FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2018
26 www.fondsprofessionell.at | 1/2018 news & products I investmentfonds Foto: © Shareholer Value, Comstage, Vontobel AM STUDIE Fondsmanagergehälter steigen weltweit um rund fünf Prozent Mitarbeiter von Fondsgesellschaften verbuch- ten im vergangenen Jahr weltweit ein Vergü- tungsplus von durchschnittlich fünf Prozent. Im Schnitt erhielten Angestellte der Asset-Ma- nagement-Industrie 134.000 Dollar (109.000 Euro), zeigt eine Umfrage des auf die Ge- haltsanalyse spezialisierten Unternehmens Emolument. In die Auswertung flossen Ver- gütungsdaten von 11.000 Mitarbeitern der Fondsbranche ein. Den größten Zuschlag er- hielten demnach Mitarbeiter in den USA. Die dortigen Gehälter kletterten um 7,3 Prozent auf 161.000 Dollar (rund 130.000 Euro). In Europa fiel der Aufschlag nicht ganz so üppig aus. Hier stieg die Bezahlung 2017 um 4,7 Prozent auf 111.000 Euro. Der Zuwachs spie- gelt die gute Geschäftsentwicklung wider, meinen Branchenkenner. Allerdings rechnen sie damit, dass die Gehaltssteigerungen auf- grund des wachsenden Kostendrucks künftig geringer ausfallen werden. In einem Land stagniert der Lohn schon: In Großbritannien verharrte der Jahresbetrag bei 99.000 Pfund (112.000 Euro). Als Grund dafür nennen Experten den Brexit. Da die Folgen für die Branche noch unklar sind, halten britische Anbieter vorsorglich die Kosten im Zaum. Buchkritik | Adele Spitzeder – Der größte Bankenbetrug aller Zeiten Wie eine Münchnerin mehr als 30.000 Anleger um ihr Vermögen brachte D ie Katastrophe ereignete sich am Dienstag, den 12. November 1872 in München. An diesem Tag brach die Privatbank von Adele Spitz- eder zusammen, über 30.000 Menschen verloren ihr Geld, viele nahmen sich aus Verzweif- lung das Leben, ganze Gemein- den gerieten in Not. Aus einem Vermögen von zwei Millionen Gulden waren Schulden in Hö- he von zehn Millionen Gulden geworden. Julian Nebel zeichnet in seinem Buch die Geschichte des Betrugs nach. 1869 beginnt Spitzeder ihr Bank- geschäft mit dem ersten windigen Zinsver- sprechen: Zehn Prozent im Monat bei einer Anlagedauer von drei Monaten sagt sie zu. Die Zinsen für die ersten beiden Monate erhalten die Anleger sofort – aus dem einge- zahlten Geld. Das Modell ist geboren, immer mehr Menschen folgen. Spitzeder kauft Immobilien und verleiht die Einlagen weiter. Mit der Zeit mehren sich Stimmen, die daran zweifeln, dass Spitzeders Bank seriös arbei- tet. Die Nachrichten schüren Ängste, im Herbst 1872 lösen immer mehr Anleger ihre Wechselscheine ein, einer geringen Summe an Ein- lagen stehen enorme Auszahlun- gen gegenüber. Die Bank ist zah- lungsunfähig. Warum haben über 30.000 Menschen Adele Spitzeder vertraut? Was machte ihre Masche so erfolgreich? Und warum fallen noch heute Menschen auf be- trügerische Schneeballsysteme herein? Nebel gibt die Antwort darauf auf 176 Seiten mit einer geschichtlichen Einordnung zu Beginn, eingestreuten Anekdoten und Zitaten von Adele Spitzeder – ein sehr lesenswertes Sachbuch mit Krimi-Qualitäten. Julian Nebel: „Adele Spitzeder – Der größ- te Bankenbetrug aller Zeiten“, Finanzbuch Verlag, 176 Seiten, gebundene Ausgabe, 17,99 Euro, ISBN-13: 9783959720489, ISBN-10: 3959720483 FONDS professionell KLUB Mitglieder erhalten auf Bücher aus dem Finanzbuch Verlag 50 Prozent Rabatt! Julian Nebel: „Adele Spitz- eder – Der größte Banken- betrug aller Zeiten“ Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.at ) Reiner Sachs, Shareholder Value Management Die Frankfurter Shareholder Value Management, jene Gesell- schaft hinter dem milliarden- schweren Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen, hat ihren Vorstand umgebaut. Mitgründer und Vor- standsvorsitzender Reiner Sachs zog sich aus der operativen Füh- rung zurück und wechselte an die Spitze des Aufsichtsrats. Frank Fischer, Shareholder Value Management Investmentchef Frank Fischer hat den Vorstandsvorsitz der Share- holder Value Management inne. Co-Investmentchef und Auf- sichtsratsmitglied Ulf Becker lei- tet zusammen mit Fischer das Portfolio- und Risikomanage- ment. Philipp Prömm verantwor- tet die Finanzen, Organisation, Vertrieb, Marketing und Presse. Fabian Behnke, Comstage Comstage, die ETF-Marke der Commerzbank, hat Fabian Behnke für die Betreuung von Asset Managern, Vermögensver- waltern, Family Offices und Ban- ken in ihr Team geholt. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Vertrieb von ETFs, Derivaten und strukturierten Produkten an insti- tutionelle Investoren. Christian Hermann, Comstage Christian Hermann stieß eben- falls zu Comstage. Er bringt ne- ben seiner Expertise im Fonds- bereich große Erfahrung mit dem Thema Digitalisierung mit. Das sei laut Comstage ein Feld, auf dem ETFs institutionellen Inves- toren und anderen professionel- len Marktteilnehmern besondere Vorteile bringen können. Thierry Larose, Vontobel Asset Management Die Fondstochter von Vontobel hat ihr Schwellenländeranleihen- team mit Thierry Larose von Degroof Petercam AM verstärkt. Der Neuzugang verfügt über fast drei Jahrzehnte Branchener- fahrung. Bei den Belgiern war er zuletzt als Portfoliomanager des Emerging Market Sustainable Bonds Fund angestellt.
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=