FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2021

Der Bedarf an ökologisch-ethischen Geldanlagen wächst. Nachhaltig- keitsratings und ESG-Siegel sollen Orientierung geben. Doch die Bewertungen bergen noch Tücken – insbesondere bei Mischfonds. W as ist nachhaltig und was nicht? Diese Frage beschäftigt die Finanz- branche. Denn das Thema rückt durch mehrere Regelwerke auf der Agenda nach oben. Zudem stecken Anleger immer mehr Mittel in entsprechende Fonds (siehe Grafik). Dadurch wächst der Bedarf an Bewertungsmaßstäben, die die Fondswelt anhand ökologischer, ethischer und sozialer Kriterien (ESG) filtern. So führt das auf ver- mögensverwaltende Fonds (VV-Fonds) aus- gerichtete Researchhaus MMD Analyse & Advisory entsprechende Angaben nun in seiner Datenbank auf (siehe Tabellen ab Seite 72). Doch solche Messlatten ringen noch mit Startschwierigkeiten, insbeson- dere bei der Betrachtung von Mischfonds. „Beim Thema Nachhaltigkeit hat sich viel getan, nicht zuletzt seit Inkrafttreten der Offenlegungsverordnung“, betont zu- nächst einmal Mirko Hajek, Geschäftsfüh- rer des Vermögensverwalters RP Rheini- sche Portfolio Management. Das Kölner Haus entwarf selbst nachhaltige Strategien und lenkt einen entsprechenden Fonds. „Jeder ist praktisch gezwungen, sich mit dem Thema zu beschäftigen.“ Denn erst- mals gibt es mit der Einteilung von Invest- mentfonds nach Artikel 6, 8 und 9 der EU- Offenlegungsverordnung eine Art offizielle Einstufung in Nachhaltigkeitsfragen, wobei Artikel 8 und 9 erhöhte Anforderungen darstellen. Bei genauerem Hinsehen wohnt dieser Kategorisierung aber nur eine begrenzte Aussagekraft inne. Denn die Offenlegungs- Schwierige Messung MARKT & STRATEGIE Vermögensverwaltende Fonds 64 fondsprofessionell.at 3/2021 FOTO: © |STOCK.ADOBE.COM

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