FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2021
MIG FONDS Kapital für neue Seide Die direkt investierenden Venture-Capital- Fonds der MIG Verwaltungs AG beteiligen sich an der C-Finanzierungsrunde der baye- rischen Amsilk GmbH. Das 2008 gegrün- dete Unternehmen stellt unter anderem synthetische Bioseide für Bekleidung und medizinische Zwecke her.Mehrere Investo- ren stellen der Gesellschaft nun 29 Millio- nen Euro für „eine beschleunigte Kommer- zialisierung ihrer Materialien“ zur Verfü- gung. MIG zählt zu den Investoren der ersten Stunde und ist mit den Fonds 6, 7, 11, 12 und 13 an Amsilk beteiligt. WEB WINDENERGIE Schnellere Expansion Die WEB Windenergie plant eine Kapital- erhöhung mit einemAktiensplit zur Finan- zierung des „internationalen Wachstums- kurses“. Das niederösterreichische Unter- nehmen errichtet seit 1999 Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Aktuell betreibt WEB nach eigenen Angaben im In- und Ausland 249 Windenergieanlagen, 30 Photovoltaikanlagen und drei Kleinwas- serkraftwerke. Das Unternehmen hat die Investitionen in der Vergangenheit auch mit Anleihen finanziert, zuletzt 2019 mit einer klassischen und mit einer Hybridan- leihe. Das Grundkapital in Höhe von 28,8 Millionen Euro befindet sich im Streube- sitz von mehr als 4.000 Aktionären. UBM DEVELOPMENT In Windeseile platziert Nach wenigen Stunden war Anfang Mai die „3,125% Sustainability-Linked UBM- Anleihe 2021“ erfolgreich platziert. Zuvor hatte der Immobilienentwickler „aufgrund der enormen Nachfrage“ das Emissions- volumen von 125 auf 150 Millionen Euro erhöht. Rund die Hälfte der Inhaber der alten „Anleihe 2017–2022“haben ein Um- tauschangebot angenommen und in den neuen Bond investiert. „Wir freuen uns über den großen Erfolg unserer ersten Anleihe mit Nachhaltigkeitsbezug und das starke Vertrauen der Investoren“, erklärte UBM-Finanzvorstand Patric Thate nach der Plazierung. Die UBM überlegt, im Juni 2021 eine Hybridanleihe mit Nachhaltig- keitsbezug zu emittieren. VIENNA ESTATE Neuer Chef im Turm Günter Kerbler hat sich von seinen Antei- len am „HoHo Wien“getrennt. Es handelt sich um ein Prestigeprojekt des Unterneh- mens in Gestalt eines modernen Hochhau- ses, das zu 75 Prozent aus Holz gebaut ist. Der 84 Meter hohe Turm wurde 2019 nach drei Jahren Bauzeit fertiggestellt und hat rund 75 Millionen Euro gekostet. Kerb- lers Anteile übernahm die oberösterreichi- sche Investmentgruppe AVV, die bereits seit 2018 an dem Projekt beteiligt ist. Über den Kaufpreis wurde zwischen den Vertrags- parteien Stillschweigen vereinbart. Das Ma- nagement der Immobilie übernimmt die Vienna Estate Immobilien AG, die zu 38 Prozent Kerbler gehört. Im Juli 2021 soll die internationale Hotelkette Dormero im „HoHo“ ein Hotel eröffnen. FINANZMARKTAUFSICHT Irreführende Tarnung Die Finanzmarktaufsicht (FMA) warnt Anleger in der Ausgabe 4/2021 ihrer Ver- braucherinformationsreihe „Reden wir über Geld“ vor „Greenwashing“. Damit ist ge- meint, dass ein Finanzprodukt als umwelt- freundlich, grün oder nachhaltig beworben wird, obwohl es diese Standards tatsächlich nicht erfüllt. Dadurch könnten Investoren nach FMA-Ansicht ein Produkt kaufen, das sie unter anderen Umständen nicht oder nur zur einem anderen Preis erwerben würden. „Greenwashing“ werde insbeson- dere durch irreführende oder falsche Anga- ben inWerbung, Beratungsgesprächen und Produktdokumentation betrieben. Außer- dem warnt die FMA vor dem „grauen Ka- pitalmarkt“ und Angeboten für Investitio- nen in „grüne Immobilien“, Wind- und Solarparks. Denn: „Solche Projekte werden häufig als qualifizierte Nachrangdarlehen, Schuldverschreibungen oder Genussrechte ausgestaltet. Vorsicht ist geboten, denn dies sind sehr riskante Anlageformen.“ FP FP FP FP FP Günter Kerbler trennt sich von den Anteilen an seiner Prestigeimmobilie „HoHo Wien“, seine Vienna Estate bleibt aber Manager des Holzhochhauses. Die FMA warnt regelmäßig vor dem „grauen Kapital- markt“. Vorstand Helmut Ettl sieht aktuell Produkte, die mit Öko-Aspekten werben, besonders kritisch. NACHRICHTEN Sachwerte FOTO: © GÜNTER MENZL, DIETER STEINBACH 48 fondsprofessionell.at 2/2021
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