FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2021

Niemand weiß, was den nächsten Rückschlag an den Aktienmärkten verursachen wird. Angesichts der hohen Bewertungen könnte er aber massiv ausfallen. Crash- Versicherung Die hinter uns liegenden Anstiege auf Rekordindexstände bei Aktien erhöhen auch für Privatanleger den Absicherungsbedarf . FTC bietet dafür nun eine in dieser Form einzigartige Fondslösung an. E ine der ersten Entscheidungen, die der damals neue Chief Investment Officer Yu Ben Meng 2019 gleich nach Dienstan- tritt beim kalifornischen Pensionsfonds CalPERS traf, war die Auflösung der „Crash-Versicherung“beim Investmenthaus Universa. Die 2007 gegründete Hedge- fondsgesellschaft zählt zu den bekanntesten internationalen Anbietern, die sich auf Risikoabsicherung spezialisiert haben – wohl auch, weil sie von „Black Swan“- Autor Nassim Taleb beraten wird. Sein Anlagekonzept sieht vor, mithilfe von Derivaten eine Absicherung gegen extreme Marktereignisse zu schaffen. Sein Konzept ähnelt einer Risikoversicherung – solange nichts passiert, verliert man damit laufend Geld. Im Fall von CalPERS dürfte man schon während des Corona-Crashs im März 2020 die ein Jahr davor getroffene Entscheidung bereut haben. ImMärz 2020 berichteten US-Medien: „CalPERS verliert 69Milliarden US-Dollar im stärkstenMarkt- rückschlag seit der Finanzkrise.“ Yu Ben Meng verließ CalPERS im Sommer dieses Jahres. Im Rückblick ist es natürlich ein- fach, seine Fehlentscheidung zu kritisieren, tatsächlich ging es ihm wohl darum, die Anlageergebnisse des Pensionsfonds zu ver- bessern. Aus genau diesem Grund verzich- tet die Mehrzahl aller Anleger auf eine sol- che Portfolioabsicherung, die über lange Strecken Verluste produziert. Und genau diese Erkenntnis steckt hinter einer Anfang Oktober dieses Jahres aufgelegten alternati- ven Lösung des Wiener Investmenthauses FTC. Die Alternative-Investment-Spezialis- ten vermarkten unter demNamen „Smart Volatility Plus“ eine Absicherungsstrategie, die Aktienportfolios einerseits gegen Extrem- ereignisse abfedert, dank ihrer Konstruk- tion aber in „normalen“ Zeiten trotzdem positive Erträge erwirtschaften kann. Die ursprünglich für den hauseigenen Trend- folgefonds FTC Classic ausgearbeitete und in weiterentwickelter Form auch bei einem heimischen Dachfondsanbieter im Einsatz befindliche Strategie steht nun als Invest- mentfonds in UCITS-Struktur zur Verfü- gung. Bemerkenswert ist daran, dass dieser in Euro denominierte Fonds ohne Min- destanlagevolumen auskommt und daher auch für Privatkunden investierbar ist; für Großanleger stehen aber zwei weitere Tranchen mit geringeren Verwaltungsko- sten zur Verfügung. Das neue Produkt, das aktuell rund sie- ben Millionen Euro verwaltet, arbeitet aus- schließlich mit dem Terminkontrakt auf den VIX Index. Dieser an der Börse Chi- cago (CBOE) berechnete Index bildet die implizite Volatilität des US-Aktienindex S&P 500 ab, die sich aus den Options- preisen auf den S&P-500-Terminkontrakt ergibt. FTC kauft und verkauft auf Basis eines ausgeklügelten quantitativen Han- delssystems parallel unterschiedliche Lauf- zeiten dieses Terminkontrakts. Weil der Preis des VIX-Futures, der einen späteren Verfallstermin hat, in der Regel höher ist, als jener des früher fälligen Kontraktes (Fachausdruck „Contango“), verursacht das sogenannte Rollen dieser Kontrakte regel- mäßig Verluste. Aus diesem Grund geht der FTC-Fonds nur dann long, wenn sich eine Stresssituation abzeichnet. Der Leer- verkauf der Kontrakte (Short-Position) er- wirtschaftet im Gegensatz dazu laufend MARKT & STRATEGIE AI 118 fondsprofessionell.at 4/2021 FOTO: © MURATART | STOCK.ADOBE.COM

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