FONDS professionell Österreich, Ausgabe 1/2018
spartes, um damit einen Kredit aufzu- nehmen und eine Wohnung zu kaufen. Woher kommt das viele Eigenkapital, von dem Sie sprechen? Riedl: Ich würde das nicht so generalistisch se- hen. Wir sprechen von einer Erbengeneration. Es kommt sehr oft Eigenkapital von Eltern und Großeltern dazu. Wir bauen in Lagen, die im Durchschnitt in der Preiskategorie von 4.000 bis maximal 5.000 Euro liegen. Das können sich auch Familien noch leisten. Wir bauen al- lerdings nicht mehr im Zen- trum, sondern in den äuße- ren Bezirken. Für Men- schen, die sich kein Ei- gentum leisten können, gibt es den ge- förderten Wohnbau, bei dem inWien doch recht intensiv produ- ziert wird. Auch geförderte Neubauwohnungen sind inzwischen relativ teuer und ver- schlingen einen steigenden Anteil des Haushaltseinkommens. Darüber hinaus müssen für Genossenschaftswohnungen beträchtliche Eigenmittel aufgebracht werden. Riedl: Das hängt damit zusammen, dass die Grundstückspreise explodiert sind. Die Bau- kosten sind – ganz besonders in Berlin – mas- siv angestiegen und haben in den vergangenen Monaten auch in Wien deutlich angezogen. Woran liegt das? Riedl: An den Rohstoffpreisen und an der Auslastung. Die Baufirmen können sich aussuchen, welche Aufträge sie annehmen. Haupt- grund für die Preissteigerungen der letzten Jahre sind aber die gestie- genen Grundstückspreise. Dort ist der einzig vernünftige Ansatzpunkt. Man muss an der Quelle des Problems eingreifen. Mietenregulierungen bekämpfen nur das Symptom und nicht die Ursache. Es braucht mehr Wohnun- gen – die entstehen, wenn es Anreize gibt, sie zu bauen. An sich ist der aktuelle Markt Anreiz genug, aber es gibt nicht genug Grundstücke, weswegen uns die Grundkosten davonlaufen. Wie sieht das konkret in Zahlen aus? Riedl: Vor rund acht Jahren haben wir Grund- stücke für geförderte Mietwohnungen um 250 Euro und für geförderte Eigentums- wohnungen um 350 Euro eingekauft. Heute liegen die Startpreise bei 1.000 Euro pro Quadratme- ter Nutzfläche. Wie hoch sind die Anschaf- fungs- und Herstellungs- kosten insge- Wohnimmobilien“ » Hauptgrund für die Preissteigerungen der letzten Jahre sind die gestiegenen Grundstückspreise. « Daniel Riedl, Buwog » Das Risiko eines Wohninvestments ist überschaubar. Der Wert einer Wohnung kann sich nicht ins nichts auflösen. « Sandra Bauernfeind, EHL Immobilien
RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=