FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2019

Foto: © Marlene Fröhlich | LuxundLumen D ie Continentale Versicherung ist seit dem Jahr 1995 auch in Öster- reich tätig und gilt als Vorreiter im Bereich der Berufsunfähigkeitsversi- cherungen. Der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit bietet über die Continen- tale Assekuranz Service mit Sitz in Wien hierzulande allerdings auch Ablebensver- sicherungen und fondsgebundene Le- bensversicherungen an. Im letztgenannten Segment bietet die Versicherung nun erst- mals ein speziell für den österreichischen Markt konzipiertes Produkt. Im Gespräch erklärt Gerfried Karner, der die Aktivitä- ten der Continentale Assekuranz Service seit 2015 in Österreich leitet, die Vorteile der neuen Fondspolizze und welches Poten- zial er hierzulande noch für die BU-Versiche- rung sieht. Herr Karner, Sie sind seit 2015 Ge- schäftsführer der Continentale Asse- kuranz Service in Österreich: Inwieweit hat sich das Geschäft aus Ihrer Sicht seit damals verändert? Gerfried Karner: Die Regulatorik – ange- fangen bei Mifid II über IDD und Hypo- thekarkreditgesetz bis hin zur DSGVO – hat das Leben für Vermittler deutlich kom- plizierter gemacht. Zum einen hat dies zu einer weiteren Bereinigung am Markt ge- führt, zum anderen haben wir im vergange- nen Jahr gemerkt, dass sich kleine Strukturen und Einzelkämpfer verstärkt um Anschluss an größere Vertriebe bemühen. Wir haben diese Entwicklung zum Anlass genommen und die Unterstützung unserer Vertriebspart- ner im digitalen Bereich stärker ausgebaut, etwa mit Onlinetools und ganz aktuell mit einem neuen Maklerportal. Für ausgewählte Vertriebspartner bieten wir zudem einmal im Jahr einen großen Workshop an, bei dem es nicht um Produktverkauf geht, sondern in erster Linie um einen Informationstransfer. Da geht es etwa um Schadensabwicklung und Hintergrundinformationen zum Thema Produktgestaltung. Zudem stellt ein Rechts- anwalt anhand von Beispielen BU-Leistungs- fälle vor. Welchen Stellenwert hat das österreichi- sche Geschäft eigentlich für die deutsche Muttergesellschaft? Die Tatsache, dass wir nun einen eigenen FLV-Tarif für Österreich bekommen haben, ist ein ganz klares Zeichen dafür, dass am Österreich-Geschäft weiterhin nachhaltig fest- gehalten werden soll. Die Continentale setzt zudem schon immer auf ein Team vor Ort mit einem eigenen Geschäftsführer. Das unter- streicht die Bedeutung des Österreichgeschäfts für den Verbund zusätzlich. Auch unsere Ver- triebsunterstützung im Büro in Wien haben wir seit mehr als 20 Jahren, daran wird sich trotz Digitalisierung nichts ändern. In Öster- reich gehören wir außerdem weiter zu den Marktführern im BU-Segment. Sie haben die neue Fondspolizze ange- sprochen, was macht Ihr Produkt inter- essant? Die Fondsrente der Continentale war immer schon ein gutes Produkt, allerdings konnten bisher in Österreich keine Einmalzahlungen und Sonderzahlungen vom Kunden getätigt werden. Es war also an der Zeit, das Produkt neu zu strukturieren. Besonders freut mich, dass wir jetzt ein rein für den österreichischen Markt entwickeltes Produkt bekommen haben, das eine echte Alternative zum Fondssparplan darstellt. Wichtig war mir, dass das Produkt möglichst flexibel ist. Nun kann etwa per E-Mail-Nachricht die Prämie reduziert beziehungsweise freige- stellt werden oder auch etwas zu- oder ausgezahlt werden. Für die Fondspolizze spricht ja nicht nur die steuerliche Kom- ponente, sondern auch die lebenslange Verrentung. Bei einem Einmalerlag bieten wir nun auch ein sogenanntes Startma- nagement an. Darüber wird der Betrag zu- erst in risikoärmere Fonds investiert und dann über einen Zeitraum von bis zu 60 Monaten in die gewählten Zielfonds um- geschichtet. Dadurch profitiert man zum einen vom Cost-Average-Effekt, und zum anderen wird die Gefahr minimiert, genau vor einer starken Korrektur an den Börsen den gesam- ten Betrag zu investieren. Zusätzlich haben wir als Zusatzoption in das Produkt eine voll- wertige BU-Vorsorge Rente mit eingebaut. Gerade in diesem Bereich verfügt die Conti- nentale über jahrzehntelange Erfahrung und war der Pionier im österreichischen Markt. Mir gefällt am Produkt aber auch, dass die Anträge im Vergleich zum Direktinvestment inklusive Depoteröffnungsunterlagen sehr schlank gehalten wurden. Ohne BU liegen wir bei drei, vier Seiten. Es war durchaus eine Her- ausforderung, alles gesetzeskonform aufzuset- zen und es dabei nicht zu verkomplizieren. Wie sieht der Tarif im Detail aus? Interessant ist gerade für junge Kunden, dass bereits mit 25 Euro monatlich zuzüglich Versicherungsteuer angespart werden kann. Beim Einmalerlag haben wir 3.000 Euro als Mindestgrenze. Es müssen also keine großen Summen in die Hand genommen werden, ich sehe es schon als großen Erfolg an, wenn der Kunde freiwillig zu einer Pensionsvorsorge greift. Auch beim Thema Kostenstruktur war und ist die Continentale im Branchenvergleich im Übrigen immer im unteren Bereich ange- siedelt. Mag. Gerfried Karner ist seit 2015 Geschäftsführer der Continentale Assekuranz Service in Österreich. Im Interview mit FONDS professionell erklärt der Vertriebsprofi, wo die Stärken seiner neuen Fondspolizze liegen und warum die BU-Versicherung in Österreich weitaus mehr Bedeutung haben sollte. „Eine echte Alternative zum » Die Regulatorik, angefangen bei Mifid II über IDD, Hypothekar- kreditgesetz und DSGVO, hat das Leben für Vermittler deutlich komplizierter gemacht. « Gerfried Karner, Continentale fonds & versicherung I gerfried karner | continentale 152 www.fondsprofessionell.at | 1/2019

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