FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2019

Foto: © Marlene Fröhlich | LuxundLumen D as Thema Aus- und Weiterbildung wird für Finanzdienstleister immer mehr zur Überlebensfrage. Der Bedarf an verschiedensten Ausbildungsangeboten steigt dementsprechend stark. Etliche Berater entscheiden sich heute bereits für eine weiter- führende akademische Ausbildung, um für die Zukunft gewappnet zu sein. FONDS professionell traf drei von ihnen am Rande des diesjährigen FONDS profes- sionell KONgRESS in Wien und sprach mit ihnen über ihren Weg in die Finanzberatung und ihre Beweggrunde bei der Wahl der Aus- bildung. Sieht man sich das Pensum an, das sie sich selbst auferlegt haben, kann man sich kaum vorstellen, dass vor gar nicht so langer Zeit viele Marktteilnehmer praktisch ohne jede fachliche Qualifikation in den Finanz- sektor wechselten. Alle drei haben sich für den Diplomlehrgang bei der Fachakademie für Finanzdienstleister (FAF) entschieden, Janosch Schmalseder und Norbert Kaszuba sind zudem bereits im zweiten Semester des von der FAF in Zusammenarbeit mit der IMC FH Krems angebotenen Masterlehrgangs. Der Dritte im Bunde, Johannes Egger, will in Kür- ze ebenfalls den Masterlehrgang absolvieren. Schmalseder interessierte sich schon früh für Wertpapiere und absolvierte in Deutschland eine Bankausbildung. Im Beruf des Bank- kaufmanns sah er eine Möglichkeit, sich mit der Materie auch beruflich auseinanderzuset- zen. „Für mich war das der schnellste Weg, um in diese Richtung zu kommen. Nach der Bankausbildung habe ich dann ein halbes Jahr an der Börse in Stuttgart im Trading-Bereich gearbeitet. Über Umwege landete ich dann in der Baufinanzierung.“ Nach Wien, wo Schmalseder derzeit beim Bank Austria Fi- nanzservice (BAF) im Finanzierungsbereich arbeitet, kam er aus privaten gründen. Das BAF war laut Schmalseder letztlich auch aus- schlaggebend für die Wahl der weiteren Aus- bildung. „Der FAF-Diplomlehrgang wurde mir von der BAF ermöglicht. Für mich war das sehr interessant, um auch die österreichi- schen Unterschiede im Bereich der Regulato- rik kennenzulernen.“ Derzeit ist Schmalseder gerade dabei, auch den MSC über die FAF zu machen. Neben der Analyse und Entwicklung von komplexen Finanz- und Versicherungs- produkten liegt der Fokus dieses Lehrgangs auf dem Bereich Compliance inklusive wirt- schaftlicher Ethik, Risikomanagement und Digitalisierung. Insgesamt dauert der MSC- Lehrgang drei Semester plus ein weiteres für die Masterarbeit. „Ich bin derzeit im zweiten Semester und interessiere mich für Themen wie Unternehmensberatung und Coaching. Ob ich das am Ende über eine Selbstständig- keit oder ein Angestelltenverhältnis ausüben werde, wird sich erst zeigen.“ Im MSC-Lehr- gang sieht Schmalseder vor allem einen mög- lichen Vorteil, um im Berufsleben voranzu- kommen: „Die Ausbildung bietet mit Sicher- heit die Möglichkeit, sich in einem Unterneh- men für höhere Aufgaben zu qualifizieren und neue interessante gebiete kennenzulernen.“ „Vorbelastung“ Norbert Kaszuba ist der Beruf des Vermö- gensberaters und Versicherungsmaklers hin- gegen sprichwörtlich in die Wiege gelegt wor- den. Kaszubas Vater ist seit fast 30 Jahren in diesem Bereich tätig. „Da war natürlich im positiven Sinn eine gewisse Vorbelastung vor- handen. Nach der Schule habe ich gleich den Maklerschein gemacht, und der nächste Schritt war 2015 dann der Diplomlehrgang bei der FAF.“ Dabei sieht Kaszuba die Wei- terbildung – sowohl auf freiwilliger als auch auf verpflichtender Basis – vor allem als wichtiges Instrument, um das Bild des Ver- mögensberaters wieder ins rechte Licht zu rücken. „Die Branche hat einen schlechten Ruf, und den gilt es zu reparieren. Wir sind diejenigen, die nun an der Front stehen und auch die Chance haben, das Bild des Vermö- gensberaters in der Öffentlichkeit wieder zu verbessern. Dementsprechend muss man sich auch weiterbilden.“ Und das tut der junge Be- rater auch, neben den Ausbildungen bei der FAF befindet sich Kaszuba auch im Weiter- bildungsprogramm „Future Ready“, das von der Standard Life Versicherung organisiert Drei Berater erzählen, warum sie den Weg in die Finanzberatung eingeschlagen und sich dabei für den gleichen Ausbildungsweg entschieden haben. Drei Berater , eine Ausbildung Die Vermögensberater Johannes Egger, Norbert Kaszuba und Janosch Schmalseder haben alle drei den Diplomlehrgang der Fachakademie für Finanzdienstleister absolviert, beruflich sind sie zum Teil ganz unterschiedliche Wege gegangen. » Die Branche hat einen schlechten Ruf, und den gilt es zu reparieren. « Norbert Kaszuba, KN Finanz Coaching 190 www.fondsprofessionell.at | 1/2019 vertrieb & praxis I berater im por trät

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