FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2016

Sie derzeit eine Bewegung im Markt? Veit: Wir haben derzeit 228 angeschlossene Vertriebspartner und sind zuversichtlich, die Anzahl der Partner bis zum Jahresende auf 250 steigern zu können. Reinhard Magg: Derzeit müssen wir eigent- lich nicht suchen, die Berater kommen direkt auf uns zu. Aktuell haben wir auch vier Anfragen von konzessionierten Wertpapier- firmen, die mit uns kooperieren möchten. Wie viele der 228 Vertriebspartner sind Wertpapiervermittler beziehungsweise vertraglich gebundene Vermittler? Veit: Wir haben 106 Wertpapiervermittler und 122 vertraglich gebundene Vermittler. Vor einem Jahr lag der Anteil der vertraglich ge- bundenen Vermittler noch bei einem Drittel. Die meisten Haftungsdächer forcieren die Anbindung von vertraglich gebunde- nen Vermittlern. Kann man die Zahlen so verstehen, dass dies bei Finanzadmin ebenfalls der Fall ist? Veit: Nein, wir bauen null Druck in diese Richtung auf. Wir haben keine Angst vor der Solidarhaftung. Seit der Einführung des Ge- setzes im Jahr 2012 gab es keine Schadens- fälle. Als Haftungsträger müssen wir bereits sehr viel vorschreiben und vorgeben, die Berater nun auch noch dazu zu zwingen, sich als vertraglich gebundene Vermittler anzu- binden, halte ich für kontraproduktiv. Dort wo es gesetzlich erlaubt ist, möchte ich dem Unternehmer seine Entscheidungsfreiheit auch lassen. Neben dem klassischen Poolgeschäft ar- beitet Finanzadmin auch mit konzessio- nierten Unternehmen zusammen, etliche nutzen auch ausschließlich die Software auf Lizenzbasis. Wie wichtig ist dieses Ge- schäft für Sie? Veit: Wir wollen gerade auch diesen Bereich gemeinsam mit Herrn Magg nun deutlich for- cieren. Mit der Privatconsult konnten wir kürz- lich das zehnte konzessionierte Unternehmen als Kunden gewinnen. Mit vier weiteren Inter- essenten sind wir gerade im Gespräch. Ein wichtiger Treiber ist dabei die Einführung von Mifid II im Jahr 2018. Unsere Software ist be- reits weitgehend Mifid-II-konform, wenn klar ist, wie die Umsetzung in nationales Recht im Detail aussehen wird, werden wird die Soft- ware dementsprechend anpassen. Bevor ein konzessioniertes Unternehmen nun viel Geld in die Hand nimmt, um die eigene Software Mifid-II-fit zu machen, zahlt es sich für die Unternehmen aus, auf unsere Software zu set- zen. So ist die bei vielen WPU gefürchtete jährlich zusammengefasste Provisionsübersicht schon seit längerem bei Finanzadmin umge- setzt und wir können beliebig tiefe Strukturen abbilden und abrechnen. Zudem bieten wir ne- ben der Erfüllung der regulatorischen Anfor- derungen zusätzlich auch Tools zu Reporting, Fondsvergleich und Depotanalyse, die digitale Unterschrift, eigene App und vieles mehr. Magg: Wir profitieren dabei natürlich sehr vom Know-how unserer deutschen Mutter Fondskonzept. Dort arbeiten insgesamt an die 15 Programmierer an der ständigen Weiter- entwicklung der Software. Jährlich wird eine Million Euro in die Software- entwicklung gesteckt. Die kon- zessionierten Unternehmen kön- nen sich durch die Software je- denfalls viel Arbeit ersparen, müssen dabei allerdings nicht auf ihr Branding verzichten. Die Software kann mit dem eigenen Logo gelabelt werden. Welche Kosten kommen auf die Lizenznehmer zu? Veit: Je nach Paket startet es bei 1.500 Euro und kann bis auf 5.000 Euro im Monat ansteigen. Ein wesentlicher Vorteil für unsere Partner liegt allerdings in der Tatsache, dass wir auf- grund unserer Ressourcen auch auf Kunden- wünsche sehr schnell reagieren können. Wenn wir sehen, dass einige denselben Wunsch ha- ben, wird dieser in der Prioritätenliste auch nach oben gesetzt und möglichst rasch umge- setzt. Viele Berater fürchten die Konkurrenz durch Fintechs und Robo-Advisors. In Deutschland versucht die Fondskonzept nun ihre IT-Kompetenz zu nutzen und mit dem „Fondsshop“ gegenzusteuern. Was hat es damit auf sich, und wird es den „Fondsshop“ künftig auch in Öster- reich geben? Veit: Wir haben durchaus den Plan, den Fondsshop auch in Österreich einzuführen. Derzeit sind wir gerade dabei, alle rechtlichen Themen zu überprüfen. Wir wollen dem österreichischen Endkunden diese Möglich- keit nicht vorenthalten. Für Vermögensberater wird es aufgrund des regulatorischen Auf- wands und der Kosten, die damit einhergehen, immer schwieriger, Kleinstkunden kosten- deckend zu beraten. Da kommt der Fonds- shop ins Spiel. Über die Internetseite kann der Kunde Portfolios kaufen. Abschlüsse basieren auf dem Execution-only-Prinzip. Der Berater, der als Tippgeber fungiert, verdient an der Bestandsprovision. Sollte der Kunde eines Tages Beratung wünschen und sich diese auch leisten können, dann ist er für den Berater auch weiterhin greifbar. Der Kunde kann somit nicht verloren gehen. 161 www.fondsprofessionell.at | 4/2016 der Solidarhaftung“ Verpassen Sie nicht den Vortrag von Finanzadmin am FONDS professionell KONGRESS in Wien, 1. und 2. März 2017. Entwicklung des Bestandsvolumens Seit 2006 konnte das Bestandsvolumen des Haftungsdachs auf 370 Millionen Euro gesteigert werden. Quelle: Finanzadmin 0 100 200 300 400 500 600 Mio. Euro 0 Gesamtbestand FinanzAdmin Gesamtbestand Wertpapier- unternehmen 2013 2012 2014 2015 2016 F Entwicklung der Berateranzahl Mittlerweile sind 228 Berater an das Haftungsdach von Finanz- admin angeschlossen. Quelle: Finanzadmin 0 50 100 150 200 250 Partner ohne Konzession Summe aller Vertriebspartner Partner mit Konzession 2013 2012 2014 2015 2016 Vertriebspartner

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