FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2017

D ie alljährliche FMA-Aufsichtskon- ferenz ist für die durch die Behörde beaufsichtigten Unternehmen eine Pflichtveranstaltung: Kaum eine Bank, Versi- cherung, Wertpapierfirma oder Pensionskasse, die nicht mit einem Vertreter vor Ort ist. Ganz freiwillig sind freilich die wenigsten hier, viel- mehr möchte es sich niemand mit der mäch- tigen Behörde verscherzen und durch Abwe- senheit unangenehm auffallen. Jene Marktteilnehmer, die dem Ruf der FMA auch dieses Jahr gefolgt sind, wurden vom Gastgeber in Form erfreulicher Nach- richten entschädigt. So erklärte FMA-Vor- stand Helmut Ettl in seiner Eröffnungsrede, dass sich die FMA zu Reformen in Aufsicht und Regulierung bekennt. Die Erfahrungen beimAufbau der Europäischen Bankenunion zeigten laut Ettl, „wie wichtig der Grundsatz der Proportionalität sei, damit Regulierung und Aufsicht nicht Konzentrationsprozesse auslösen, die zum Nachteil klein- und mittel- ständisch strukturierter Wirtschaftsräume wie Österreich sind“. Sein Vorstandskollege Klaus Kumpfmüller erklärte, dass er sich zwar grundsätzlich zur Europäischen Bankenunion bekenne, er warnte aber vor einem regulato- rischen Ungleichgewicht zugunsten von Großbanken: „Es kann nicht sein, dass eine Bank, nur weil sie klein oder mittelständisch ist, unter die Räder kommt, weil die Regulie- rung Großbanken bevorzugt.“ Damit wird die Aufsichtsbehörde zur Fürsprecherin kleinerer Banken. Sie bemüht sich darum, dass bei der Reform der Regulierung, insbesondere beim Review der CRD IV, ihre Vorschläge zur proportionalen Ausgestaltung für kleinere Institute berücksichtigt werden. Wichtigstes Thema Zinsumfeld Die Institute haben aber nicht nur aufsichts- rechtliche Sorgen. Eine im Vorfeld durchge- FMA-Vorstand Helmut Ettl begrüßte an die 900 Besucher bei der FMA-Aufsichtskonferenz 2017. In seiner Eröffnungsrede erklärte Ettl, dass sich die FMA zu Reformen in Aufsicht und Regulierung bekennt. Elke König, Vorsitzende des SRB, sprach zum Thema „Quo vadis, Bankenunion?“. 182 www.fondsprofessionell.at | 4/2017 vertrieb & praxis I 8. fma-aufsichtskonferenz Alle Fotos: © Günter Menzl Vertreter aus Aufsicht und Wirtschaft diskutierten auf der 8. FMA-Aufsichtskonferenz unter dem Generalthema „Die neuen Risiken im vernetzten Finanzmarkt“ Anfang Oktober in Wien die aktuellen Herausforderungen der Branche. Zinsen und Cyberkriminalität

RkJQdWJsaXNoZXIy ODI5NTI=