FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2020

Einen echten USP kann doch in unserer immer transparenter gewordenen Welt keiner mehr nur mit dem reinen Versiche- rungsmantel generieren. Eine moderne Fondspolizze kann heutzutage praktisch jeder Versicherer ohne großen Aufwand entwickeln. Deshalb geht es längst um die Feinheiten. Was meinen Sie mit Feinheiten? Es mögen Schlagworte sein, aber es geht einerseits um Transparenz und Flexibilität gegenüber Kunden und Vermittlern und andererseits um Ehrlichkeit in Bezug auf die tatsächliche Leistungsfähigkeit von Produkten. Und wo sehen Sie Ihre Gesellschaft flexi- bler als andere Anbieter? In der Beziehung zu unseren Vertriebspart- nern auf jeden Fall in der Gestaltung ihrer Vergütung. Hier bieten wir umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten, gezillmerte so- wie ungezillmerte Tarife, um Lösungen für verschiedene Beratungs- und Kundensitua- tionen zu bieten.Natürlich können Berater unsere Produkte auch als Nettovariante bekommen, was vor allem für Honorar- berater interessant sein dürfte. Anfang des Sommers wurde auch in Öster- reich der Kundenbonus „flex“ eingeführt. Wie haben der Vertrieb und die Endkunden darauf reagiert? Der neue Kundenbonus „flex“ wurde von den Vertriebspartnern und Kunden sehr positiv aufgenommen.Wir hatten ja zuvor auch schon einen Kundenbonus, den wir allerdings nur auf die Fonds unseres stra- tegischen Investmentpartners Aberdeen Standard Investments gewährt haben. Mit dem neuen Kundenbonus „flex“haben wir das nun auf die gesamte Fondspalette aus- geweitet und geben die Kickbacks nahezu vollständig an die Kunden weiter. Dies bringt natürlich einen deutlichen Rendite- vorteil für den Kunden. Und es ist selbst- verständlich, dass wir den Kundenbonus für unsere Kunden sehr transparent und nachvollziehbar ausweisen. Der Kundenbonus soll ja vor allem Perfor- mancevorteile bringen. Können Sie dies an einem Beispiel zeigen? Die konkreten Performancevorteile hängen sehr stark von der individuellen Fondsaus- wahl der Kunden ab, weil wir für jeden Fall unterschiedliche Kickbacks erhalten, die wir dann an die Kunden in Form des Kundenbonus weitergeben. Bei den meis- ten Aktienfonds können wir beispielsweise zwischen 0,5 und 0,7 Prozent per annum als Kundenbonus an die Kunden weiterge- ben, was sich in den entsprechenden Per- formancevorteilen ausdrückt. Dank beson- derer Vereinbarungen mit unserem stra- tegischen Investmentpartner Aberdeen Standard Investments wirken sich bei den entsprechenden Fonds die Vorteile noch stärker aus. Nehmen wir das Beispiel der MyFolio-Fonds, die im Rahmen unserer Fondspolizzen am häufigsten gewählt wer- den. Hier geben wir bei den passiven Port- folios der mittleren Risikostufe, den My- Folio Passiv focussed Balance, beispielsweise 1,27 Prozent als Kundenbonus weiter. Mit Blick nach vorn: Wo möchten Sie mit Ihrer Gesellschaft in zwei Jahren stehen? Zunächst vielleicht ein kurzer Blick zu- rück: Das Jahr 2019 war insofern bedeu- tend für uns, als wir mit der Übertragung unserer 500.000 deutschen und österreichi- schen Verträge auf die irische Standard Life International das Damoklesschwert eines immer noch nicht gelösten Brexit losge- worden sind. Aber wir haben einige Zeit gebraucht, bis wir wieder steigende Ge- schäftszahlen vorweisen konnten. Im noch laufenden Jahr hat zwar auch uns der Corona-Lockdown nervös gemacht, rück- blickend können wir aber sagen, dass unse- re Ergebnisse in allen drei Quartalen über Plan gelegen sind. Das hat für sehr viel Zu- versicht in unser Geschäftsmodell gesorgt. Wir sind sehr optimistisch, dass sich die positive Entwicklung im Fondspolizzen- markt fortsetzen wird und wir davon über- durchschnittlich profitieren werden. Wir bedanken uns für das Gespräch. HANS HEUSER, GEORG PANKL KURZ-VITA: Christian Nuschele Christian Nuschele arbeitet seit 2011 für die Zweigniederlas- sung von Standard Life in Frankfurt. Im Jahr 2016 wurde er zum Vertriebschef für Deutschland ernannt, kurze Zeit später kam auch die Vertriebsverantwortung für Österreich hinzu. Seit 2018 ist er zusätzlich für das Marketing verantwortlich. FP fondsprofessionell.at 4/2020 149

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