FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2018
www.fondsprofessionell.at |1/2018 23 SWISS LIFE SELECT „Sind mehr denn je offen für Zukäufe“ Der Finanzvertrieb Swiss Life Select will in diesem Jahr zwei wich- tige Neuerungen präsentieren: ein neues Portal für Endkunden sowie neue Investmentlösungen für die angeschlossenen Berater. Ansprechen möchte man auch weiterhin Private Banker, die sich selbstständig machen möchten. Dabei ist Christoph Obererlacher, CEO von Swiss Life Select, klar, dass man diesen auch entsprechende Lösungen bieten muss. Auf der Investmentseite hat man daher eine Mifid-II-konforme Lösung entwickelt, die der Berater vollständig di- gital abwickeln kann. Zusätzlich möchte man aber auch weiter anor- ganisch wachsen. Obererlacher geht im Gespräch mit FONDS pro- fessionell davon aus, dass noch einige Wertpapierfirmen vom Markt verschwinden werden. „Ich glaube, dass viele ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben“, erklärt der Vertriebsprofi und verweist dabei auf die regulatorischen Veränderungen, die in diesem Jahr auf die Branche zukommen. „Die Unternehmen müssen ihre Geschäftsmo- delle anpassen“, warnt Obererlacher. Bei Swiss Life Select zeigt man sich jedenfalls für die kommenden Herausforderungen gut gewappnet. Dabei sei man laut Obererlacher mehr denn je offen für mögliche Zu- käufe. „Wir kaufen auch weiterhin international Unternehmen zu, erst kürzlich wurde in England Medical Money Management (MMM) übernommen, die Beratungsgesellschaft verwaltet 800 Millionen Pfund. Auch in Osteuropa und Österreich beobachten wir den Markt und schließen Zukäufe nicht aus.“ Hierzulande konnte man im Jahr 2017 zwei Bestände übernehmen, dabei hat es sich jeweils um Volumen im Bereich zwischen fünf und zehn Millionen Euro gehan- delt. „Darunter ergibt es für uns keinen Sinn, wirklich interessant wird es für uns aber erst ab 20 Millionen Euro. Da gibt es auch wenige Interessenten, die das bezahlen und auch hand- haben können.“ In diesem Jahr wird auch ein neues Endkunden- portal vorgestellt. Das Portal soll nicht nur im Investmentbereich einen Überblick bie- ten, sondern auch zu den Themen Finanzierung, Versicherung und Vor- sorge dem Kunden einen Überblick über seine finanzielle Welt geben. „Das Endkundenportal wird FiLiP heißen – die Abkür- zung steht für Financial Li- fe Planner – und einen ganzheitlichen Überblick über den Status des Kun- den liefern.“ Im neuen Portal sollen nicht nur die Pro- dukte von 150 Part- nern dargestellt, sondern in Zukunft auch alle Bankdaten der Kunden inte- griert werden kön- nen. Christoph Ober- erlacher, CEO von Swiss Life: „Eine Übernah- me wird für uns erst ab ei- nem Bestand ab 20 Mil- lionen Euro interessant.“ Eckhard Sauren | Sauren Fonds-Service Die Millionenwette Dachfondspionier Eckhard Sauren fordert die Vertreter des passiven Fondssegments zum Langfrist-Duell. Der Verlierer soll eine Million Euro für einen guten Zweck spenden. I n der Diskus- sion, ob aktives oder passives Investieren die viel- versprechendere Va- riante ist, setzen die Spezialisten von Sauren Fonds-Ser- vice neue Zeichen: Die Kölner fordern die Vertreter des passiven Fondsseg- ments zu einem noch nie dagewese- nen Fonds-Duell. Herr Sauren, wie kam es zur Idee für eine Wette „Aktiv gegen passiv“? Eckhard Sauren: Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unserer personenbezogenen Anlagephilo- sophie, bei der die persönlichen Fähigkeiten des aktiven Fonds- managers im Fokus stehen, so er- folgversprechende Fonds aus- wählen können, dass wir damit ein indexorientiertes Investment schlagen können. Mit unserem Sauren Global Growth haben wir bewiesen, dass wir im Aktien- bereich auf lange Sicht ein jähr- liches Alpha von zwei Prozent nach Kosten gegenüber einem passiven Investment erreichen können. Und im defensiven Bereich sehe ich uns mit der Positionierung innerhalb unserer modernen Multi-Asset-Strategien ebenfalls im Vorteil gegenüber klassischen Renteninvestments. Die ETF-Welt kann nur schwer Absolute-Return-Strategien abbil- den, die in unseren Portfolios in der aktuellen Nied- rigzinsphase eine große Rolle spie- len. Wie lauten die Bedingungen? Wir treten mit unserem ausgewo- genen vermögens- v e r w a l t e n d e n Dachfonds Sauren Global Balanced an. Beim Gegner akzeptieren wir ein Portfolio passiver Fonds mit ähnli- chen Eigenschaf- ten, zum Beispiel jeweils 25 Pro- zent in MSCI Welt, Euro Stoxx, REXP sowie Unternehmensanlei- hen. Wer über einen Zeitraum von zehn Jahren die höhere Wertent- wicklung erzielt, hat gewonnen. Und der Verlierer? Der spendet eine Million Euro an wohltätige Organisationen. Uns ist wichtig, dass neben dem Kräf- temessen ein guter Zweck im Vordergrund steht. Mit unserem Spendenportfolio als Weihnachts- aktion haben wir in zehn Jahren über 400.000 Euro gespendet. Jedes Jahr entscheiden unsere Partner über die Verteilung auf zehn Organisationen. Gibt es schon Interessenten? Interesse ist durchaus vorhanden! Aber bisher hat sich noch kein ETF-Anbieter durchringen kön- nen, auf einen solchen Wett- bewerb einzugehen. Wir sind gespannt, wer sich traut. Eckhard Sauren: „Wir sind ge- spannt, wer sich traut!“
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