FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2019

222 www.fondsprofessionell.at | 3/2019 S eit seinem 2006 verfassten Buch „Der Crash kommt“ zählt der Wirtschaftsfor- scher und Fondsmanager Max Otte zu bekanntesten Figuren der deutschsprachigen Finanzszene. An Glaubwürdigkeit gewann er 2009, als er nach demAbsturz der Märkte zu Aktienkäufen riet. 2018 kündigte er das Börsenbeben von Ende 2018 im Januar davor in seinem Vortrag am FONDS professionell KONGRESS in Mannheim an. In diesem März sagte er, das Schlimmste sei kurzfristig überstanden, was sich ebenfalls als korrekt er- wies, denn das erste Halbjahr 2019 verlief für Börsianer durchaus erfreulich. Doch Otte beendete seinen Vortrag im März mit warnenden Worten für seine Zuhörerschaft. Er er- warte nämlich noch in der ersten Amtszeit des US-Präsidenten Donald Trump einen Crash an den Börsen. Daher riet er Anlegern, sich defensiver zu positionieren. Ob Otte diesmal recht behält, werden wir noch herausfinden, aber mit seiner pessimistischen Grundstimmung steht er nicht allein da. Bei heimischen Dachfondsmana- gern ändert daran auch nichts, dass sie im ersten Halbjahr 2019 Nettomittelzuflüsse in Höhe von 2,36 Milliarden Euro verzeichnen konnten, wodurch der Volumensrückgang des Jahres 2018 in Höhe von 3,91 Milliarden Euro fast neutralisiert werden konnte. Es ist die aktuelle Gesamtlage, die Kopfschmerzen bereitet. Aus der Sicht von Dachfondsma- nagern dominieren derzeit die Risikofaktoren. Neben dem Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie den an- dauernden Brexit-Verhandlungen trüben sich nun auch die Wirt- schaftsaussichten ein. Dachfonds- manager stehen damit vor dem Pro- blem, an weiteren Anstiegen teilha- ben zu wollen und im Fall eines stärkeren Rückschlags nicht mehr voll getroffen zu werden – benei- den muss man sie darum nicht. Die Raiffeisen KAG kündigte vor Kurzem in ihrem Börsenblatt „Märkte unter uns“ an, die Aktien- quote in der taktischen Asset Allo- Foto: © Ansichtssache | stock.adobe.com Nach dem fulminanten Jahresstart trüben zahlreiche Risikofaktoren die Aussichten auf das zweite Halbjahr. Auch bei den heimischen Dachfondsanbietern herrscht derzeit alles andere als Partystimmung. Trübe Stimmung vertrieb & praxis I dachfonds-studie 2 l 2019 Die jüngste Dachfonds-Studie zeigt, dass das Volumen der heimischen Dachfonds zuletzt wieder gestiegen ist. Doch wegen zahlreicher Risiken ist die Stimmung unter den Dachfondsmanagern dennoch getrübt. Nur wenige setzen sich durch Mio. Euro 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 Subfonds-ETF-Anbieter (700 bis 3.500 Mio. Euro) iShares Amundi ETF Lyxor X-trackers 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Subfonds-ETF-Anbieter (0 bis 700 Mio. Euro) Comstage Invesco ETF Deka ETF (ETFlab) BNP Paribas Easy ETF Bei den passiven Zielfondsanbietern sind gerade einmal vier Häuser mit mehr als 700 Millionen Euro in den heimischen Dachfonds vertreten. Quelle: Eigenrecherche

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