FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2021

sinken“, weiß von Königsmarck. Für einen breiten Einsatz von grünemWasserstoff in naher Zukunft sprechen zudem die Pro- gramme der Regierungen, die die Wasser- stoffwirtschaft auf der ganzen Welt mit Ge- setzen und Subventionen fördern sollen. Förderung rund um den Globus Der neue US-Präsident Joe Biden hatte bereits imWahlkampf versprochen, grünen Wasserstoff „schnell zu kommerzialisieren“. Die Europäische Union veröffentlichte im Juli 2020 eine Wasserstoffstrategie, China will Wuhan bis 2025 zu einer „Weltwasser- stoffstadt“ entwickeln. Und die deutsche Bundesregierung stellt für ihre Wasserstoff- strategie neun Milliarden Euro bereit. Alles in allem dürften sich für Fondsanleger also tatsächlich langfristig Chancen bieten. Allerdings ist die Auswahl an reinen Wasserstofffonds bislang sehr überschaubar. Zudem darf nicht vergessen werden, dass sich solche Fonds auf ein einziges Thema konzentrieren. Entwickelt sich Wasserstoff doch nicht zum Langfristtrend, drohen Verluste. Im Depot taugen Wasserstoff- fonds daher nur als Beimischung. Nicht zu eng gefasst Dass Anleger sich mit seinem Fonds auf ein sehr begrenztes Investmentuniversum einlassen, sieht Gerd Junker allerdings nicht. Der GG Wasserstoff R konzentriert sich nicht nur auf Hersteller von Brenn- stoffzellen oder Firmen, bei denen Wasser- stoff Anwendung findet. „Wir setzen auf Unternehmen, die grundsätzlich dabei helfen, die Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff zu unterstützen“, sagt Junker. „In unserem Fonds sind etwa auch Aktien von Wasserpumpenherstellern, Gasnetzbetreibern oder Wasserstofftank- herstellern enthalten“, erklärt er. Mit einem Universum von 120 bis 140 Titeln sei der GG Wasserstoff R nicht als extrem eng gefasster Themenfonds aufgestellt. Deutlicher konzentrierter investiert hin- gegen der Wasserstofffonds, den der ETF- Anbieter Van Eck im März 2021 aufgelegt hat. Europachef Martijn Rozemuller be- zeichnet den Van Eck Vectors Hydrogen Economy als bisher „fokussiertesten Was- serstoff-ETF“. „Zusammen mit unserem Indexteam von MVIS haben wir daran gearbeitet, die zielgerichtetste Investment- lösung im Bereich Wasserstoff zu ent- wickeln“, erklärt Rozemuller. Daher setzt der ETF ganz gezielt nur auf Unternehmen, die mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes in der Wasserstoffindustrie erwirtschaften oder bei denen dies künftig der Fall sein dürfte. Dafür bildet der Fonds den MVIS Global Hydrogen Economy In- dex ab. In diesem Index finden sich Roze- muller zufolge die führenden Unterneh- men der Branche, gemessen an der Markt- kapitalisierung und am Handelsvolumen. Gesamte Wertschöpfungskette Und nicht zuletzt können sich Fondsan- leger über den LGIM-ETF L&G Hydrogen Economy an den Entwicklungen amWas- serstoffmarkt beteiligen, der den Solactive Hydrogen Economy Index nachbildet. In dem Index sind Aktien von Unternehmen vertreten, die in der einen oder anderen Form entlang der Wertschöpfungskette tätig sind: von der Herstellung über den Transport bis hin zur Nutzung von Wasser- stoff – dem Element mit dem Symbol H, das im Periodensystem ganz oben links steht. ANDREA MARTENS FP » In der Wasserstoff- wirtschaft muss noch eine Hürde überwunden werden. « Philipp von Königsmarck, LGIM L&G Hydrogen Economy ISIN: IE00BMYDM794 Anbieter: Legal & General IM Auflage: Februar 2021 Fondsvolumen: 372 Mio. US-Dollar Laufende Kosten: 0,49% p. a. Quelle:Morningstar/Anbieter |Stand:10.5.2021 » Wir haben die ziel- gerichtetste Investment- lösung im Bereich Wasserstoff entwickelt. « Martijn Rozemuller, Van Eck Van Eck Vectors Hydrogen Economy ISIN: IE00BMDH1538 Anbieter: Van Eck Auflage: März 2021 Fondsvolumen: 26,7 Mio. US-Dollar Laufende Kosten: 0,55% p. a. Quelle:Morningstar/Anbieter |Stand:10.5.2021 MARKT & STRATEGIE Wasserstofffonds 104 fondsprofessionell.at 2/2021 FOTO: © ALASTAIR FYFE, VAN ECK

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