FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2021

Das Auf und Ab der Börse kann Nerven und Geld kosten. Anleihen versprachen bislang Schutz. Doch werden sie angesichts der Nied- rigzinsen dieser Rolle noch gerecht? Eine Studie sucht Antworten. Z insen sind ein rares Gut. Das raubt hochsoliden Investments wie Staats- anleihen ihre Attraktivität. Zugleich unter- gräbt die hohe Schuldenlast den Glauben an die unerschütterliche Zahlungsfähigkeit vieler Industrienationen. Alle Faktoren zusammengenommen kratzen am Ruf der Rentenpapiere. Gerade für vermögensver- waltende Fonds (VV-Fonds) stellt sich die Frage, ob diese Instrumente zur Streuung von Risiken noch greifen. „Dies geht so weit, dass Anleger Zweifel daran haben, risikofreie Staatsanleihen der Industrie- oder der Schwellenländer oder Investment-Grade- Unternehmensanleihen zu halten“, sagt Peter De Coensel, Chefanleihenstratege bei Degroof Petercam Asset Management.Wie gut können Bonds tatsächlich noch Misch- portfolios vor Verlusten schützen? Und wenn nicht, welche Auswege gibt es? Eingedenk dieses Dilemmas klopften Analysten des US-Fondshauses Vanguard ab, wie stark die Niedrigzinsen tatsächlich die Funktion von festverzinsten Papieren als Ausgleich zur Risikoanlage Aktie ein- schränken. Dafür untersuchten die Auto- ren das Zusammenspiel von Dividenden- und Zinspapieren aus Großbritannien und Deutschland. Das überraschende Ergebnis der Analyse: „Anleihen haben nichts von ihrem Diversifikationspotenzial verloren und sind auch weiterhin ein wichtiger Volatilitätsdämpfer in einem Multi-Asset- Portfolio – trotz einmalig niedriger Zinsen“, schreiben die Autoren. Doch wie kommen die Analysten zu diesem Schluss? „Der Kurseinbruch im März 2020 war der Anlass für uns, die Wechselwirkung genauer zu untersuchen“, ImWechsel der Wellen MARKT & STRATEGIE Vermögensverwaltende Fonds 62 fondsprofessionell.at 2/2021 FOTO: © MIMADEO | STOCK.ADOBE.COM

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