FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2020

ED I TOR I A L Corona und Weiterbildung? WWK FAMILIENBONUS PLUS: Jetzt informieren unter 0181 21656200 www.fondsprofessionell.at | 1/2020 11 Das Coronavirus zeigt uns seit Anfang März, wie rasch eine funktionie- rende und wohlhabende Gesellschaft an ihre Grenzen gebracht wer- den kann. Die langfristi- gen Auswirkungen auf die Wirtschaft sind nicht absehbar, die Wahr- scheinlichkeit, dass sie beträchtlich sein werden, ist aber hoch. Die Regie- rung wird nicht nur Wirt- schaftstreibenden, die um ihre Existenz kämpfen, mit Hilfspaketen unter die Arme greifen müssen, sondern auch an vielen anderen Fronten vor Herausforderun- gen stehen. Man wird unter anderem eine Lösung da- für finden müssen, dass etliche Branchen nicht mehr in der Lage sind, rechtliche Verpflichtungen zu erfüllen. Im Bereich der Finanzdienstleister betrifft dies zum Beispiel die Weiterbildungspflicht. Erfreulicherweise konnte der FONDS professionell KONGRESS Ende Februar noch weitgehend unbehelligt stattfinden. Im Detail konnten anlässlich von 96 Vorträgen in neun Weiterbildungskategorien 197 Zertifizierungen vorge- nommen werden und den mehr als 2.500 Besucher so über 48 Stunden an anrechenbarerer Weiterbildung angeboten werden. Wann so etwas das nächste Mal möglich sein wird, ist derzeit offen, weil bei Redak- tionsschluss dieser Ausgabe praktisch alle Veranstal- tungen in ganz Österreich und auch in vielen anderen europäischen Ländern flächendeckend untersagt sind. Sollte sich diese Situation nicht bald ändern, könnte es für viele Vermögensberater, Makler und Agenten schwierig werden, ihren Weiterbildungsver- pflichtungen in diesem Jahr vollumfänglich nachzu- kommen. Man kann daher nur hoffen beziehungswei- se muss an die zuständigen Behörden appellieren, dass sie diese Verpflichtungen für dieses Jahr ausset- zen oder die Vorgaben entsprechend anpassen. Seine Hoffnung muss man nun auf die Digitalisierung setzen. Ein rascher, umfangreicher Ausbau der Online-Weiter- bildungsmöglichkeiten könnte das Problem zumin- dest teilweise entschärfen. Was die Kosten dafür betrifft, wäre Unterstützung durch die gesetzliche Inter- essenvertretung und auch durch die Republik wün- schenswert, denn eine zusätzliche Belastung der Berater ist nicht zumutbar. Viele werden es in der vor uns liegenden Zeit aufgrund des Börsencrashs und der erschwerten Kontaktaufnahme mit ihren Kunden sehr schwer haben, ihr Einkommen zu sichern. Georg Pankl Chefredakteur

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