FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2018

46 www.fondsprofessionell.at | 2/2018 VORSORGEWOHNUNGEN Heftige Kritik der Gewerkschaft Die Arbeiterkammer übt heftige Kritik an den Anbietern von Vorsorgewohnungen. Eine Marktuntersuchung mittels „Mystery Shop- ping“ habe ergeben, dass die Werbung einsei- tig und teilweise nicht zutreffend sei. Außer- dem kritisierte Gabriele Zgubic, Leiterin der AK Abteilung für Konsumentenpolitik: „Die Anbieter sind mit Zahlenbeispielen allzu optimistisch, was Ertrags- und Kostenannah- men betrifft.“ Das Geschäft mit einer Vorsor- gewohnung sei komplex und sehr kosten- intensiv, die in Aussicht gestellte Rendite kei- neswegs fix. Michael Pisecky, Fachgruppen- obmann der Immobilientreuhänder in der Wiener Wirtschaftskammer, hält entgegen: „Investitionen haben immer ein Risiko, vor allem dann, wenn sie mehr erbringen sollen als die aktuell kaum nennenswerten Spar- buchzinsen. Eine professionelle Beratung ist in allen Fällen erforderlich.“ www.arbeiterkammer.at HCI CAPITAL Exit rettet positives Ergebnis Der geschlossene Immobilienfonds „Holland XXIV“, der von HCI Capital im Jahr 2005 aufgelegt wurde, hat das Bürogebäude „Hon- da“ verkauft und geht nun in die Liquidation. Denn das zweite Fondsobjekt, das Bürohaus „Salt and Pepper“, wurde bereits 2016 ver- äußert. Das Objekt „Honda“ brachte einen Verkaufserlös von knapp 4,73 Millio- nen Euro. Gekostet hat es ursprünglich acht Millionen Euro. Die 1998 errich- tete Immobilie ist nach Unternehmens- angaben „bis auf eine kleine Büroflä- che“ langfristig vermietet. In der Be- schlussvorlage für die Abstimmung der Anleger über den Verkauf erklärte das Fondsmanagement: „Es bleibt speku- lativ, ob die zuletzt positive Entwick- lung anhält und in absehbarer Zeit ge- gebenenfalls ein noch höherer Kauf- preis realisiert werden könnte.“ Aus dem Exit haben die Anleger im Fe- bruar eine Auszahlung in Höhe von 50 Prozent ihres eingesetzten Eigenkapi- tals (ohne Agio) erhalten. Der Gesamt- mittelrückfluss seit Fondsauflage be- läuft sich auf 117,4 Prozent. Damit liegt das Ergebnis klar hinter den Er- wartungen. Der Initiator hatte ur- sprünglich eine Fondslaufzeit bis Ende 2015 und kumulierte Auszahlungen in Höhe von 194,6 Prozent prognostiziert. www.ernst-russ.de REVAL Zweites Standbein Die Crowdinvesting- plattform Reval hat ihr Geschäftsfeld erweitert. Über die neue Plattform Selected Estate werden Vorsorgewohnungen angeboten. Dort sollen die Investoren „exklu- siven Zugang“ zu ein- zelnen Einheiten und Wohnungspaketen be- kommen, die „für eine dauerhafte und durch- gängige Vermietung entwickelt“ wurden. Zum Start wurden Pa- kete mit zwei bis fünf Wohnungen in Mödling, Krems, Leobersdorf und Langenzersdorf angeboten. Außerdem gab Reval bekannt, dass beim Crowdinves- tingprojekt „Wohnen in Krems“ die erste Zinszahlung „vor dem eigentlichen Stichtag“ geleistet wurde. Das Projekt war eines der ersten Angebote von Reval und wurde am 30. Juni 2017 mit einem platzierten Kapital von 500.170 Euro geschlossen. Es sind 228 Investoren beteiligt. www.reval.co.at WEALTHCAP Erfolgreicher Portfoliodeal Der deutsche geschlossene Fonds „Blue Ca- pital Österreich 2“ hat sein Portfolio verkauft. Es bestand aus dem „Vienna Bio Cen- ter“ im 3. Bezirk, dem „Vienna Com- petence Center“ im 9. Bezirk und aus dem Bürohaus „Point West“ in Salz- burg-Wals. Das „Bruckner Büro Cen- ter“ in Linz wurde bereits 2015 ver- kauft. Über das Verkaufsergebnis für die Anleger ist noch nichts bekannt, die Kaufpreise unterliegen laut Makler EHL der Verschwiegenheit. Fondsma- nager Wealthcap ließ die Anleger im Herbst 2017 über den Verkauf der Immobilien abstimmen. Sie haben die Veräußerung mit der Auflage eines Mindestverkaufspreises in Höhe von 37,9 Millionen Euro beschlossen. Wealthcap hatte den Investoren eine Ausschüttung aus dem Exit in Höhe von rund 70 Prozent in Aussicht gestellt. Da- mit würden die Investoren auf einen Gesamt- mittelrückfluss von knapp 115 Prozent kom- men. Der Fonds mit einem Volumen von 57,3 Millionen Euro wurde 2004 aufgelegt und sollte bis Ende 2015 eigentlich 183 Prozent schaffen. Damit bleibt die Performance deut- scher geschlossener Publikumsfonds, die in österreichische Immobilien investiert haben, insgesamt unterdurchschnittlich. www.wealthcap.com news & products I sachwer te Foto: © Dockal, Lukas Müller (Rendity), Roland Rudolph / WK, Reval Der deutsche geschlossene Fonds „Blue Capital Österreich 2“ hat sein Portfolio verkauft, darunter auch das „Point West“ in Salzburg. Das Gebäude wurde 2003 gebaut. Michael Pisecky, Obmann der Immobilientreuhänder: „Investitionen haben immer ein Risiko, vor allem dann, wenn sie mehr erbringen sollen als Sparbuchzinsen.“ Dipl.-Ing. Philipp Hain, CEO von Reval, hat sein Geschäftsfeld erweitert.

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