FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2016
16 www.fondsprofessionell.at | 4/2016 Foto: © Francois Daburon, Invesco, Amundi Austria, J.P. Morgan AM, Alfred Arzt, VKI, Andrew Harrer I Bloomberg news & products I investmentfonds M&A I Gleich mehrere Asset Manager bieten für Pioneer Investments Die italienische Großbank Unicredit hat of- fensichtlich bereits mehrere Angebote für ihre zum Verkauf stehende Fondssparte Pioneer Investments erhalten. Zuletzt soll Ameriprise, die Muttergesellschaft der britisch-amerikani- schen Fondsgesellschaft Columbia Thread- needle, Interesse an dem Asset Manager an- gemeldet haben. Eine Bestätigung hierfür stand zu Redaktionsschluss noch aus. Gesi- chert ist, dass der französische Fondsanbieter Amundi an einem Gebot für Pioneer arbeitet (lesen Sie hierzu auch das exklusive Interview mit Amundi-Chef Yves Perrier ab Seite 192). Auch der Versicherungsriese Generali und ein Konsortium unter Führung der italienischen Post sollen noch im Rennen um Pioneer sein. Die genannten Bieter haben sich Medienbe- richten zufolge offensichtlich gegen namhafte Mitbewerber wie Axa, Natixis, die australi- sche Investmentbank Macquarie, Allianz und Aberdeen durchgesetzt. In der Branche wird der Wert der Unicredit-Tochter auf bis zu 3,5 Milliarden Euro beziffert. Italiens größte Bank ringt mit einer ge- schrumpften Kapitaldecke. Das Geldhaus ver- sucht schon seit einiger Zeit, seine Fondstoch- ter zu verkaufen, um die Kapitallücke zu schließen. Die Bank möchte dabei drei Mil- liarden Euro einnehmen. Im Juli war der mit der spanischen Banco Santander vereinbarte Zusammenschluss der Asset-Management- Sparten beider Häuser schlagartig abgesagt worden. Wie es mit Unicredit und damit Pio- neer Investments weitergehen soll, will der seit Sommer amtierende Vorstandschef Jean- Pierre Mustier noch im Dezember verkünden. M&A II Henderson und Janus schmieden milliardenschweres Fondshaus Janus Capital und Henderson Global planen den Zusammenschluss zu einem der weltweit führenden Vermögensverwalter. Die Idee hin- ter der Übernahme von Janus durch Hender- son, die offiziell als „Merger of Equals“ gilt, liegt darin, das Wachstum des verwalteten Vermögens und des Firmengewinns anzu- schieben sowie Kosten zu sparen. Nach der Übernahme von Janus, deren Aktionäre für eine Aktie 4,719 neue Henderson-Aktien er- halten werden, wird der Zusammenschluss einen Asset Manager mit einem verwalteten Vermögen von 320 Milliarden US-Dollar so- wie einem Marktwert von mindestens sechs Milliarden Dollar hervorbringen. Das Unter- nehmen wird künftig unter Janus Henderson Global Investors firmieren. Die Henderson- Aktionäre werden an der vereinten Gesellschaft 57 Prozent halten, die Janus-Aktionäre 43 Prozent. Das Unternehmen wird zu Beginn ge- meinsam von Henderson-CEOAn- drew Formica und Janus- Chef Richard Weil ge- führt. Der Deal soll Ko- steneinsparungen von 110 Millionen Dollar bringen, das Closing dürfte im zweiten Quartal 2017 erfolgen. Henderson bringt As- sets von 95 Milliarden britischen Pfund ein, Janus 195 Milliarden Dollar. MERCER Altersvorsorgesysteme im internationalen Vergleich Eine gemeinsame Studie von Mercer und dem Australian Centre for Financial Studies hinsichtlich der internatio- nalen Altersvorsorgesyste- me zeigt, dass Österreich mit dem 18. Platz von 27 ausgesuchten Ländern hin- terherhinkt. Auch Deutsch- land ist mit dem zwölften Platz nur Mittelmaß. Die Schweiz liegt auf Platz sechs, die USA auf Platz 13. Spitzenrei- ter ist Dänemark. Die Schlusslichter im Ranking sind Indien, Japan und Argentinien. Die Studie untersucht und bewertet die Altersvorsorge verschiedener Länder hinsichtlich ihrer Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität. Dabei werden neben den staatlichen Rentensystemen und der betrieblichen Altersvorsorge auch private Vorsorgemaßnahmen berücksichtigt. www.mercer.de COLUMBIA THREADNEEDLE „Erfolgsduo“ lanciert europäische Absolute-Alpha-Strategie Columbia Threadneedle Investments erweitert ihr Fondsangebot für den heimischen Markt um den Threadneedle Pan European Absolute Alpha. Das Portfolio des neuen Fonds verwal- ten Paul Doyle und Fred Jeanmaire von Lon- don aus. Beide Fondsmanager können bereits auf eine ansehnliche Erfolgsbilanz verweisen: Paul Doyle als Absolute-Return-Fondsma- nager des Threadneedle European Crescen- do Fund und Fred Jeanmaire als Manager des Threadneedle Pan European Focus Fund. Entsprechend hoch gesteckt ist auch das Renditeziel des neuen Produktes. Die Portfoliomanager streben unter allen Marktbedingungen eine positive Ren- dite an. Zwar ist der Referenzindex „nur“ der Drei-Monats-Euribor. Der Fonds soll die Wertentwicklung die- ses Referenzindex jedoch über ei- nen Marktzyklus hinweg im Schnitt um sechs bis acht Prozent- punkte pro Jahr übertreffen. Die hohe Rendite soll vor allem durch die Einzeltitelauswahl, die auf starken Überzeugungen und einem Bottom-up-Prozess ba- siert, erzielt werden. Die Portfolio- manager gehen Long-Positionen in unterbewerteten Unternehmen mit starken Fundamentaldaten ein. Zudem bauen sie Short-Engagements in über- bewerteten Unternehmen auf, deren Fundamentaldaten sich abschwächen. Üblicherweise gehen die Portfoliomana- ger 40 bis 80 Long- und Short-Positio- nen ein, wobei sie auch Derivate einset- zen können. Tel.: 01/537 12-4211 www.columbiathreadneedle.at Geht es nach Amundi-Vorstandschef Yves Perrier, gehört Pioneer Investments bald zu seinem Konzern. Herbert Kronaus, Columbia Threadneedle
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