FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2019

Ihres früheren Starmanagers Rajiv Jain recht gut verkraftet zu haben. Natürlich haben auch wir durch den Weggang von Rajiv Jain deutliche Mittelabflüsse hin- nehmen müssen. Aber insgesamt ist es uns gelungen, nicht nur unser US-Team in unserer Quality-Growth-Boutique an den Standorten NewYork und Fort Lauderdale zusammenzu- halten, sondern auch die darüber verwalteten Assets zu stabilisieren. Die Abflüsse konnten kompensiert werden, sodass wir heute insge- samt gut 30 Milliarden Franken über unsere US-Boutique verwalten. Darf man daraus schließen, dass Sie nach wie vor von der Entscheidung für eine Multi-Boutique-Struktur bei Vontobel Asset Management überzeugt sind? Auf jeden Fall. Die starke Diversifizierung, die wir mit fünf Boutiquen unterschiedlicher Ausrichtung erreicht haben, von denen keine eine Dominanz in Bezug auf die darüber ver- walteten Assets aufweist, hat sich aus unserer Sicht mehr als bewährt. Das heißt, es wird auch künftig keinen Chief Investment Officer bei Vontobel Asset Management geben? Sicher nicht. Wir hatten uns ja bewusst und explizit für eine Multi-Boutique-Struktur ent- schieden, weil wir davon überzeugt waren, dass gute Ergebnisse in einem aktiven Ma- nagement, wie wir es uns auf die Fahnen ge- schrieben haben, nur möglich sind, wenn man sich stark spezialisiert, statt zu versuchen, über große Anlagekomitees zu Konsensentschei- dungen zu gelangen. Deshalb verfolgt und verantwortet nach wie vor jede unserer Bou- tiquen ihren eigenen Investmentprozess, statt sich der großen Linie eines über allem thro- nenden Chief Investment Officers unterzuord- nen. Das versetzt die einzelnen Fondsmana- gementteams in die Lage, überzeugte, wirk- lich aktive Anlageentscheidungen zu treffen. Aber wie lange hält man es IhrerAnsicht nach noch durch, sich so klar als aktiver Asset Manager zu positionieren, ange- sichts einer immer stärkeren Orien- tierung von Investoren hin zu passiven Investments und einem zunehmenden Kostendruck, dem die Fondsbranche insgesamt unterliegt? Meine klare Antwort: Für immer! Die Asset- Management-Industrie weltweit verwaltet heute zirka 75 Billionen US-Dollar und teuer, wir sind preiswert “ » Die bereits 2016 erfolgte Neubesetzung im Vertrieb mit René Weinhold als Leiter des Intermediary-Geschäfts hat sich ausgezahlt, weil dadurch noch einmal eine ganz andere Stabilität und ein neuer Ansatz in unsere Vertriebsaktivitäten gekommen sind. « Axel Schwarzer, Vontobel AM e V W m a t e V W m a t 213 www.fondsprofessionell.at | 3/2019

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