FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2018

36 www.fondsprofessionell.at | 1/2018 STATISTIK Zahl der Volks- und Raiffeisenbanken sinkt weiter Der österreichische Bankensektor, der ge- meinhin als overbanked gilt, ist weiter auf Konsolidierungskurs. Zwar geht es den Ban- ken ungeachtet der niedrigen Zinsen gut, so hob etwa die Ratingagentur Moody’s den Ausblick für Österreichs Banken von „stabil“ auf „positiv“ an, trotzdem ist die Dichte an Banken und deren Zweigstellen im internatio- nalen Vergleich hierzulande immer noch sehr hoch. Sieht man sich die Zahlen der Oester- reichischen Nationalbank (OeNB) an, so zeigt sich, dass die Bankenlandschaft seit dem Jahr 2000 jedoch be- reits deutlich geschrumpft ist. Gab es damals noch insge- samt 836 Banken in Öster- reich (exklusive der Bauspar- kassen), so hat sich die Zahl bis zum dritten Quartal 2017 auf 551 Institute verringert. Während die Zahl der Ban- ken also in den vergangenen 17 Jahren um 34 Prozent ge- schrumpft ist, ging die Zahl der Zweigstellen im selben Zeitraum allerdings lediglich um 18 Prozent zurück und liegt aktuell bei etwa 3.706 Filialen. Sieht man sich die Zahlen im Detail an, so wird deutlich, dass, während der Sparkassensektor schon frühzeitig begon- nen hat ,einen Konsolidierungsprozess einzu- leiten, der Raiffeisen- und Volksbankensektor erst relativ spät nachgezogen hat. Bei den Volksbanken kam es erst nach der Schieflage des ehemaligen Zentralinstituts ÖVAG zu einer erzwungenen Fusionswelle. Von den rund 60 Volksbanken im Jahr 2015 waren im dritten Quartal 2017 nur noch 15 übrig, ge- plant ist, am Ende mit acht regionalen Anbie- tern und zwei Spezialbanken auszukommen. Von einer derartigen Entwicklung ist man im Raiffeisensektor noch weit entfernt. So sank die Zahl der Raiffeisenbanken in den vergan- genen 17 Jahren von 625 auf 437 Institute. Im selben Zeitraum verringerte sich die Anzahl an Zweigstellen lediglich von 1.741 auf 1.469. Im vergangenen Jahr kam allerdings Bewe- gung in den Sektor, und in einigen Bundes- ländern konnte man Fusionen beobachten. www.oenb.at GFG Genossenschaft für Gemeinwohl beantwortet 227 Fragen der FMA Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat der in Gründung befindlichen Bank für Gemeinwohl Anfang des Jahres einen deutlichen Dämpfer versetzt. Der von der Genossenschaft (GfG) eingereichte Lizenzantrag wurde mit 227 Fra- gen an die GfG retourniert. Nun wurden alle Fragen beantwortet und inklusive 58 Anlagen an das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) übermittelt. Jede einzelne der 227 Fragen wurde dabei individuell beantwortet. Bei 20 Prozent hat die Genossenschaft auf weitere Detaillierungen „nach Konzessionserteilung, jedoch vor Aufnahme des Geschäftsbetriebs“ verwiesen. Das BVwG muss nach Ansicht der GfG bis Mitte April 2018 reagieren. www.gemeinwohl-genossenschaft.at Foto: © ING Diba, Bankhaus Spängler, wildbildHello bank!, Pictet, UBS news & products I banken Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.at ) Barbaros Uygun, ING-Diba Austria Die ING-Diba Austria will ihre digitalen Services ausbauen und hat sich dazu mit Barbaros Uygun einen neuen Chief Exe- cutive Officer (CEO) ins Team geholt. Er folgt Luc Truyens nach, der innerhalb der ING Group wechselt. Uygun selbst war zuletzt Privatkunden-Chef der ING in der Türkei. Matthias Lassacher, Bankhaus Spängler Matthias Lassacher hat im Bank- haus Spängler die Leitung der Region Pinzgau übernommen. In dieser Position zählen unter an- derem die strategische Weiter- entwicklung der Region, die Lei- tung der Filialen Zell am See und Kaprun sowie die Betreuung vermögender Privatkunden zu seinen Aufgaben. Markus Niederreiner, Hello Bank Die Hello Bank hat das Manage- ment mit Markus Niederreiner verstärkt. Er wird dort für die Be- reiche Vertrieb und Marketing sowie Personal zuständig sein. Der 40-Jährige kommt aus der BNP-Paribas-Gruppe und stand zuletzt an der Spitze des Ver- triebs der BNP Paribas Cardif Deutschland. Boris Collardi, Pictet Neuer geschäftsführender Teilha- ber der Genfer Privatbank Pictet wird Boris Collardi. Dafür gibt er seinen Job als Vorstandschef der Zürcher Bank Julius Bär auf. Sei- nen neuen Posten wird Collardi voraussichtlich Mitte 2018 an- treten. Er wird gemeinsam mit dem geschäftsführenden Teilha- ber Rémy Best arbeiten. Martin Blessing, UBS Die Schweizer Großbank UBS hat Ex-Commerzbank-Chef Martin Blessing, seit Mitte 2016 Präsi- dent der Geschäftseinheit Privat- und Firmenkunden sowie Präsi- dent der UBS Schweiz, zum Lei- ter des Wealth Managements er- nannt. Er folgt auf Jürg Zeltner, der das Institut nach 30 Jahren zum Jahresende verlassen hat. Anzahl der Hauptinstitute nach Sektor Vor allem bei den Raiffeisenbanken ist die Zahl der Hauptinstitute in den vergangenen Jahren nur leicht zurückgegangen. Quelle: OeNB 0 200 400 600 800 1.000 1.200 2016 2014 2012 2010 2008 2006 2004 2002 2000 Aktienbanken und Bankiers Sparkassensektor Landes-Hypothekenbanken Raiffeisensektor Volksbankensektor

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