FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2021

der Liste abkommen möchte man aller- dings nicht, da, so geben beide Geschäfts- führer zu, der administrative Aufwand für das Haftungsdach dadurch natürlich gering gehalten wird. Zudem betont Lech- ner, dass die Berater nach Rücksprache natürlich auch andere Produkte vermitteln können. Bisher funktioniert die neu eingeführte Liste jedenfalls sehr gut. So zeigt sich, dass rund 95 Prozent des Geschäfts auf Produk- te, die vom Unternehmen vorselektiert wurden, entfallen. Ein weiterer Vorteil für die ehemaligen Supris-Berater liegt in der Tatsache, dass diese nun wieder direkten Zugriff auf einen eigenen Asset Manager haben. Zur Erinnerung: Kurz bevor Wer- ner Barwig Supris an Drennig verkauft hat, wurde der zur Gruppe gehörende Asset Manager Ariqon an C-Quadrat verkauft. Zwar ist die Zusammenarbeit zwischen Privatconsult und Impact Asset Manage- ment (vormals C-Quadrat AM) immer noch sehr eng, so meint Ferstl: „Im Ver- trieb kooperieren wir stark mit Impact.Das ist für uns sehr wichtig, da wir immer noch hohe Bestände in den ehemaligen Ariqon-Fonds haben.“ Durch die Fusion können die Vertriebspartner nun allerdings auch auf die Fonds und Vermögensverwal- tung sowie auf das Know-how von Privat- consult als Portfolioverwalter zugreifen. „Wir können nun ein Geschäftsmodell eta- blieren, bei dem sich die Vertriebspartner das Beste aus beidenWelten holen können. Auf der einen Seite haben wir ein großes Haftungsdach und auf der anderen Seite einen Asset Manager mit Fonds und Ver- mögensverwaltung. Im Endeffekt haben wir nun ein irrsinnig breites Produktspek- trum“, freut sich Ferstl. Und Lechner be- tont, dass man sich schließlich auch nicht als reine Abwicklungsplattform sehe. „Die Berater können mit uns sprechen und sich austauschen, bei größeren Kunden kom- men wir auch gern zu Terminen mit und helfen bei der Ausarbeitung von Vorschlä- gen, da heben wir uns schon ab.Wir gehen da mehr in Richtung Consulting und hal- ten sehr engen Kontakt zu den Beratern“, erläutert Lechner. Geht es nach den Privat- consult-Geschäftsführern, soll das Asset Ma- nagement nun deutlich stärker in den Vor- dergrund gerückt werden. „Bisher haben wir nur ausgewählte Kunden und Berater damit angesprochen, nun wollen wir da- mit deutlich in die Breite gehen“, erklärt Lechner. Für den Anfang wurde rund um das Asset Management der Privatconsult eine neue Dachmarke geschaffen. Unter der neuen Marke PC-Investments werden nun die fünf Fonds und die Vermögensver- waltung des Unternehmens vermarktet. Dabei versichert Ferstl, dass es in Zukunft keinerlei Quoten für hauseigene Produkte, wie sie bei Supris in der Vergangenheit galten, mehr geben wird. Pohl & Partner statt Sharpfin Aber nicht nur auf die ehemaligen Supris-Berater kommen Veränderungen zu, auch die bisherigen Privatconsult-Partner werden die Auswirkungen der Fusion an der einen oder anderen Stelle spüren. Etwa im Bereich der Software: Privatconsult arbeitete bisher mit dem schwedischen Anbieter Sharpfin, während Supris seit Jah- ren auf die Software von Pohl & Partner setzt. Hier hat laut Lechner nun Pohl & Partner das Rennen gemacht. „Mit Pohl & Partner hat die Supris ihr gesamtes Ge- schäftsmodell über 25 Jahre aufgebaut, insofern macht es Sinn, damit weiter zu arbeiten“, so der Privatconsult-Geschäfts- führer. Für die Berater bietet die bestehen- de Software auch viele Vorteile, etwa im Bereich der elektronischen Antragsprozesse. „Ziel ist es, dass der Berater mit der elektro- nischen Antragsstrecke in Zukunft alles machen kann. Für den Berater muss das Geschäft einfacher und schneller werden. Im Beratungsgespräch werden derzeit zwei Drittel der Zeit für administrative und rechtliche Themen aufgewendet. Über die Digitalisierung muss man die Zeit für diese Prozesse daher wieder deutlich reduzieren“, meint Ferstl weiter. Im Umkehrschluss be- deutet dies für die bisherigen Privatconsult- Berater auch, dass diese in Zukunft die Systematik inklusive der Fondsliste von Supris übernehmen werden. Dafür gibt es allerdings eine deutlich stärkere Software- unterstützung über das „Fondsportal“. GEORG PANKL FP Mag. Wolfgang Lechner, Privatconsult: „Wir gehen da mehr in Richtung Consulting und halten sehr engen Kontakt zu den Beratern.“ Mag. Stefan Ferstl, Privatconsult: „Ziel ist es, dass der Berater mit der elektronischen Antragsstrecke in Zukunft alles machen kann.“ VERTRIEB & PRAXIS Haftungsdächer 176 fondsprofessionell.at 4/2021 FOTO: © PRIVATCONSULT

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