FONDS professionell Österreich, Ausgabe 2/2018

wenn’s gut läuft, aber weniger, wenn nicht, dann sind wir bei der Fulcrum Fee. Worin besteht der Vorteil? Wie im großen Mandat sind die Interessen des Kunden und des Fondsmanagers damit besser ab- gestimmt. Ich habe im institutionel- len Geschäft schon lange die Mög- lichkeit, eine performancebezo- genen Gebühr zu berechnen. Das Fulcrum-Modell legt das auf die Fondsebene um. Sie bietet auch bei kleineren Stückelungen eine Perfor- mancegebühr. Bei welchen Produkttranchen wird dieses Vergütungsmodell angeboten? Im Moment wird diese Gebühren- variante bei den „Clean Share Clas- ses“, also jenen ohne Ausgabeauf- schläge, eingeführt. Bei uns sind das die Y-Tranchen, die in fast allen Vertriebsschienen angeboten wer- den können. Wir haben unsere Y- Tranchen nicht nur für institutionel- le Anleger geöffnet, sondern auch für kleineren Vermögensverwalter, die dieses Segment aufgrund von Mifid II ja brauchen (Anm.: Seit 3. Jänner dürfen für die Vermögens- verwaltung keine Provisionen mehr behalten werden) . Für die ist Fulcrum nun auch verfügbar. Im Moment sehen wir die stärkere Nachfrage aber eher im Bereich der Institutionellen. Aber wir schauen mal, und bei Bedarf lancieren wir das auch in anderen Klassen. In englischsprachigen Medien gab es – wie immer, wenn etwas neu ist – auch Skepsis. Die Fulcrum Fee sei unüber- sichtlich. Was sagen Sie dazu? Nichts. Es ist ein Angebot. Sie gehen in die Klassen, in denen Sie sich am wohlsten fühlen. Wenn man etwas Neues einführt, will man, dass es auch wahrgenommen wird; Sie promoten die Fulcrum Fee hingegen nicht? Das Schöne an Fidelity ist, dass wir familien- geführt sind, wir haben eine Generationen- sicht. Wir glauben, die Tendenz geht in Rich- tung Performance Fee. Da sagen wir nicht, wir stampfen es wieder ein, wenn die Zahlen nicht stimmen. Es ist ein langfristiges Projekt, weil es für manche Kunden gut ist. Die zweite große Neuerung ist die Ange- botserweiterung durch passive Index- fonds. Gibt es konkrete Erwartungen, wie viele Marktanteile Sie durch die Indexfonds und die ebenfalls relativ neuen ETFs dazugewinnen wollen? Man muss hier trennen. Bei den passiven Indexfonds geht es um echte Fonds, nicht bör- senhandelbare, sondern in Irland registrierte ICAVs. Was wir weiterhin nicht haben, sind passive ETFs – alle börsengehandelten Fonds von Fidelity sind Smart-Beta-ETFs. Wir blei- ben ein aktiver Manager, aber für bestimmte Kundenbedürfnisse bieten wir nun auch pas- » Wir wollen nicht Blackrock werden. Aber für bestimmte Kundenbedürfnisse haben wir nun auch passive Produkte. « Dr. Adam Lessing, Fidelity Performance Fee “ 187 www.fondsprofessionell.at | 2/2018

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