FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2020

In der aktuellen Dachfonds-Studie hat sich die Redaktion angesehen, wie stark die grünen und ethischen Fonds in den Dachfonds vertreten sind. S RI, ESG, Positivkriterien, Best in Class, wert- oder normbasierte Ausschluss- kriterien, Engagement-Strategien – eine Aufzählung, die sich beinahe beliebig ver- längern ließe. Schon seit Jahren wird der Nachhaltigkeitsbegriff nicht nur in der Fondsbranche, sondern in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens arg strapa- ziert. Und weil bei den grünen und ethi- schen Investments länderübergreifend – zu- mindest vorerst – weiterhin einheitliche Standards und Definitionen fehlen, ist das Etikett der „grünen“ Fonds immer noch mit Vorsicht zu genießen, da nicht alles, was auf den ersten Blick einen grünen Anstrich hat, bei einer genaueren Analyse auch tatsächlich strengen Nachhaltigkeits- kriterien standhält. Hoffnung kommt nun von der Europäischen Union, die mit dem „EU-Ecolabel“ eben diese Standards euro- paweit etablieren möchte. Allerdings wird es an dieser Stelle einmal mehr schwierig: Eine erste Analyse der EU-Kommission hat ergeben, dass gerade einmal drei von 101 untersuchten Nachhaltigkeitsfonds die Eco- label-Kriterien erfüllen würden. Eines der Hauptprobleme macht die dürftige Daten- lage aus, hieß es seitens der Experten- gruppe. Eine Untersuchung, die unter den Asset Managern einmal mehr für Ge- sprächsstoff sorgte. Trotzdem ist die Nach- frage nach nachhaltigen Investmentvehikel weiterhin ungebrochen groß. In der aktu- ellen Corona-Pandemie konnten sich die Ökofonds schließlich als krisenfeste Invest- ments beweisen. Für weitere Zuflüsse in Grüne Dachfonds VERTRIEB & PRAXIS Dachfonds-Studie 2/2020 FOTO: © LOVELYDAY12 | STOCK.ADOBE.COM 236 fondsprofessionell.at 3/2020

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