FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2020

Die meisten Fondspolizzenanbieter haben mittlerweile nachhaltige Investmentfonds im Angebot. Der Trend hin zur grünen Veranlagung wird auch bei den Versicherungen immer deutlicher. Grüne Polizzen Trotz Coronakrise bleibt der Absatz bei Fondspolizzen auf einem hohen Niveau. Für viele Anbieter hat es sich auch ausgezahlt, frühzeitig auf das Thema Nachhaltigkeit zu setzen. D ie heimischen Fondspolizzenanbieter dürften die Coronakrise bisher gut gemeistert haben. Diesen Schluss lässt zu- mindest eine von FONDS professionell durchgeführte Umfrage unter elf Versiche- rungen zu. So geben immerhin acht der Umfrageteilnehmer an, dass sie mit dem Neugeschäft in den ersten drei Quartalen dieses Jahres durchaus zufrieden sind. Eini- ge Anbieter berichten sogar, dass sie die Absatzahlen aus dem Vorjahr übertreffen konnten. „Das Fondspolizzen-Neugeschäft hat sich in den ersten drei Quartalen trotz Coronakrise überraschend positiv entwickelt. Wir liegen nicht nur deutlich über dem Vorjahr, sondern auch deutlich über Plan“, erzählt etwa Christian Nuschele, Leiter Ver- trieb und Marketing bei Standard Life. Of- fensichtlich ließen sich die Kunden nicht abschrecken und nutzten die Marktschwan- kungen für ein Investment. So bestätigt auch Heinrich Plametzberger, Abteilungs- leiter Aktuariat und Produktmanagement Leben bei der Helvetia Versicherung: „Das Neugeschäft in der FLV blieb unverändert stark im laufenden Bereich. Ein deutliches Plus konnten wir bei Einmalerlägen ver- zeichnen, da viele Investoren die niedrigen Einstiegskurse genutzt haben.Damit konn- ten die schwächeren Monate März und April 2020 bis zum dritten Quartal 2020 kompensiert werden.“ Nicht ganz unwe- sentlich war wohl auch die rasche Unter- stützung der Vermittler mit digitalen Lösungen für die Kundenberatung. Alle Versicherungen geben demnach an, die Vermittler in den vergangenen Monaten mit Angeboten für Video- und Onlinebe- ratung sowie Lösungen für den kontakt- losen Abschluss unterstützt zu haben. „Aus Sicht der Generali war es vor allemwichtig, den Vermittlern Vertragsabschlüsse imWege des Fernabsatzes, also zum Beispiel mittels Videoberatung, zu ermöglichen. Damit konnte das Geschäftsaufkommen trotz Beschränkungen aufrechterhalten werden. Auchwenn bei der Vermittlung von Lebens- versicherungen weiterhin die persönliche Beratung im Vordergrund steht, so eröffnet die digitale Welt bei Krisen weiterhin Geschäftsmöglichkeiten“, erklärt Martin Sturzlbaum, Chief Insurance Officer Le- ben/Kranken bei der Generali Versiche- rung. Auch die anfangs befürchtete Storno- welle, verursacht durch die Auswirkungen von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit, blieb bis dato aus. Acht der befragten Gesell- schaften gaben an, dass sie im Vergleich zum Vorjahr keine höheren Rücknahmen verzeichnen mussten. Ein Großteil der Ver- sicherungen bot den Kunden allerdings Prämienfreistellungen an, und diese Mög- lichkeit wurde durchaus genutzt. So berich- ten immerhin sechs Gesellschaften, dass die Kunden die Angebote gut angenommen haben. „ Im Bedarfsfall boten wir unter » Es war vor allem wichtig, den Vermittlern Vertragsabschlüsse mittels Videoberatung zu ermöglichen. « Martin Sturzlbaum, Generali FONDS & VERSICHERUNG Fondspolizzen FOTO: © XYZ | STOCK.ADOBE.COM, PETRA SPIOLA, ZÜRICH | MICHAEL MARKL MAYERLING AUSTRIA 150 fondsprofessionell.at 4/2020

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=