FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2019

den Markt bringen. Deshalb hinterfrage ich zurzeit viele Dinge, um sinnvolle und gute Produkte entwickeln und anbieten zu können. Wir haben das gesteigerte Interesse an digital verfügbaren Immobilieninvestments in Öster- reich ebenso wie in Deutschland jedenfalls er- kannt und nehmen es ernst. Da die Digitali- sierung auch für uns eine große Rolle spielt, passt diese Entwicklung gut zu uns und macht Österreich zu einem attraktiven Markt. Sie haben im Vorfeld dieses Interviews mehrfach gesagt, dass Sie Menschen für Sachwerte begeistern wollen. Es kommt aber niemand zu Ihnen, um sich bekeh- ren zu lassen. Wie wollen Sie das also an- stellen? Viele Menschen haben Interesse an Sach- werten und vor allem an Immobilien, kennen aber unsere Produkte nicht. Unsere Aufgabe ist es, offensiver zu informieren und so neue Anleger anzuwerben. Die Digitalisierung bie- tet uns hier neue Möglichkeiten. Wenn man sich die schwache Umsatz- entwicklung selbst im deutschen Beteili- gungsmarkt ansieht, muss man sich fra- gen, ob sich das Privatkundengeschäft überhaupt noch lohnt. Viele Anbieter haben es eingestellt und sich auf profes- sionelle Investoren konzentriert. Welche Strategie verfolgen Sie? Das Privatkundengeschäft ist seit über 40 Jah- ren unser Kerngeschäft und auch weiterhin strategisch und wirtschaftlich relevant. Ich kann aber verstehen, dass Unternehmen ihre Produkte auch anderen Investoren anbieten. Daran sehe ich nichts Schlechtes. Wir haben selbst mit institutionellen Investoren gute Er- fahrungen, die mit unserer Performance sehr zufrieden sind. Daher werden wir dieses Ge- schäft ebenfalls ausbauen. Zurzeit ist die Anbindung von Assets für gute Produkte ein schwieriges Thema. Können Sie sich in diesem Zusammen- hang die Kooperation mit anderen Unternehmen oder die Übernahme von Firmen vorstellen, um einen besseren Zugang zu Produkten zu bekommen? Mein Fokus liegt darauf, unser eigenes Ge- schäft auszubauen. Ich sehe viele Möglichkei- ten, neue Produkte zu generieren und neue Kunden auf digitalemWeg anzusprechen. Ob wir dafür eines Tages mit einem Partner zu- sammenarbeiten, kann ich heute nicht sagen. Sie haben vorhin gesagt, dass Sie sinn- volle und gute Produkte anbieten wollen. Was verstehen Sie darunter? Es geht um renditestarke Produkte, die trotz- dem im Risiko angemessen sind. Unsere Hotelfonds sind ein gutes Beispiel: Sie bieten eine gute Rendite an guten Standorten mit guten Betreibern und sehr langen Pachtverträ- gen. Damit haben wir gerade im aktuellen Im- mobilienmarkt mit einem hohen Preisniveau eine ausgewogene Rendite-Risiko-Balance. Immobilien sind insbesondere in Deutschland sehr gefragt, der Investo- renwettbewerb ist intensiv. Inwieweit spielt der österreichische Immobilien- markt als möglicher Zielort eine Rolle in Ihrem Markt- und Produktscreening? Wir haben uns im Rahmen unserer Immo- bilienstrategie zum Ziel gesetzt, in naher Zukunft auch in den österreichischen Hotel- markt und ebenso in die Schweiz zu expan- dieren. Wir bereiten diesen Schritt zurzeit intensiv vor und bauen in beiden Ländern unser Netzwerk stetig aus. Der Schritt über die deutsche Grenze ist eben nicht nur als Anbieter erfolgreicher Immobilieninvest- ments, sondern auch imAnkauf und Vertrieb österreichischer Objekte konsequent. Haben Sie schon ein bestimmtes Objekt in Österreich imAuge? Neben der rollierenden Prüfung eines Hotel- transaktionsvolumens im dreistelligen Millio- nenbereich führen wir bereits erste exklusive Gespräche. Mehr kann ich dazu leider noch nicht sagen. Warum interessieren Sie sich ausgerech- net für österreichische Hotels? In beiden Ländern lassen sich mit dieser Nut- zungsart nach wie vor sehr attraktive Renditen erzielen. Außerdem sind die Verbindungen des deutschen und österreichischen Hotel- » Wir werden in naher Zukunft in den österreichischen Hotel- markt expandieren. « Kristina Salamon, Dr. Peters Foto: © Oliver Nauditt Kristina Salamon: „Wir sehen im Privatkundengeschäft ein großes Potenzial, weil Sachwerte wichtig für die Diversifikation des Anlagevermögens sind.“ sachwerte I kristina salamon | dr. peters 144 www.fondsprofessionell.at | 2/2019

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