FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2020
densegment ansprechen, wir sehen hier also noch deutliches Potenzial. Daher trauen wir uns auch zu, mittelfristig bis zu zehn Prozent unserer Berater auf Private-Banking-Niveau zu bringen. Eine Vermögensverwaltung neu zu ent- wickeln, dürfte aktuell keine einfache Aufgabe sein – auch wenn man die not- wendige Konzession zukauft … Ja, es war auch nicht einfach. Wenn jemand eine Vermögensverwaltung als Zwei- bis Drei-Mann-Betrieb betreiben möchte, da wür- de ich mich schon fragen, wie das gehen soll. Angesichts der notwendigen Prozesse in den Bereichen Digitalisierung, Datenschutz, Risi- komanagement und Compliance ist das schon eine gewaltige Herausforderung. Wir haben das Glück, dass wir in der Zentrale an die 80 Mitarbeiter haben, insofern konnten wir viele Ressourcen nutzen. Insgesamt haben rund 20 Personen an dem Projekt mitgearbeitet. Wie sieht das Angebot in der Vermögens- verwaltung im Detail aus? Es gibt die standardisierte Vermögensverwal- tung, diese bekommen Kunden mit einem freien Vermögen von 100.000 bis 500.000 Euro. Es wird aber nicht nur hauseigene Stra- tegien geben, wir wollen künftig auch mit namhaften nationalen und internationalen Ver- mögensverwaltern zusammenarbeiten, die ihre Strategien zur Verfügung stellen können. Dis- kretionäre Lösungen gibt es ab 500.000 Euro, dann bekommt der Kunde ein maßgeschnei- dertes Portfolio. Hier können wir auch steuer- schonende Versicherungsmäntel über die Liechtenstein-Tochter der Swiss Life anbieten. Im unteren Segment bieten wir mit Swiss Life Select Individual zudem eine Lösung mit ETFs und institutionellen Fondsklassen, die ab 50.000 Euro zeichenbar ist. Darunter bie- ten wir weiterhin unsere Core-Satellite-Stra- tegie an. Im vergangenen Jahr konnte das Neuge- schäft dann deutlich gesteigert werden. Welche Bereiche waren hier die Treiber? Über das Gesamtjahr 2019 konnten wir das Neugeschäft zweistellig steigern. Interessanter ist allerdings der Blick auf das zweite Halb- jahr, in diesem Zeitraum konnten wir das Neugeschäft deutlich ankurbeln. Im ersten Halbjahr waren wir einfach noch damit be- schäftigt, alle Prozesse und die neuen Tools zu implementieren. Durch die Technologie- partnerschaft mit Infina hat im vergangenen mehr als die meisten Private Banker“ » Mit der Vermögens- verwaltung können wir nun ein ganz anderes Kundensegment ansprechen, wir sehen hier also noch deutliches Potenzial. « Christoph Obererlacher, Swiss Life Select www.fondsprofessionell.at | 1/2020 221
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