FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2020

Der Finanzkonzern Aegon richtet sein Fondsgeschäft neu aus. Im Zuge dessen verschwindet die Marke Kames Capital. Warum der Schritt nichts mit einem Sparprogramm zu tun hat, erläutert Chris Thompson , der Vertriebschef von Aegon Asset Management . B eyond Borders, über Grenzen hin- weg“ – unter diesem Motto präsen- tiert der niederländische Versicherungsriese Aegon die Neuaufstellung seines Fonds- ablegers. Chris Thompson, der weltweit den Vertrieb sowie das US-Geschäft der Niederländer leitet, erläutert im Interview die Beweggründe für den Umbau und die weltweit einheitliche Ausrichtung. Herr Thompson, Ihr Haus nahm unlängst die Marke Kames Capital vomMarkt. Statt- dessen tritt Ihre Gesellschaft nun als Aegon Asset Management auf. Warum? Das Rebranding ist Teil einer umfassende- ren Initiative, die wir in den vergangenen Monaten gestartet haben: den Umbau von Aegon Asset Management zu einer zusam- menhängenden, weltweit integrierten Platt- form.Dieses Vorhaben mündete darin, dass wir die Marken Kames Capital und TKP Investments in den Ruhestand schickten. Was verbirgt sich hinter demUmbau? Bislang war Aegon Asset Management zwar weltweit aktiv, aber mit unterschied- lichen regionalen Strukturen. Wir ent- schlossen uns daher, das Haus auf eine ein- heitliche Basis zu stellen. Die Zusammen- führung unter einemMarkendach spiegelt die Arbeit wider, die wir in den Aufbau eines einheitlichen, 400 Milliarden Euro schweren Asset Managers gesteckt haben. Im Zuge dessen schufen wir vier Invest- mentplattformen, wo jeweils die Teams für Anleihen, Aktien sowie Multi-Asset und Sachwerte global zusammengefasst sind. Wie sieht das konkret aus? Die Aktien- und Anleihenteams von Kames standen zuvor schon in engem Austausch mit der Gesamtgruppe. Wir wollten die Kunden jedoch nicht mit unterschiedli- chen Marken verwirren. Daher fassten wir alles unter dem Dach von Aegon zusam- men. Es erschien uns nicht sinnvoll, unter verschiedenen Namen aufzutreten. Wobei Kames zweifellos eine starke Marke war. Wollen Sie Kosten sparen? Kosten einzusparen war gewiss nicht aus- schlaggebend für diesen Schritt. Wenn- gleich eine effizientere Aufstellung gewiss eine der dahinterliegenden Ideen ist. Vor allemwollen wir aber unsere Kräfte in den Niederlanden, in Großbritannien und den Vereinigten Staaten bündeln und für unse- re Kunden besser einsetzen. In der alten Struktur beispielsweise beobachteten drei Analysten dieselben Unternehmen oder Emittenten – nur jeweils für ihr lokales Portfoliomanagement.Das vereinheitlichen wir, sodass die Analysen über das gesamte Haus hinweg verfügbar sind und Erkennt- nisse ausgetauscht werden. Das hat keine Kürzungen zur Folge. Wir beschäftigen genauso viele Analysten wie zuvor und ver- fügen über dieselben Ressourcen, aber mit größerem Umfang. Was sind Ihre Pläne für Deutschland und Österreich? Vor einigen Jahren haben wir ein Büro in Frankfurt eröffnet. Das ist zwar noch recht neu, aber wir freuen uns bereits sehr dar- über, wie sich der Absatz in Deutschland und Österreich entwickelt. Wir erweitern „Unser Haus auf eine einheitliche Basis stellen“ » Kosten einzusparen war gewiss nicht ausschlaggebend für diesen Schritt. « Chris Thompson, Aegon AM VERTRIEB & PRAXIS Chris Thompson | Aegon Asset Management FOTO: © AEGON 212 fondsprofessionell.at 4/2020

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