FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2020
VERLUSTWARNUNG Anadi Bank hat mit Turbulenzen zu kämpfen Die Schwierigkeiten bei der Austrian Anadi Bank gipfelten kürzlich im Abgang des Vor- standsvorsitzenden. Martin Rauchenwald musste Mitte April das Kreditinstitut verlas- sen. Er sei „aufgrund bestehender Interessen- konflikte von seinen Aufgaben als CEO ent- bunden“ worden, teilte die Bank mit. Eine nähere Erklärung gab es nicht. Die Sprache lässt allerdings keinen Zweifel, dass man sich im Unfrieden getrennt hat. Wünsche für die weitere Karriere findet man in der Mitteilung nicht. Rauchenwald hatte sein Amt erst am 1. Jänner 2020 angetreten. Sein Vorgänger Christoph Raninger wechselte zur Wiener Pri- vatbank. Im März hatte die Bank eine Verlust- warnung für das Jahr 2019 ausgesprochen: Im vorläufigen Jahresabschluss sei unterm Strich ein „wesentlich negatives“ Jahresergebnis gestanden, wie die Bank damals mitteilte. Es war von einem zusätzlichen nicht näher be- zifferten Wertberichtigungsbedarf die Rede. Ein Jahresbericht wurde noch nicht veröffent- licht. Von außen betrachtet war die Verlust- warnung eine Überraschung, denn im ersten Halbjahr 2019 war von Wachstum und „Erfolgskurs“ die Rede – eine Aussendung dazu wurde von der Bank noch im Jänner 2020 bekräftigt. Interimistisch übernimmt nun Retailvorstand GaneshKumar Krishnamoorthi den Vorsitz. Die Suche nach einem neuen CEO sei eingeleitet worden, heißt es. Ange- sichts der Turbulenzen sahen sich die indi- schen Bankbesitzer genötigt, ihre Hilfe in Aussicht zu stellen. Sanjeev Kanoria, Eigen- tümer und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates, erklärte, er unterstütze Bank, Management und Mitarbeiter. Er sei „ent- schlossen, der Bank frisches Kapital zuzufüh- ren, sollte sie dieses brauchen“. www.anadibank.com FUSION Hypo Steiermark verschwindet vom Bankenmarkt Der Aufsichtsrat der RLB Steiermark hat die Fusion mit seiner Tochter Landes-Hypothe- kenbank Steiermark AG beschlossen. Die Verschmelzung der Hypo auf die RLB soll im Lauf des Jahres 2021 geschehen. Es bleibt die Marke Raiffeisen, der Name Hypo verschwin- det in der Steiermark. Die Fusion ist Ergebnis einer Prüfung von Umstrukturierungsmaß- nahmen, die der Aufsichtsrat der RLB bereits im Dezember eingeleitet hat. Ziel ist die Nutzung betrieblicher Synergien der beiden Unternehmen. Die Hypo und die RLB gehen in der Steiermark seit Langem gemeinsame Wege: 1998 erwarb die RLB erste Anteile. Im März 2019 übernahm die RLB – mittlerweile Mehrheitseigentümer – die restliche Minder- heitsbeteiligung des Landes Steiermark von 25 Prozent plus zwei Aktien. Viele Bereiche werden bereits einheitlich organisiert, etwa Finanzen, Zahlungsverkehr, Produkte, Orga- nisation, IT, Vertriebsmanagement, Marktfol- ge, Personal, Innenrevision, Meldewesen und Recht. Nur die Markteinheiten und Bankstel- len werden bislang getrennt geführt. Die 1930 gegründete Landes-Hypothekenbank Steier- mark AG weist eine Bilanzsumme von 3,573 Milliarden Euro aus. Nachdem der bisherige CEO der Anadi Bank, Martin Rauchenwald, gehen musste, hat nun Retailvorstand GaneshKumar Krishnamoorthi den Vorsitz übernommen. 38 www.fondsprofessionell.at | 2/2020 Foto: © Anadi Bank, Deutsche Bank, HSBC, N26 news & products I banken Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.at ) Fabrizio Campelli, Deutsche Bank Die Deutsche Bank hat ein eigenes Ressort geschaffen, in dem die Verantwortung für den Wandel an der Führungsspitze gebündelt wird. Die Rolle des Chief Transformation Officers übernimmt Fabrizio Campelli , seit Ende 2015 Chef des welt- weiten Geschäfts mit vermögen- den Kunden. Christiana Riley, Deutsche Bank Christiana Riley und Bernd Leu- kert sind offiziell in den Vorstand der Deutschen Bank eingezogen. Die Finanzaufsicht Bafin beschei- nigte den beiden Kandidaten die Eignung für ihr Amt. Die Leiterin des Amerika-Geschäfts und der IT-Chef sind im Sommer 2019 für das Führungsgremium nominiert worden. Alexander von zur Mühlen, Deutsche Bank Die Deutsche Bank hat Alexan- der von zur Mühlen zum Mit- glied ihres Vorstands berufen. Er übernimmt die Verantwortung für das Asien-Pazifik-Geschäft der Bank, das bislang von Werner Steinmüller verantwortet wurde. Von zur Mühlen stieg 1998 nach seinem Betriebswirtschaftsstudi- um bei der Deutschen Bank ein. Noel Quinn, HSBC Noel Quinn wurde im März zum Group Chief Executive von HSBC ernannt. Er hat seit August 2019 die Geschäfte als Interimschef ge- führt. Quinn hatte bei HSBC zahl- reiche Führungspositionen inne. Er fungierte etwa als Group Mana- ging Director und als Regional Head of Commercial Banking für den asiatisch-pazifischen Raum. Nicolas Kopp, N26 Nicolas Kopp , Geschäftsführer der US-Sparte der Smartphone- bank N26 , verlässt das Unter- nehmen Mitte 2020 auf eigenen Wunsch. Er plant, ein eigenes Start-up zu gründen. Kopp stieg im Jahr 2015 als Business Deve- lopment Manager bei der Digital- bank ein und gilt als enger Ver- trauter Stalfs.
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