FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2018
Fintechs zusammen. Im Robo-Ad- visory sprechen wir mit mehreren Partnern. Wie wichtig ist eigentlich die Filiale noch in Ihrem Hybrid- konzept, wo so stark digitali- siert wird? Eine Hybridbank ist etwas sehr Lebendiges, weil damit mehrere Vertriebswege bespielt werden: einerseits die klassische Filiale als wesentliche Vertriebssäule, anderer- seits das Digital Banking. Und dann der mobile Vertrieb. Wir sind weni- ger als eine klassische Netzwerk- bank, aber doch mehr, weil wir er- lebbar sind als Direktbank und nicht nur online auftreten. Das Konzept gibt uns Sichtbarkeit. Wir können sämtliche Bankprodukte beim Kun- den – ob Veranlagung oder Kredit- produkte – mobil über das Tablet anbieten. Die Tablets sind ans Kern- bankensystem angebunden, man ist also vor Ort abschlussfähig. Wir haben 13 physische Filialen und knapp 100 lebende Filialen dazu. Welchen Umsatzanteil bringt die mobile Beratung? Etwa die Hälfte. Gerade bei der mobilen Beratung setzen wir sehr stark auf die Digitalisierung. Die gesamte Wertschöpfungskette ist bereits on- line abgebildet. Wir waren die erste Bank, die eine Onlineregistrierung hatte. Beim sofort verfügbaren Online-Konsumkredit waren wir Vorreiter. Wir wollen das noch verstärken und auch im KMU-Bereich einen Kredit online anbieten. Und wir wollen den Hypothekar- kredit online verfügbar machen. Die FMA nimmt den Konsumkredit- bereich unter die Lupe. Hatten Sie da schon Kontakt mit der Behörde? Nein, zu dem Thema nicht. Wir verfolgen die Überlegungen der Aufsicht natürlich. Wir haben ein fähiges Risikomanagement. Unsere NPL-Ratio wird voraussichtlich 2018 bei 2,25 Prozent liegen. Das ist im Marktvergleich sehr gut. Wir haben uns gerade im Konsumenten- bereich sehr intensiv mit den Risikomanage- mentprozessen auseinandergesetzt. Die Algo- rithmen und Scoring-Modelle blicken tief hin- ein, bevor sie unser Portfolio wachsen lassen. Vor allem legen wir auf Diversifizierung wert und wollen Klumpenrisiken vermeiden. Eine NPL-Quote kann aus verschiede- nen Gründen tief sein. Zum Beispiel, weil man Risiken sofort beim erstenAus- fall verkauft … Wir haben keine NPL-Verkäufe. Das war nur während der Zeit der Restrukturierung aus der Hypo der Fall. Unsere Risikomanagementpro- zesse erlauben uns, jederzeit aus eigener Kraft die Risiken, die wir aufs Portfolio nehmen, zu managen und zu steuern. Die NPL-Quote soll trotz Kreditwachstums auch so tief bleiben. Im Fondsverkauf kooperieren Sie seit Kurzem mit Amundi. Wie weit bleibt der Vertrieb anderer Fonds aufrecht? Das Schwerpunktprodukt, mit dem wir im November in die Kooperation gestartet sind, ist der Amundi Global Selection. Der Zu- spruch war groß. Das Ziel, das wir uns mit fünf Millionen Euro Nettomittelzufluss gesetzt haben, ist um 70 Prozent überschritten wor- den. Wir haben eine Masterliste, die nicht nur Amundi beinhaltet. Wir sind dabei, die Kom- plexität zu reduzieren. Wir wollen weniger Produkte und die entsprechend gut anbieten. Heißt das, dass bald nur noch Amundi vertrieben wird? Wir versuchen, die Kunden mit Produkten aus der Partnerschaft zu überzeugen. Wenn ein tung auf neue Beine stellen“ » Wir werden Online- kredite für KMU anbieten. Und wir werden den Hypothekarkredit online verfügbar machen. « Christoph Raninger, Austrian Anadi Bank 209 www.fondsprofessionell.at | 2/2018
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