FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2020

Foto: © Lukas Bast | stock.adobe.com, Andreas_Jakwerth D ie Coronakrise verursacht enorme Ver- luste in der Wirtschaft, und nach Be- rechnungen der Asiatischen Entwick- lungsbank (ADB) könnte allein in der EU ein- schließlich Großbritannien die Wirtschaftsleis- tung um 1,7 bis 2,6 Billionen US-Dollar schrumpfen, für die Weltwirtschaft werde der Schaden bei 5,8 bis 8,8 Billionen US- Dollar liegen. Die internationalenAn- strengungen zur Stützung der Wirt- schaft könnten die Verluste laut ADB im Idealfall auf 4,1 bis 5,4 Billionen US-Dollar eindämmen, wobei das immer noch bis zu sechs Prozent der Weltproduktion des Jahres 2019 sind. Österreich ist keine Insel der Seli- gen und kann sich von der Weltwirt- schaftskrise nicht abkoppeln. „Die schwerste Rezession seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist für die öster- reichische Volkswirtschaft 2020 un- vermeidbar“, erklärte das Österreichi- sche Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) Anfang Mai. Die Finanz- krise 2008 wird also übertroffen. Folgen des Shutdowns Für das Gesamtjahr 2020 erwartet das WIFO einen Rückgang des realen BIP „zu- mindest um 5,2 Prozent“ und um maximal 7,5 Prozent, sollte die im zweiten Halbjahr erwartete Erholung der Weltwirtschaft schwä- cher ausfallen. Besonders betroffen sind die Sachgütererzeugung, die Bereiche Beherber- gung und Gastronomie, Verkehr, Handel und die sonstigen Dienstleistungen. Die Volkswirtschaft profitiert im Moment davon, dass bislang eine Konkurswelle bei den Unternehmen verhindert wurde, wozu auch vorübergehende Lockerungen beim strengen Insolvenzrecht beitragen. Ob das so bleibt, wenn die Hilfs- maßnahmen auslaufen, wird sich zei- gen. Dass in vielen Branchen auch nach dem Ende des Shutdowns weiterhin nur ein eingeschränkter Be- trieb erlaubt ist, macht die Sache nicht einfacher. In Deutschland befürchtet man ein Heranwachsen von „Zombie-Unter- nehmen“, die eigentlich insolvent sind, aber dank staatlicher Hilfe und großzügigerer Regulierung trotzdem am Markt agieren und damit andere Unternehmen gefährden, weil sie Waren und Dienstleistungen bestel- len, die sie in der Folge nicht mehr bezahlen können. Der Coronavirus-Shutdown wirkt sich auf Teile des Immobilienmarktes aus. Ins- besondere im Handel und in der Hotellerie leiden die Betriebe unter den Einbußen. Immobilien im Regen Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft beeinflussen primär den gewerblichen Immobilienmarkt. Die Wirtschaftskrise könnte sich mit Verzögerung jedoch auch auf den Wohnimmobilienmarkt auswirken. Immobilienaktien reagieren auf Shutdown Covid-19 brachte die Börsenkurse der Immo-AGs zum Einsturz. Der Kapitalmarkt reagiert auf die Unsicherheit, die in den Immobilienmärkten wegen der Wirtschaftskrise aufgetreten ist. 40 % 60 % 80 % 100 % 120 % 140 % CA Immobilien Anlagen AG UBM Development AG Immofinanz AG S Immo AG April März Jän. ’20 Februar Mai 146 www.fondsprofessionell.at | 2/2020 sachwerte I immobilien

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