FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2020

Die Kunst der Differenzierung Im Schwellenländersegment wird zwar mit mehr Zahlungsausfällen und mit niedrigeren Erlösquoten bei Insolvenzen gerechnet, die Anlageklasse birgt jedoch nach wie vor Potenzial. Eine mögliche Erklärung hierfür liefert Liam Spillane, Head of Emerging Market Debt bei Aviva Investors. SCHWELLENLÄNDERANLEIHEN ANZEIGE • Foto: © Aviva Investors Liam Spillane, Head of Emerging Market Debt and Portfolio Manager, EM Local Currency Liam Spillane leitet als unser Head of Emerging Market Debt (EMD) ein internationales Team aus EMD-Portfoliomanagern. Er verantwortet das Wachstum des EMD-Geschäfts und die Anlageperformance unseres breit gefächerten Produkt- spektrums. Ferner ist er Portfoliomanager für Schwellenländer- anleihen in Lokalwährung. P A R T N E R - P O R T R Ä T KONTAKT Aviva Investors Global Services Limited Zweigniederlassung Deutschland An der Hauptwache 7, 60313 Frankfurt a.M. Tel.: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . +49/69/25 78 26 109 E-Mail: . . . . markus.bertl@avivainvestors.com STRATEGIEÜBERSICHT Emerging Markets Hard Currency Strategie Unsere Emerging-Markets-Hartwährungsstrategie wurde im Juni 2000 aufgelegt und investiert in Staatsanleihen und Quasi-Staats- anleihen von Schwellenländern. Mit einem global vernetzten Team, bestehend aus erfahrenen Portfoliomanagern und spezialisierten Staats- und Unternehmensanalysten, verfolgt die Strategie diese Ziele: konsistente Outperformance, unkorrelierte Alpha-Generierung und optimierter Vermögenserhalt im Vergleich zu unseren Mitbe- werbern und der Benchmark. Hauptrisiken: Der Wert einer Anlage und die damit erzielten Erträge können aufgrund von Währungs- und Wechselkursschwan- kungen sowohl steigen als auch fallen. Möglicherweise erhalten Anleger den ursprünglich investierten Betrag nicht zurück. | Anlagen können in Schwellenländern vorgenommen werden. Diese Märkte können volatil sein und höhere Risiken bergen als Industriestaaten. | Anlagen in Derivate können vorgenommen werden, welche komplex und sehr volatil sein können.Aus diesem Grund entstehen unter ungewöhnlichen Marktbedingungen möglicherweise hohe Verluste. | Einige Anlagen könnten schwer zu bewerten oder zu einem gewünschten Zeitpunkt oder zu einem als fair angesehenen Preis zu verkaufen sein (insbesondere bei hohen Investitionsvolumina). Deshalb können ihre Preise sehr volatil sein. | Die Bewertung der Anleihen wird von Zins- schwankungen und der Bonität des Emittenten beeinflusst. Anleihen, die ein höheres Renditepotenzial versprechen, sind meistens auch mit einem höheren Ausfallrisiko behaftet. Wichtige Informationen: Sofern nicht anders angeführt,stammen sämtlicheAngaben vonAviva Investors Global Services Limited (Aviva Investors).Sofern nicht anders angegeben,kommen alle Einschätzungen undAnsichten vonAviva Investors und basieren auf internen Prognosen vonAviva Investors.Es handelt sich weder um eine Renditegarantie für eine von Aviva Investors verwaltete Anlage noch um eine Beratung. In Europa wurden diese Unterlagen von Aviva Investors Luxembourg S.A. mit Sitz in 2 rue du Fort Bourbon,1st Floor,1249 Luxembourg,veröffentlicht.Beaufsichtigt von der Commission de Surveillance du Secteur Financier.Ein Unternehmen vonAviva. In der Schweiz wird dieses Dokument von derAviva Investors Schweiz GmbH herausgegeben.124564 – 28/05/2021 | Ausschließlich für professionelle Kunden und Berater.Nicht für Privatkunden zugänglich. Lagen das Best-Case- und das Worst-Case- Szenario für Schwellenländeranleihen (Emer- ging Market Debt, EMD) je so weit auseinan- der wie heute? Spillane: An allen Märkten driften die beiden Szenarien weiter auseinander als je zuvor. Damit besteht auch bei den Renditeerwartungen eine große Spanne. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Aussichten für Schwellenländeranleihen in meiner beruflichen Laufbahn je so ungewiss waren. Die Bewertungen für die robustesten und die zahlungsunfähigen Länder hat der Markt sehr schnell angepasst, aber die Länder mit moderatem Risiko könnten sich sowohl in die eine als auch in die andere Richtung entwickeln. Die größten Veränderungen haben wir im High- Yield-Segment vorgenommen, also in Ländern mit hohen Liquiditäts- und Bonitätsrisiken. In welchen Ländern unterstützt die Politik positiv, und wo hat sie versagt? Spillane: Schwächen zeigen vor allem Länder mit traditionell schwacher Politik oder Regie- rungsführung. Dagegen können Staaten mit guter politischer Arbeit, die ihre Finanzen im Griff haben, pragmatisch auf die Krise reagieren und dieser mehr entgegensetzen. Die Ukraine etwa befindet sich im Reformprozess. Die Elfen- beinküste und Kenia haben ihre Haushaltsaus- gaben relativ schnell angepasst und stellen Finanzdaten und Prognosen bereit, die Anleger in ihre Berechnungen einbeziehen können. Wie werden sich Ihrer Meinung nach die Ausfallquoten entwickeln? Spillane: Es wird mehr Insolvenzen geben, viel- leicht mehr als je zuvor. Im Libanon und in Argen- tinien sind erste Anzeichen eines Ausfalls zu be- obachten. Wenn sich die Lage nicht schnell nor- malisiert, dürften weitere Länder mit schwachen Bonitätskennzahlen alsbald folgen. Pakistan wur- de bereits ein Zahlungsaufschub gewährt, und Sri Lanka erscheint stark gefährdet. Erfahrungen mit ähnlichen Situationen in der Vergangenheit zeigen, dass wahrscheinlich mit jedem Land Einzelvereinbarungen getroffen wer- den, obwohl zur Deckung des anhaltenden Liquiditätsbedarfs auch Kollektivlösungen denk- bar wären. Ob eine Stundung oder Umschul- dung nötig wird, hängt davon ab, was die Ge- samtauswertung der Schuldentragfähigkeit er- gibt. Wie sieht es mit Unternehmensanleihen aus Schwellenländern aus? Spillane: Im Staatsanleihensegment wird in den Schwellenländern mit höheren Ausfallquoten gerechnet als in den Industrieländern. Anders stellt sich die Lage bei Unternehmensanleihen dar. In den meisten Fällen weisen Emerging- Markets-Unternehmen bessere Fundamentalda- ten auf als ihre globale Vergleichsgruppe, sodass es hier zu weniger Ausfällen kommen sollte. Bei quasistaatlichen Emittenten hängt alles davon ab, ob die jeweiligen Regierungen im Ernstfall einspringen können und wollen. Hat sich der Einfluss Chinas auf den EMD- Markt durch die Krise verändert? Spillane: Noch vor zehn oder zwanzig Jahren hing das Wachstum der Schwellenländer in er- ster Linie von den Industrieländern ab. Seitdem ist China der dominierende Faktor. Die jährlichen Wachstumsraten von fünf bis sechs Prozent, an die wir uns inzwischen gewöhnt haben, dürften dieses Jahr aber auf rund zwei bis drei Prozent schrumpfen. Das wird nicht spurlos an den Märkten vorübergehen. PORTRÄT Aviva Investors Global Services Limited Aviva Investors ist ein global agierender Asset Manager mit inte- grierter Expertise über alle wesentlichen Anlageklassen hinweg und bündelt die Asset-Management-Aktivitäten von Aviva plc., einem multinationalen Finanzdienstleistungsunternehmen, das in Groß- britannien zu den führenden Versicherern zählt und in weiteren ausgewählten Märkten in Europa,Asien und Nordamerika vertreten ist. Aviva Investors beschäftigt über 1.500 Mitarbeiter in 14 Ländern und verwaltet ein Vermögen von über 390 Milliarden Euro (Daten per 30. 6. 2020).

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