FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2021

unterfüttert“, fährt Innes fort. Über diese Spanne verbleiben nur noch gut 0,4 Pro- zent der Manager von Europaaktienfonds im besten Viertel ihrer Zunft (siehe Grafik „Einjahresfliegen“). „Das sind praktisch genauso viele wie bei einer zufälligen Aus- wahl.“ Setzen die Analysten die Hürden niedriger und schauen auf die obere Hälfte des Feldes, offenbart sich ein ähnliches Bild. Konnte sich über drei aufeinanderfolgende Jahre über alle Anlageregionen hinweg noch ein vorzeigbarer Teil der aktiven Port- foliolenker in der besseren Hälfte des Ter- rains halten, rutschten über fünf Jahre gesehen immer mehr Manager aus dem oberen in den unteren Teil des Feldes (sie- he Grafik „Abnehmender Erfolg“). Andere Perspektive Ein besseres Bild gibt das aktive Manage- ment ab, wenn man vom Einjahresblick auf längere Zeitfenster wechselt. So weite- ten die S&P-Analysten die Perspektive auf zwei sich nicht überlappende Dreijahres- fenster aus. „Es finden sich Hinweise, die die These eines anhaltend guten Abschnei- dens unterstützen“, sagt Innes. Bei euro- päischen Aktien hielten sich immerhin 41 Prozent der Manager im oberen Viertel, über zwei Fünfjahresperioden waren es sogar 42 Prozent. Insbesondere die Port- foliolenker mit Fokus auf britische Aktien schnitten gut ab. Über die Dreijahreszeit- räume hielten sich hier sogar 55 Prozent im besten Viertel, über die Fünfjahresperio- den waren es immerhin fast 43 Prozent. Hohe Sterbequote Bemerkenswert ist aber auch, dass über alle Anlageregionen und Betrachtungszeit- räume hinweg ein erheblicher Teil der Fonds liquidiert oder verschmolzen wurde. So verschwand bei globalen Aktienfonds über die beiden Fünfjahresperioden gut ein Viertel der Vehikel vom Markt, bei europäischen oder Schwellenländeraktien erreicht die Sterbequote die Marke von einemDrittel, bei britischen Aktien gar fast 40 Prozent. Diese Zahlen deuten auf eine anhaltende und mitunter sogar starke Bereinigung des Feldes hin. Im nächsten Schritt glich das S&P-Team die Fondsrenditen mit denen der Bench- marks ab. Dazu identifizierten die Analys- ten, welche Manager über drei Jahre ihren Vergleichsmaßstab übertrafen, und unter- suchten dann, ob dies in den folgenden drei Jahren ebenfalls gelang. Hier warteten die Fonds mit Fokus auf britische Aktien Abnehmender Erfolg Ein Fonds war 2016 unter den besten 50 Prozent. Welchem Anteil der Manager gelang dies auch in den Folgejahren? Die S&P-Dow-Jones-Studie prüfte für aufeinanderfolgende Einjahreszeit- räume das Abschneiden in der Vergleichsgruppe. Quelle:S&PDowJones Indices 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Aktien Groß- britannien Aktien USA Aktien Schwellen- länder Aktien welt- weit Aktien Eurozone Aktien Europa 2017 2018 2019 2020 Einjahresfliegen Ein Fonds war 2016 unter den besten 25 Prozent. Welchem Anteil der Manager gelang dies auch in den Folgejahren? Im besten Viertel des Feldes konnten sich auf Dauer nur sehr wenige Mitbewerber halten. Quelle:S&PDowJones Indices 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Aktien Groß- britannien Aktien USA Aktien Schwellen- länder Aktien welt- weit Aktien Eurozone Aktien Europa 2017 2018 2019 2020 » Einmal erfolgreiche Aktienfondsmanager schaffen es nicht, ihre Erfolge zu wiederholen. « Andrew Innes, S&P Dow Jones fondsprofessionell.at 3/2021 101

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