FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2021

Ansatz“, erklärt der Manager weiter. Das heißt, Einzelaktien werden aufgrund ihrer fundamentalen Bewertung im Portfolio gewichtet. Die restlichen 20 Prozent sind über Subsektoren wie Gesundheitsdienste oder gewerbliche Dienstleistungen the- matisch gelenkt. „Wir suchen da nach den besten individuellen Ideen und orientieren uns am Konjunkturzyklus.“ Das bedeutet: Zu Beginn einer Konjunkturperiode inves- tiert Powell prozyklisch eher in Produzen- ten von medizinischemGerät oder Health- care-Unternehmen. In der späteren Phase eines Zyklus wird verstärkt auf defensivere Titel, etwa große Pharmatitel, gesetzt. Aktu- ell machen „Medizinische Produkte/Instru- mente“mit knapp 30 Prozent den größten Subsektor im Portfolio aus, gefolgt von „Pharmazeutische Produktion“ mit knapp 23 und Gesundheitsdiensten mit gut 20 Prozent. Für die kommenden zwölf Monate ortet Powell Chancen bei Unternehmen mit starker Forschungskomponente und aus verstärkten Übernahme- und Fusionsakti- vitäten, also M&A. FLOP Im zehnjährigen Rückblick die schlechteste Performance weist laut Mountain-View-Daten der Challenge Healthcare Equity Evolution von Mediolanum aus.Das hat nicht zuletzt strukturelle Gründe: „Von der Grün- dung imNovember 2000 bis Juli 2021 hieß der Fonds ‚Challenge Counter Cyclical‘ und hat nicht nur den Phar- masektor, sondern dazu Versorger und Basiskonsumgüter abgedeckt“, wie es vonseiten des Managements heißt. Vor einigen Monaten wurde die Strategie umstrukturiert und ausschließlich auf den Pharmabereich reduziert. Dem Attribut „Counter Cyclical“ ist der Fonds über diese Zeit absolut gerecht geworden, da er im Top-Flop-Uni- versum in Sachen Volatilität den besten Wert erzielt. Da die Struktur des Portfolios über die längste Zeit nicht nur aus Pharma bestand, besteht aber die Gefahr, Äpfel mit Birnen zu vergleichen – gerade in puncto Risikominimierung kann aber Entwar- nung gegeben werden: Auch mit der jüngst erfolgten Umstellung weist der Fonds die geringste Volatilität der Peer- group aus. Bei der Sharpe Ratio, die ja Ge- winn und Risiko miteinander ins Verhält- nis setzt, hat der Challenge-Fonds mit ei- nem Wert von 3,64 den Topfonds von Po- lar, der hier auf 2,17 kommt, in den vergan- genen sechs Monaten deutlich geschlagen. Auch die reine Performance hat sich erholt. Mit einem Plus von 13,7 Prozent befindet man sich auf zwölf Monate gesehen im so- liden Mittelfeld. Bei der Gewichtung der Einzeltitel fällt auf, dass sich mit Astra Zeneca und Pfizer zwei archetypische Covid-19-Titel unter den Top-drei-Positionen befinden. Beide sind mit jeweils etwas mehr als vier Prozent gewichtet, wurden laut Management aber bereits vor Ausbruch der Pandemie „hoch- aktiv übergewichtet“. In beiden Fällen ist man von der onkologischen Schiene über- zeugt. Pfizer streut man überhaupt Rosen: „Das Unternehmen weist eine der stärks- ten Produkt-Pipelines überhaupt auf.“ Thematischer Ansatz Insgesamt verfolgt man jetzt einen the- matischen Ansatz und ortet drei Trends, die das Investmentteam besonders attraktiv findet. Da wären zunächst „mächtige und nachhaltige demografische Trends“, die dazu führen, dass der Konsum von Produk- ten und Dienstleistungen aus dem Phar- mabereich steigen werden – Stichworte: alternde Gesellschaft in den Industrielän- dern und überproportionale Wachstums- raten in den Emerging Markets. Außerdem setzt das Team auf Unter- nehmen, die von der „explodierenden Innovation in der Branche und den strukturellen Veränderungen in den USA bezüglich Zugänglichkeit im Healthcare-Sektor profitieren“. HANS WEITMAYR FP FP Vollkommen neu aufgestellt Challenge Healthcare Equity Evolution ISIN IE0004480194 Ausgabeaufschlag max. 5,00 % Laufende Kosten 2,93 % p. a. Erstausgabedatum/Relaunch 1. 11. 2000 / 1. 7. 2021 Fondsmanagement David Holohan 50% 100% 150% 200% 250% I 2020 I I I I I 2015 I I I I 2011 Challenge Healthcare Equity Evolution » Alpha können wir nur generieren, wenn unsere Allokation von jener der Benchmark abweicht. « Gareth Powell, Polar Capital Healthcare Opportunities Rahmenbedingungen: Die Top-Flop-Fonds werden für jede Ausgabe gemäß den Auswertungen des Datendienstleisters Mountain-View eruiert. Entscheidend ist die Performance der vergangenen zehn Jahre in einem bestimmten Sektor im Ver- gleich zur erhobenen Peergroup.Voraussetzungen sind aktives Management sowie die Zulassung in Deutschland und Öster- reich. Außerdem müssen die Produkte einen Schwellenwert von zumindest 100 Millionen Euro an verwaltetem Vermögen aufweisen. Als top wird der Fonds gewertet, der unter Erfül- lung dieser Kriterien die Liste anführt. Der letztgereihte Fonds wird als Flop gewertet. fondsprofessionell.at 3/2021 129

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=