FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2017

112 www.fondsprofessionell.at | 3/2017 markt & strategie I fondstipps Foto: © AB Kurzfristige Empfehlungen Bei den kurzfristigen Fondstipps empfehlen drei der 105 Fondsgesellschaf- ten einen High-Yield-Fonds. Langfristige Empfehlungen Ebenfalls drei Investmenthäuser setzen bei den langfristigen Fonds- empfehlungen auf ein Produkt, das in Hochzinsanleihen investiert. Aktien Emerging Markets Aktien Branchen Aktien USA Aktien global Aktien Europa Mischfonds/ Sonstige Alternative Investments Anleihen (ges.) Aktien Japan 100 80 60 40 20 10 90 70 50 30 0 % 100 80 60 40 20 10 90 70 50 30 0 % ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 ’17 ’16 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 ’17 ’16 D ie Zahl der Kommentare, die vor einer Blase an den Rentenmärkten warnen, nimmt nicht ab. Ende Juli meldete sich sogar der langjährige Fed-Chef Alan Green- span zu Wort. Nach Einschätzung des 91-Jäh- rigen sind die langfristigen Realzinsen viel zu tief, um nachhaltig sein zu können. Für den Fall eines überraschenden Renditeanstiegs drohen hier Kursverluste. Greenspan steht mit dieser Einschätzung nicht allein, sehr viele Beobachter kommen zu ähnlichen Ergebnis- sen. Allerdings hört man diese Warnung in- zwischen schon etliche Jahre, und Anleger, die aktuell Investitionsbedarf haben, kommen kaum umhin, zumindest einen Teil ihres Ka- pitals in Anleihen zu stecken. Um herauszufinden, welche Produkte Investoren und Berater im Bond-Bereich der- zeit bevorzugen, hat der US-amerikanische Asset Manager Franklin Templeton kürzlich 400 seiner europäischen Kunden befragt. Das Ergebnis: Bis 2020 sieht man bei europäi- schen Unternehmensanleihen, deren Bonität unterhalb des Investmentstatus liegt, am meis- ten Potenzial. Euro-Staatsanleihen kommen für die Umfrageteilnehmer hingegen nicht in Betracht. Diese Aussagen decken sich mit der aktuellen Marktstatistik. Laut der Mittelzu- und -abfluss-Statistik von Mountain View flossen im August knapp sieben Milliarden Euro in Rentenfonds mit Schwerpunkt auf Unternehmensanleihenfonds. Seit Jahresbe- ginn wurden hier schon 8,8 Milliarden Euro angelegt – der höchste Wert seit 2013 (9 Mrd. Euro). Auch die Anlageempfehlungen von Seiten der Fondsanbieter tendieren in diese Richtung, wobei der Anteil der empfohlenen Anleihenfonds im Vergleich zum zweiten Quartal nur um knapp einen Prozentpunkt auf 19 Prozent gestiegen ist. Ein genauer Blick auf die Liste der Tipps zeigt, dass sich die befragten Fondshäuser den Gegebenheiten am Anleihenmarkt angepasst haben – und zu Produkten raten, die noch Renditen erwarten lassen. Konjunktur stützt High Yields Für Gershon Distenfeld, High-Yield-Debt- Direktor bei der Fondsgesellschaft Alliance Bernstein (AB), steht die Ampel bei Unter- nehmensanleihen jedenfalls noch nicht auf Rot. Zwar sei die Nachfrage der Anleger nach Unternehmensanleihen auf dem höchsten Stand seit Beginn der globalen Finanzkrise vor rund zehn Jahren, und Anleger sollten sich wegen der Notenbankpolitik in den kom- menden Monaten auf Volatilität gefasst ma- chen. „Investoren sollten sich deshalb jedoch nicht gleich komplett aus hochverzinslichen Anleihen zurückziehen – gerade Unterneh- mensanleihen haben im Vergleich zu Aktien im vergangenen Jahrzehnt attraktive risikoad- justierte Erträge abgeworfen“, gibt er zu be- denken. Er verweist zudem darauf, dass High- Yield-Anleihen weniger zinssensibel seien als der breite Anleihenmarkt. Außerdem sollten die verbesserten Konjunkturaussichten Fir- menpleiten verhindern. Die New Yorker raten im Rahmen der Fondstipps zumAB Europe- an Income Portfolio. Das Portfoliomanage- ment des europäischen Bondfonds darf bis zu 50 Prozent in Anleihen investieren, deren Bo- nität unterhalb des Investmentstatus liegt. In den Topholdings des Portfolios sucht man Umfragen und Marktstatistiken zeigen, dass Hochzinsanleihen gesucht sind. Sie bieten zwar vergleichsweise hohe Renditen, sind dabei aber nicht ungefährlich. Jagd auf die letzten Renditen Martin Dilg von AB legt Anlegern das AB European Income Portfolio nahe.

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