FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2017

158 www.fondsprofessionell.at | 3/2017 vertrieb & praxis I bestseller der pools Foto: © Christoph Hemmerich A ls der wohl bekannteste Fondsmanager im deutschsprachigen Raum, Klaus Kaldemorgen, gegen Ende 2010 seinen Posten als Geschäftsführer der DWS, heute Deutsche Asset Management, räumte, um sich im Herbst seiner bis dahin beeindruckenden Karriere noch einmal mit vollem Elan dem Fondsmanagement zu widmen, war die Zahl der Zweifler groß. Er, der über Jahrzehnte wie kein anderer die Aktienexpertise von Deutschlands größter Fondsgesellschaft ge- prägt hatte, brach damals unerwartet aus sei- ner Komfortzone aus. Nicht nur versuchte sich Kaldemorgen erstmals an einer Multi- Asset-Strategie, er stilisierte sich mit dem nach ihm benannten Fonds Deutsche Con- cept Kaldemorgen auch gleich zur eigenen Marke. Ein Schritt, der ihm die volle Auf- merksamkeit des Marktes bescherte und mit Blick auf seinen Ruf praktisch zum Erfolg verdammte – noch dazu in einem Segment, in dem sich schon damals eine Angebots- sättigung abzeichnete. Rückblickend darf man Kaldemorgen, der seine Karriere einst als Rentenfondsmanager begann, zu seinem Mut gratulieren. Nach einem schwierigen Start – die Performance des Fonds geriet schnell vier Prozent unter Wasser – hat sich sein Concept-Fonds in den letzten Jahren am Markt etabliert. Seit Start kann er eine kumu- lierte Performance von 38,9 Prozent (Stand Mitte September) vorweisen, pro Jahr liegt man damit bei einer durchschnittlichen Entwicklung von etwas über fünf Prozent. Gepaart mit der Vertriebspower der Deutschen AM, bringt es die Strategie inzwischen über alle Tranchen hin- weg auf ein Anlagevolumen von über sieben Milliarden Euro. Für Öster- reich-Vertriebsdirektor Werner Painsy gibt das durchaus beachtliche Fonds- volumen allerdings noch keinen An- lass zur Sorge: „Der Fonds kann in Aktien, Unternehmens- und Staatsan- leihen, Wandelanleihen, Währungen, Gold und Termineinlagen investieren, das hohe Fondsvolumen ist daher kein Problem. Kaldemorgen selbst erklärt schließlich auch immer, dass er mit einem Volumen bis zu 20 Mil- liarden Euro kein Problem hätte, und bis dahin haben wir noch ein wenig Luft nach oben.“ Kritische Beobach- ter fragen sich natürlich auch, wie lange Kaldemorgen das eigentlich noch machen will, mit seinen 63 Jah- ren könnte er natürlich schon den Ruhestand im Blick haben. Auch hier kann Painsy beruhigen und erklärt: „Herr Kaldemorgen hat erst kürzlich seinen Vertrag bis zum Jahr 2021 verlängert.“ Risikokontrolle Sieht man sich Kaldemorgens Strategie im Detail an, zeigt sich, dass dieser bei „nor- maler“ Marktentwicklung schwerpunktmäßig auf Aktien setzt, aber einen Absolute-Return- Ansatz mit einem asymmetrischen Ertrags- Risiko-Verhältnis verfolgt. Aufwärtsbewe- gungen der Märkte sollen zu zwei Drit- teln, Abwärtsbewegungen dagegen nur zu einem Drittel nachvollzogen werden. In schwierigen Börsenjahren versucht Kal- demorgen so, mögliche Verluste auf we- niger als zehn Prozent zu begrenzen. Zu- sätzlich ist er bestrebt, die jährliche Vola- tilität auf höchstens zehn Prozent zu limi- tieren. Und diese Risikokontrolle kommt offensichtlich auch bei den heimischen Beratern sehr gut an. In unserer regelmäßigen Umfrage zu den Topsellern im freien Vertrieb landet der Deutsche Concept Kaldemorgen im ersten Halbjahr 2017 auf Platz zwei, Der Starfondsmanager rollt auf ungewohnten Wegen die aktuelle Hitliste der absatzstärksten Investmentfonds im freien Finanzvertrieb von hinten auf. Kaldemorgens Erfolgs-Concept Fondsmanager-Urgestein Klaus Kaldemorgen findet sich nun mit seinem DWS Concept Kaldemorgen erstmals auch in Österreich unter den Top-Verkaufsschlagern der heimischen Finanzvertriebe. Bestseller im Chartvergleich Der Nordea 1 Stable Return Fund EUR kann nach seinem Soft Closing performancemäßig weiterhin überzeugen Quelle: Teletrader 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Nordea 1 Sta.Return Fd.AP EUR Dis Deutsche Concept Kaldemorgen Carmignac Patrimo.A EUR Acc C-QUADRAT ARTS TR Balanced (EUR) T Ethna-AKTIV T

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