FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2019

Foto: © Günter Menzl B etritt man das Gebäude in der Renngasse 3 in Wien, weiß man, wie es aussieht, wenn Tradition auf Moderne trifft. Einst gehörte das Palais Salomon Freiherr von Rothschild, der hier sein Bankhaus S. M. v. Rothschild grün- dete. Und die historische Fassade des Ge- bäudes befindet sich im Originalzustand, dahinter verbirgt sich heute aber ein hoch- modernes Bürogebäude, das dennoch an einigen Stellen die bewegte Geschichte des Hauses erahnen lässt. Seit 1951 be- treut die im Jahr 1833 von Alexander von Schoeller gegründete Schoellerbank von hier aus die Geldangelegenheiten ihrer wohlhabenden Klientel. Ab 2001 war sie eine Tochter der Bank Austria und seit 2005 ist das Institut eingebettet in die Division Private Banking der Unicredit und somit heute Teil der Unicredit-Grup- pe. Im Verbund des Unicredit Wealth Ma- nagement wurde sie erst kürzlich zum Kompetenzzentrum für besonders vermö- gende Kunden. Franz Witt-Dörring lenkt die Bank seit Juni 2012. Im Gespräch erklärt er, mit welchen Herausforderungen die Bank zu kämpfen hat und worauf es heute im Private Banking wirklich ankommt. Herr Mag. Witt-Dörring, Ihr Haus ist im Verbund des Uni- credit Wealth Management das Kompetenzzentrum für beson- ders vermögende Kunden. Was heißt das konkret? Franz Witt-Dörring: Die Unicredit- Gruppe ist eine erfolgreiche paneuro- päische Bank, und wir haben wirklich sehr gute Voraussetzungen in allen Kernländern, in denen wir unterwegs sind. Dabei wurde erkannt, dass in Österreich die Schoellerbank für den Bereich Wealth Management prä- destiniert ist. Wir haben uns dieses Standing über die Jahre erarbeitet und kümmern uns weiterhin um sehr anspruchsvolle Kunden. Dabei sehen wir, dass die Zahl der größeren Kunden im Lauf der Zeit gestiegen ist. Zu unseren insge- samt 18.000 Kunden zählen neben vermögen- den Privatkunden, Stiftungen und Unterneh- men auch institutionelle Anleger mit speziel- len Anforderungen an die Verwaltung ihrer Gelder. Dabei definieren wir Wealth Ma- nagement als die Betreuung von Kunden mit einem frei verfügbaren Vermögen von über fünf Millionen Euro. Am Ende kommt es aber immer auf die Kunden- bedürfnisse an. Wie unterscheidet sich Ihre Dienstleis- tung eigentlich von jener des Bank Austria Private Bankings? Das eine ist das Private Banking einer Universalbank mit einem großen Netz- werk und starker Kompetenz im Kom- merzgeschäft. Wir vergleichen uns hinge- gen eher mit anderen klassischen Privat- banken, die vor allem auf die Vermögens- verwaltung spezialisiert sind. Die Bank selbst existiert ja schon sehr lange, die Spezialisierung auf vermögende Kunden gibt es seit etwa 26 Jahren. Seit damals gibt es auch die Vermögensverwaltung der Schoellerbank. Dies ist aus meiner Sicht auch ein Alleinstellungsmerkmal der Bank, kaum eine Privatbank kann über einen so langen Zeitraum eine eigene Ver- mögensverwaltung vorweisen. Wir haben auch sehr früh auf die Themen Vermögens- weitergabe, Financial Planning und Stiftungs- recht gesetzt. Ihre Bank ist mit Standorten in ganz Österreich vertreten. Welche Regionen haben dabei den größten Stellenwert? Wir sind die einzige Privatbank in Österreich, die schon seit vielen Jahren nahezu flächendeckend im ganzen Land vertreten ist. Wir haben zehn Standorte und sind in allen Landes- hauptstädten bis auf das Burgenland vertreten. In Salzburg und Oberöster- reich betreiben wir sogar zwei Stand- orte. In Salzburg haben wir 150 Mit- arbeiter, dort sitzt auch die Schoeller- bank Invest AG mit dem Asset Ma- nagement und der Vermögensverwal- tung, und in Wien sind es rund 170. FONDS professionell sprach mit Mag. Franz Witt-Dörring, seit Juni 2012 Vorstandsvorsitzender der im Jahr 1833 gegründeten und mittlerweile zur italienischen Unicredit-Gruppe gehörenden Schoellerbank AG , über die Entwicklungen auf dem heimischen Private-Banking-Markt. „Ein Volumen von fünf Milliard » Dabei wurde erkannt, dass in Österreich die Schoellerbank für den Bereich Wealth Manage- ment prädestiniert ist. Wir haben uns dieses Standing über die Jahre erarbeitet und kümmern uns weiterhin um sehr anspruchsvolle Kunden. « Mag. Franz Witt-Dörring, Schoellerbank Kundenvermögen der Schoellerbank 2008 bis 2018 (+72,12 %) Die Schoellerbank AG konnte die verwalteten Assets (inklusive Schoeller Invest) in den vergangenen Jahren deutlich steigern. Quelle: Schoellerbank Mrd. Euro 0 2 4 6 8 10 12 März ’19 2018 ’17 2016 ’15 2014 ’13 2012 ’11 2010 ’09 2008 Z 11,99 Mrd. Euro 6,42 Mrd. Euro verwaltetes Kundenvermögen Schoellerbank bank & fonds I franz witt-dörring | schoellerbank 212 www.fondsprofessionell.at | 2/2019

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