FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2018
haben schon länger geplant, die LLB Öster- reich, die auf derselben IT-Plattform ist wie die Semper Constantia, auf die neue LLB- Gruppenplattform überzuführen. Jetzt werden wir eben zwei Banken überführen. Das bringt Synergien. Und es eröffnet ein riesiges Poten- zial an Digitalisierungsmöglichkeiten, die die LLB Österreich und die Semper Constantia momentan nicht haben. Wir investieren als LLB-Gruppe in den nächsten Jahren 25 Mil- lionen Euro in die Digitalisierung. Wir haben 2017 komplett neue Lösungen für E-Banking und Mobile Banking aufgesetzt. Unsere Kun- den können sich in Liechtenstein und der Schweiz schon per Video identifizieren. Die Effizienz soll also durch Synergien aus der konzernweiten IT steigen, nicht durch Einsparungen? Brenna: Ja. Es ist primär ein Wachstums- Case. Es geht darum, das künftige Wachstum kostengünstiger abbilden zu können. Ist das erwartete Wachstum eine Kampfansage an die anderen Anbieter am Markt, oder sehen Sie genug unver- waltetes Vermögen? Ramsauer: Es gibt natürlich sehr viele Kun- den, die nach wie vor mit Nullzinsen leben. Wir versuchen, Kunden für konservative Ver- mögensverwaltungsmodelle zu gewinnen. Das funktioniert. Die Leute kennen sich und sagen: „Ich hab letztes Jahr mit einer sehr konservativen Vermögensverwaltung vier Pro- zent gemacht.“ Und der andere sieht, er hat nichts gemacht, weil das Geld am Konto lag. Da ist noch immer genug Vermögen vorhan- den. Außerdem kommt neues nach. Aber natürlich findet auch ein Verdrängungs- wettbewerb statt. Erst einmal fusionieren wir. Aber die neue LLB Österreich wird durchaus neue Akquisitionsideen ventilieren. Ich glau- be, dass es weiter eine Konsolidierung geben wird. Für Anforderungen wie Mifid II und weitere Regulierungen braucht man eine gewisse Größe, um profitabel arbeiten zu können. Und der eine oder andere wird sich überlegen, ob er unbedingt eine eigene KAG haben will oder ob er das Depotbank- oder Vermögensverwaltungsgeschäft abgibt. Das heißt, die Akquisitionen in Öster- reich sind noch nicht abgeschlossen? Eigentlich hat die LLB ihr selbst gesetz- tes Ziel, auf 70 Milliarden Franken zu wachsen, mit der Übernahme der Sem- per Constantia ja bereits übererfüllt. 235 www.fondsprofessionell.at | 1/2018 ere Übernahmen offen“ » Wir waren uns sofort einig, dass die Transaktion Sinn macht. « Gabriel Brenna, LLB (l.), und Bernhard Ramsauer, Semper Constantia
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