FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2021

Vermögensverwalters Source For Alpha. „Bei Mischfonds spielt eine breite Alloka- tionsmöglichkeit eine tragende Rolle“, erläutert der Portfoliomanager. „Die Aus- gangssituation eines Managers ist günstiger, wenn eine breite Klaviatur an Anlagemög- lichkeiten zur Verfügung steht.“ Spaß an der Titelsuche Eine regionale Eingrenzung hält Funke nicht für sinnvoll. Vielmehr dürfte eine möglichst breite globale und sektorale Aus- richtung zum Vorteil gereichen. „Je breiter das Anlageuniversum, desto besser kom- men die Fähigkeiten eines Managers bei der Allokation zum Tragen“, sagt Funke, der selbst Aktienfonds lenkt. „Je stärker das Instrumentarium eingegrenzt ist, desto stärker kommt es auf die Auswahl der ein- zelnen Titel an.“ Das sei aber nicht das, was einen guten Mischfondsmanager ausmache. „Gute Einzeltitelselektoren steuern meist reine Aktien- oder Anleihenfonds“, berichtet der Vermögensverwalter. „Ein Manager, der Spaß an der Analyse einzelner Unterneh- men hat und entsprechende Erfahrungen und Kenntnisse mitbringt, wird keinen Mischfonds lenken.“ Bei reinen Aktien- fonds etwa sei sinnvollerweise auch die Anlageregion entsprechend der Expertise eingegrenzt. „Ein Mischfondsmanager hingegen sollte die makroökonomische Perspektive im Blick haben und die Anla- geklassen entsprechend auswählen.“ Vor diesem Hintergrund geht der Blick zuletzt auf die Renditen, die die globalen Mischfonds im Vergleich zu denen mit Europa-Fokus erwirtschafteten. Die Perfor- mancedaten von Scope bestätigen zum Teil, was die Sterne-Ratings von MMD an- deuteten: Zumindest über drei Jahre liegen die global agierenden Manager durchweg vorn (siehe Grafiken folgende Seite). Heimatverbunden Über fünf Jahre gesehen schrumpft der Abstand wieder. „Über einen längeren Zeit- raum betrachtet liegen die globalen Misch- fonds vorn“, hält Scope-Expertin Claus fest. „Der Performancevorsprung fällt aber nicht so gravierend aus.“ Eigentlich hätte man einen größeren Abstand vermuten können, ergänzt Claus. Immerhin würden die globalen Mischfondsmanager über einen größeren Spielraum verfügen. „Dass über längere Sicht die Rendite- unterschiede zwischen europäischen und globalen Mischfonds nicht so groß sind, überrascht“, meint auch Source-For-Alpha- Vorstand Funke. Denn die Performance- treiber der vergangenen Jahre stammten aus den USA. „Augenscheinlich gelang es imGroßen und Ganzen nicht allen Misch- fondsmanagern, dies in ihren Portfolios auch umzusetzen“, beobachtet der Frank- furter Vermögensverwalter. » Eine globale Anlagestrategie eröffnet mehr Möglichkeiten. « Barbara Claus, Scope Starker Zuwachs Volumen von Mischfonds nach Anlageregion Das meiste Geld liegt in weltweit aktiven Mischfonds. Betrachtet wurden in Deutschland und Österreich vermarktete Fonds. Quelle:Lipper/LSEG |*perEndeSeptember2021 0 100 200 300 400 500 600 700 * 2020 2015 2010 global regional Volumen in Mrd. Euro Global dominiert Zahl der Mischfonds nach Anlageregion Die Zahl der Mischfonds mit regionaler Ausrichtung nahm seit 2010 kontinuierlich ab. Quelle:Lipper/LSEG |*perEndeSeptember2021 0 500 1.000 1.500 2.000 * 2020 2015 2010 global regional Anzahl MARKT & STRATEGIE Vermögensverwaltende Fonds 66 fondsprofessionell.at 4/2021 FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=