FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2017

122 www.fondsprofessionell.at | 4/2017 markt & strategie I fondstipps Foto: © AB Kurzfristige Empfehlungen Bei den kurzfristigen Fondstipps empfehlen drei der 105 Fondsgesellschaf- ten einen High-Yield-Fonds. Langfristige Empfehlungen Ebenfalls drei Investmenthäuser setzen bei den langfristigen Fonds- empfehlungen auf ein Produkt, das in Hochzinsanleihen investiert. Aktien Emerging Markets Aktien Branchen Aktien USA Aktien global Aktien Europa Mischfonds/ Sonstige Alternative Investments Anleihen (ges.) Aktien Japan 100 80 60 40 20 10 90 70 50 30 0 % 100 80 60 40 20 10 90 70 50 30 0 % ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 ’17 ’16 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 ’17 ’16 D er Markt für nachhaltige Geldanlagen boomt in Deutschland, Privatanleger sind allerdings kaum an dem Thema interessiert. Laut FNG – Forum Nachhaltige Geldanlagen erreichte das Volumen dieser Fondsgruppe 2016 zwar einen Höchststand von 78,8 Milliarden Euro, gekauft werden die nachhaltigen Investments aber fast nur von institutionellen Investoren. Laut dem jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht des FNG kommen rund 90 Prozent der Assets von Großanlegern. Das Institut für nachhaltige Kapitalanlagen hat sich deshalb auf Spurensuche begeben und im Oktober 1.694 Privathaushalte zum Thema interviewt. Demnach waren zwar im- merhin vier von zehn der Befragten durchaus an Nachhaltigkeit interessiert, allerdings gaben nur 4,8 Prozent der Umfrageteilnehmer an, in derartige Produkte investiert zu haben. Als Gründe für diese Abstinenz wurden genannt: Zu wenig Information über entsprechende Geldtöpfe, es fehlten Auskünfte über die kon- krete Wirkungsweise, das Anlagerisiko sei zu hoch, und eine spezifische Beratung fehle auch. Dass hier vor allem ein Informations- defizit herrscht, lässt die Tatsache vermuten, dass nur etwa jeder vierte Befragte diese In- vestitionsmöglichkeit überhaupt kannte. Wenig Marketing Dabei hätten die Anbieter allen Grund, ihre Fonds, die ökologische, nachhaltige und so- ziale Kriterien berücksichtigen, zu vermark- ten. Tatsächlich passiert dies bisher aber eher zaghaft. Von 100 Asset Managern nannten bei der jüngsten Befragung nach aktuellen Fonds- empfehlungen nur elf entsprechende Pro- dukte. Etwas mehr Engagement könnte hier durchaus erfolgreich sein, denn nachhaltig agierende Investmentprodukte weisen den Vorteil auf, dass die Wertentwicklung eben nicht ihr einziges Verkaufsargument darstellt und daher im Umkehrschluss auch im Fall einer – geringfügigen – Underperformance nicht jeder Anleger gleich das Weite sucht. Wobei diese Gefahr insofern nicht groß ist, als etliche nachhaltige Produkte auch gute Ergeb- nisse vorweisen können. Schwellenländer-Ökofonds Ein Beispiel dafür ist der 2012 lancierte Ökoworld Growing Markets 2.0, der sich in der Liste der Fondstipps wiederfindet. Der Fonds hat wesentlich besser abgeschnitten als der Gesamtmarkt. Seit seiner Auflage im Sep- tember 2012 erzielte er eine jährliche Rendite nach Kosten von 9,9 Prozent. Im Vergleich zum MSCI Emerging Markets ist das eine Outperformance von mehr als 25 Prozent. Im Zeitraum von fünf Jahren waren es 10,12 Pro- zent pro Jahr. Ein Blick auf das vergleichs- weise geringe Volumen von 140 Millionen Euro lässt auch hier die Vermutung zu, dass bei entsprechendem Marketing mehr möglich wäre. Fondsmanager Felix Schnella hält auch noch einmal fest, dass es beim Thema Öko- fonds noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten gilt. „Gerade Privatkunden scheinen häufig noch nicht zu wissen, dass es möglich ist, auch in der Kapitalanlage die eigenen sozialen oder ökologischen Vorstellungen und ethischen Werte zu berücksichtigen“, sagt er. Außerdem würde sich noch immer das Vor- urteil halten, dass umweltbewusstes, sozial Miese Performance, leere PR-Aussagen: Ökofonds haben mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Dennoch raten aktuell einige Häuser zu solchen Produkten. Saubere Renditen Felix Schnella von Ökoworld managt den Ökoworld Growing Markets 2.0.

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