FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2021

In den vor zwei Jahren ausgerufenen Plan, Kathrein als Privat- bank der Raiffeisen Bank International (RBI) zu positionieren, kommt nun auch in Österreich Bewegung. FONDS professionell sprach mit Kathrein-Vorstandschef Wilhelm Celeda. D ie Kathrein Privatbank hat 2021, drei Jahre vor ihrem 100.Geburtstag, ihren Auftritt erneuert. Zum einen optisch: Die Markenbotschaft wurde vom elitären Pri- vate-Banking-Image befreit – Slogan: „unge- wöhnlich persönlich“. Zum anderen punk- to Kompetenzen: Das auf Stiftungen spezia- lisierte Institut rückt die Themen Nachfolge und Unternehmen ins Licht. Das Giebel- kreuz kommt in der neuen Optik erneut nicht vor – dennoch scheint Kathrein bei der Mutter Raiffeisen Bank International AG (RBI) besser verankert als früher: Die Raiffeisenlandesbanken (RLB), denen rund 60 Prozent an der RBI gehören, sollen zum wichtigsten Vertriebskanal werden. Herr Celeda, die Kathrein Privatbank will künftig die Raiffeisenlandesbanken beim Private Banking ergänzen. Man hört von fixen Vereinbarungen mit drei RLBs. Was tut sich da momentan? Wir sind mit allen Landesbanken in Kon- takt. Bei Bedarf werden wir mit allen in unterschiedlicher Ausprägung zusammen- arbeiten. Wollen alle kooperieren? Auch die Ober- österreicher, die selbst ein ausgeprägtes Private Banking haben? Auch dort könnte man für Spezialthemen mit uns zusammenarbeiten.Wir haben ein starkes Know-how in Stiftungsfragen oder bei komplexen Themen, etwa wenn für einen Private-Banking-Kunden internatio- nale Liegenschaften belehnt werden sollen. Ich bin sicher, dass es eine Zusammen- arbeit mit allen geben kann und wird. Welche RLBs haben bereits unterzeichnet? Da möchte ich den Landesbanken nicht vorgreifen. Wir hatten mit nahezu allen lose Vereinbarungen. Und mit einzelnen Instituten kooperieren wir nun bereits tiefergehend. Wann ist der Start? Das beginnt jetzt. Geben die RLBs Kunden an Sie ab, oder kommen Kathrein-Berater unterstützend in die Bundesländer? Da gibt’s kein vorgegebenes Muster, es ist je nach Kundenwunsch alles möglich: von fachspezifischer Beratung und gemeinsa- mer Betreuung bis hin zu einer Private- Banking-Kontoverbindung. Wer hat diese Strategie angestoßen? Die neue Strategie wurde Ende 2018, Be- ginn 2019 beschlossen. Ich bin Anfang 2019 gekommen. Damals fiel die Grund- satzentscheidung, dass man die Kathrein Privatbank im Raiffeisensektor besser posi- tioniert. Das ist ganz sicher ein Potenzial, das bis dahin brachgelegen ist.Wir sind die einzige RBI-Tochter, die Privatkonten in Österreich führt. Einerseits geht es darum, dass unsere Mutter, die RBI, unsere Dienst- leistungen im Kundengespräch in Öster- reich und in CEE mitberücksichtigt. Zwei- tens versuchen wir, gemeinsam mit den Landesbanken zu uns passende Kunden aus den Raiffeisenbanken zu betreuen. Man kann annehmen, dass die vermitteln- den Raiffeisenbanken eine Vergütung er- halten. Angesichts der im Private Banking ohnehin geringen Erträge: Wie rentabel „Es kann und wird Zusam- menarbeit mit allen geben“ » Das ist ganz sicher ein Potenzial, das bis dahin brachgelegen ist. « Wilhelm Celeda, Vorstands- vorsitzender Kathrein Privatbank FOTO: © MARLENE FRÖHLICH | LUXUNDLUMEN 236 fondsprofessionell.at 4/2021 BANK & FONDS Wilhelm Celeda | Kathrein Privatbank

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=