FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2021

Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) hat in Österreich noch viel vor. Robert Löw, Vorstandsvorsitzender der LLB Österreich AG, spricht mit FONDS professionell über strategische Pläne, Produktneuheiten und Vertriebsschwerpunkte. D ie Liechtensteinische Landesbank (LLB) hat in Österreich stets Zukaufs- interesse bekundet. Nach der Übernahme der Semper Constantia Privatbank im Jahr 2018 ist es aber vorerst einmal ruhig gewor- den. Nun gibt’s wieder einen Deal: Die Credit Suisse (CS) verlässt den Markt und empfiehlt ihren Kunden einenWechsel zur LLB Österreich. Den Liechtensteinern bringt das nicht nur Asset-Wachstum, sondern auch neue strategische Möglich- keiten: Der CS-Standort Salzburg ebnet den Weg nach Westösterreich und später vielleicht nach Süddeutschland, wie CEO Robert Löw erklärt. Herr Löw, der im März verkündete Credit- Suisse-Deal hat ein Vermittlungspotenzial von rund einer Milliarde Euro. Wie viel davon ist Ihnen schon zugeflossen, und wie viel werden Sie ausschöpfen können? Wir konnten Anfang Mai mit der Über- nahme der Kunden beginnen, die unser Angebot annehmen wollen. Die Wettbe- werbsbehörde musste davor prüfen, ob die Vermittlungsvereinbarung zulässig ist. Wir führen intensive Gespräche und sind opti- mistisch, dass sehr viele zu uns kommen werden. Wir haben ja auch ausgewählten Beratern der Credit Suisse ein Angebot ge- macht. Wie viele Berater wechseln zur LLB? Die ersten wurden von uns bereits ange- stellt. Im Lauf der nächsten Monate kom- men weitere dazu. Die CS hatte nebenWien auch einen Stand- ort in Salzburg, wo die LLB noch nicht ist. Übernehmen Sie den? Die Kollegen vomWiener Standort werden zu uns ins Gebäude stoßen. Und wir pla- nen einen Standort in Salzburg. Ein Hub imWesten Österreichs ist sehr attraktiv für uns. Wir sehen großes Potenzial in den westlichen Bundesländern bis hin zum angrenzenden wirtschaftsstarken süddeut- schen Raum. Würden Sie Süddeutschland von Österreich aus betreuen? Oder ist ein Markteintritt durch Übernahmen denkbar? Momentan ist unser wichtigstes Ziel, die Credit-Suisse-Kollegen für uns zu gewin- nen und den Standort Salzburg zu beset- zen. Wir sehen in der Vor-Ort-Betreuung dieser Region hohe Chancen mit unserem Angebot: Vermögensverwaltung, Fondsge- schäft, Immobilienexpertise. Dann werden wir uns ansehen,mit welchen strategischen Schritten wir weiter wachsen können. Die Credit Suisse hat nur kurz nach der UBS den Rückzug aus dem österreichi- schen Private Banking verkündet. Ist Öster- reich zu margenschwach oder einfach zu klein und uninteressant für Großbanken? Ich möchte die strategischen Gründe der Institute nicht bewerten und kann nur für uns sprechen. Wir halten Österreich für sehr interessant. Daher investieren wir als LLB auch hier. Ich denke, es hat mit einem Commitment zu tun, das Sie als Bank ab- geben. Liechtenstein, Schweiz und Öster- reich sind unsere drei Heimmärkte. Wir sind auf diese Region fokussiert. Ja, es gibt einen Wettbewerb, der sich in einem Mar- gendruck niederschlägt. Aber man kann „Die Stoßrichtung ist wach- sen, wachsen, wachsen“ » Ein Hub imWesten Österreichs ist sehr attraktiv für uns. « Dr. Robert Löw, LLB Österreich BANK & FONDS Dr. Robert Löw | LLB Österreich FOTO: © GÜNTER MENZL 228 fondsprofessionell.at 2/2021

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