FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2018
46 www.fondsprofessionell.at | 1/2018 BUWOG Übernahme perfekt Mit einem starken Votum ist der Weg für die Buwog-Übernahme durch Vonovia frei. Drei Viertel der Aktien wurden in der Frist zum Tausch ange- meldet. Der deutsche Konzern zahlt für eine Buwog-Aktie 29,05 Euro. Vonovia will auch die Anleihen ab- lösen. Bis Mitte Juni läuft eine Nach- frist, in der Vonovia noch Aktien und Anleihen annimmt. Vorstand und Auf- sichtsrat haben die Annahme des Übernahmeangebots empfohlen. www.buwog.com S IMMO AG Tauschgeschäfte Bewegte Zeiten bei der S Immo AG: Im Fe- bruar hat sie ihren Aktionärsanteil an Immo- finanz von vier auf 11,82 Prozent erhöht. Ende 2017 verkaufte die Erste Bank ihre Aktien an S Immo – rund zehn Prozent des Grundkapitals – an den Investor Ronny Pecik. Seitdem ist er mit 21,86 Prozent an der Gesellschaft beteiligt. Das kann sich aber wie- der ändern. Denn die Transaktion wurde von der Familienstiftung des Signa-Gründers René Benko finanziert. Dafür hat er sich eine Kauf- option über eben dieses Aktienpaket einräu- men lassen. Im Februar hat S Immo über zwei Unternehmensanleihen mit sechs und zwölf Jahren Laufzeit 150 Millionen Euro frisches Kapital akquiriert. Damit soll „profitables Wachstum“ finanziert werden. www.simmoag.at ZINSHÄUSER Reger Dealflow Zinshäuser sind bei Investoren beliebt, weil sie als absolut krisenfest gelten. Voriges Jahr wechselten österreichweit 863 Immobilien den Eigentümer. Das Transaktionsvolumen belief sich auf 1,75 Milliarden Euro, berichtet der Zinshausmakler Hudej. 2017 sind zwar deutlich mehr Objekte gehandelt worden, trotzdem sank das Verkaufsergebnis um zwei Prozent. „Das bedeutet, dass die durchschnitt- liche Größe pro Objekt abgenommen hat. Die Stabilisierung des Marktvolumens auf hohem Niveau zeigt aber auch, dass die Preise für österreichische Zinshäuser in aller Regel wirt- schaftlich gerechtfertigt sind“, meint Makler Gerhard Hudej. Das flächenmäßig kleine Wien hatte wie immer den höchsten Markt- anteil. In der Hauptstadt wurden im Berichts- jahr 432 Häuser für 1,32 Milliarden Euro verkauft. www.hudej.at VORSORGEWOHNUNGEN Hohe Nachfrage, teure Preise Die Last der hohen Preise tut der Lust der Investoren auf Wohnimmobilien keinen Ab- bruch. Deshalb wurden 2017 so viele Vorsor- gewohnungen wie noch nie verkauft, berichtet der Immobiliendienstleister EHL. Laut seinem „Ersten Marktbericht für Vorsorge- wohnungen“ wurden 2017 in Wien 950 Vorsorgewohnungen verkauft. Heuer rechnet EHL mit einemAbsatz von 1.000 Einheiten. Demzufolge ha- ben sich die Investitionen im Vergleich zum Jahr 2015 in etwa verdoppelt. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Quadratmeter lag in den vergangenen beiden Jahren bei 4.000 Euro netto. Damit hat sich das Investment gegen- über 2015 „nur“ um rund sechs Pro- zent verteuert. Allerdings prognosti- ziert EHL für heuer eine Preissteige- rung auf 4.120 Euro. Bei einem statis- tischen Durchschnittspreis pro Woh- nung von gut 210.000 Euro beläuft sich das Gesamtinvestitionsvolumen auf mehr als 200 Millionen Euro. www.ehl.at CA IMMO / IMMOFINANZ Fusion abgesagt Die vor einigen Jahren angestoßene Fusion von CA Immo und Immofinanz wird in ab- sehbarer Zeit nicht stattfinden. Entsprechende Gespräche wurden Ende letzten Jahres ge- stoppt. Im Februar teilten beide Gesellschaften mit, dass die Gespräche über eine Verschmel- zung bis auf Weiteres ausgesetzt bleiben. Im- mofinanz erwartet, dass sich in Zukunft die Unternehmenskennzahlen verbessern, weil Ende 2017 das Russland-Portfolio verkauft wurde. Das müsse „zum Vorteil der Aktionäre bestmöglich“ in etwaige Fusionsverhandlun- gen eingebracht werden. Der Vorstand prüft nach eigenen Angaben „weitere strategische Optionen“. Es komme auch ein Verkauf der CA-Immo-Beteiligung infrage. „Wir nehmen das zur Kenntnis“, hieß es bei CA Immo. Die Gesellschaft werde die Zeit weiterhin nutzen, ihre operativen und strategischen Ziele best- möglich umzusetzen. www.immofinanz.com news & products I sachwer te Immobilienfundamentalpreisindikator Mit einem Rückgang der Wohnimmobilienpreise ist momentan nicht zu rechnen. Aber immerhin hat sich der Trend der steigenden Überbewertung laut OeNB im Jahr 2017 nicht weiter fortgesetzt. In Wien haben sich Preise auf hohem Niveau stabilisiert. Abweichung vom Fundamentalpreis in % | Quelle: OeNB -15 % -10 % -5 % 0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % 2015 2010 2005 2000 1995 1990 Wien Österreich 19,7 % 8,5 % Projektentwickler Wienwert: Schachmatt, das Spiel ist aus Obwohl die Unternehmensgruppe Wienwert voriges Jahr in massive Schwierigkeiten geraten war, hofften die An- leger auf eine Besserung. Doch schon kurz nach dem Jahreswechsel zerschlugen sich die Hoffnungen, und es ging Schlag auf Schlag: Mitte Jänner meldete die Wien- wert-Muttergesellschaft WW Holding Insolvenz an. Davon sind rund 900 Investoren mit 34,4 Millionen Euro inves- tiertem Kapital betroffen. Die Holding strebte ein Sanie- rungsverfahren an, für das ein neuer Investor gesucht wur- de. Außerdem stand ein Verkauf der Wienwert AG zur Dis- kussion. Das ist die operativ tätige und werthaltigste Ge- sellschaft in dem Unternehmensverbund. Mitte Februar wurden der Sanierungsplan zurückgezogen und das Insolvenz- in ein Konkursverfahren umgewandelt. Die Holding wird nun abgewickelt. Dabei sollte die Wien- wert AG über ein Bieterverfahren verkauft werden. Wenige Wochen später war klar, dass auch dieser Plan scheitert. Nachdem kein Investor gefunden wurde, meldete auch die Wienwert AG Insolvenz an. Vorstand Stefan Guze be- richtete von 15 ernsthaften Interessenten, die aber letztlich nicht den „Rucksack der Vergangenheit“ tragen wollten. Von der Wienwert-Pleite sind erneut Anleger betroffen, die zwei Anleihen im Umfang von jeweils fünf Millionen Euro gezeichnet hatten. Die österreichische Bundespensionskasse wollte mit Wienwert über den luxemburgischen Fonds „Wohnen Plus“ drei Immobilienprojekte in Wien bauen. Durch die Insolvenz hat Wienwert die Beteiligung an den Projekt- gesellschaften verloren. Die Immobilien sollen in einem öffentlichen Bieterverfahren veräußert werden.
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