FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2018

40 www.fondsprofessionell.at | 4/2018 news & products I banken Foto: © Danske Bank, Bloomberg Finance LP l Jason Alden, Hauck & Aufhäuser, Deutsche Bank, MC Kinsey STUDIEN Profite im Private Banking schwinden zusehends Europas Banken leiden auch im Geschäft mit vermögenden Kunden immer mehr unter dem Margendruck. Zu diesem Ergeb- nis kommt eine Auswertung der Unterneh- mensberatung McKinsey. Demnach entfiel mehr als die Hälfte des Gewinnwachstums im Private Banking von 2013 bis 2017 auf die gute Entwicklung an den Finanzmärk- ten. Im von Marktturbulenzen geprägten Jahr 2016 sackten hingegen die Erträge im Private Banking ab. Diese Abhängigkeit von einer günstigen Entwicklung der Börsenkurse wecke Zwei- fel, ob die Anbieter ihre Erträge nachhaltig steigern können, so die Experten von McKin- sey. Denn dank des Rückenwinds von den Kapitalmärkten konnten die Institute ihre Pro- bleme bislang kaschieren. „Wollen die Geld- häuser auch künftig gut aufgestellt sein, müss- ten sie zum einen mehr Neugeschäft einwer- ben“, meint Sébastien Lacroix, Co-Autor der Studie und Senior Partner bei McKinsey. Zum anderen sollten sie die Gebühreneinnahmen forcieren und eine striktere Kostendisziplin an den Tag legen. Zudem beobachteten die Un- ternehmensberater bei der Auswertung der Kennzahlen für 2017 eine deutliche Auftei- lung beim Neugeschäft zwischen großen und kleinen Anbietern: So verzeichneten Institute mit einem betreuten Vermögen von mehr als 30 Milliarden Euro sowie die Private-Ban- king-Ableger von Universalbanken doppelt so hohe Mittelzuflüsse wie kleinere Konkurren- ten. Eine weitere Studie beobachtete zudem leicht sinkende Gebühren in diesem Ge- schäftsfeld. Demnach gingen 2017 die Sätze der Private-Banking-Anbieter im deutsch- sprachigen Raum im Schnitt um zehn Basis- punkte gegenüber dem Vorjahr zurück, zeigt eine jüngst veröffentlichte Auswertung der Gesellschaft Fuchs-Richter Prüfinstanz. HARON HOLDING Luca Pesarini schlägt Teile der Mainfirst-Gruppe los Die britische Investmentbank Stifel Europe wird neue Eigentümerin der Mainfirst Bank. Starfondsmanager Luca Pesarini hatte die Mainfirst-Gruppe 2017 mit seiner Haron Holding übernommen. Im Frühjahr 2018 löste der Ethenea-Gründer dann das Asset Management aus der Mainfirst-Bank heraus – wohl um den Verkauf des auf Aktienresearch und -brokerage spezialisier- ten Teils des Geldhauses einzuleiten. So betonen die Gesellschaften in einer Mittei- lung, dass das Asset Management von der Übernahme nicht betroffen sei. Diese Ein- heit firmiert seit dem Frühjahr unter dem Na- men Mainfirst Affiliated Fund Managers. Der Kauf der Bank soll im ersten Quartal 2019 abgeschlossen werden. Details der Transak- tion wollten die Parteien nicht verraten. Für die Briten scheint das deutsche Institut aus einem bestimmten Grund besonders attraktiv: Mainfirst verfügt über eine deutsche Voll- banklizenz. Diese ermögliche es Stifel, seine „Beratungs-, Brokerage- und Investmentban- king-Dienstleistungen sowie das nachfolgende Clearing und die Abwicklung von Aktien- und Rentengeschäften nach dem Brexit anzu- bieten“, heißt es in der Mitteilung. Sébastien Lacroix, McKinsey: „Wollen die Geldhäuser auch künftig gut aufgestellt sein, müssten sie mehr Neugeschäft einwerben.“ Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.at ) Thomas Borgen, Danske Bank Der Vorstandschef der Danske Bank, Thomas Borgen, verlässt seinen Arbeitgeber. Auslöser sind Vorwürfe, wonach die Bank im Zentrum eines milliardenschwe- ren Geldwäscheskandals in Europa stehe. Borgen ist seit 2013 Chef der größten Bank Dä- nemarks und wird seine Arbeit fortsetzen, bis Ersatz gefunden ist. Andrea Orcel, Banco Santander Der Chef der Investmentbanking- Sparte von UBS, Andrea Orcel, wird die Schweizer Großbank verlassen und neuer Vorstands- vorsitzender der Banco Santan- der. Orcel ist seit 2012 Mitglied der UBS-Konzernleitung und war davor seit 2016 Senior Officer Outside of Australia für die UBS- Australia-Niederlassung. Achim Backhaus, LGT Bank Achim Backhaus hat Hauck & Aufhäuser Ende September ver- lassen und wechselte zur LGT Bank. Dort ist er als Chef des Portfoliomanagements für das Fondsmanagement und die Ver- mögensverwaltungsmandate von Private-Banking-Kunden verant- wortlich. Bei Hauck & Aufhäuser arbeitete er seit 2014. Asoka Wöhrmann, Deutsche Bank Die Deutsche-Bank-Tochter DWS hat einen neuen Vorstandschef. Nicolas Moreau hat seinen Arbeitgeber verlassen. Sein Nachfolger ist ein alter Bekann- ter: Asoka Wöhrmann. Dieser hatte große Teile seiner Karriere bei dem Vermögensverwalter verbracht, zuletzt als Chefanlage- stratege. Claudio de Sanctis, Deutsche Bank Die Deutsche Bank hat Claudio de Sanctis zum Europachef für das Geschäft mit vermögenden Kunden ernannt. In dieser neu geschaffenen Position soll er das Wachstum in der Region be- schleunigen. De Sanctis kommt von Credit Suisse, wo er zuletzt für das Private Banking in Europa verantwortlich war.

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