FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2016
159 www.fondsprofessionell.at | 4/2016 als ein Prozent Nettorendite überbleibt und die Gewinnschwelle laut Staudingers Berech- nungstool erst nach 21 Jahren erreicht wird. Im Bruttokostenvergleich wird also ersicht- lich, dass sich ein Umstieg durchaus lohnen würde. „All diese Fakten kann der Berater mit seinem Kunden nur mit der Bruttokostenana- lyse nachvollziehen, da diese in der Angebots- hochrechnung nicht berücksichtigt werden. So kann einfach und konkret ermittelt werden, ob ein Umstieg auf ein anderes Produkt sinnvoll ist oder nicht“, erklärt Staudinger weiter und betont zusätzlich: „Generell gilt es allerdings auch festzuhalten, dass immer der konkrete Fall analysiert werden muss und es zu keinen pauschalen Aussagen kommen soll und kann. Die Ergebnisse sind unterschiedlich, und zu- sätzlich sind vom Berater auch weiche Fakto- ren und die steuerliche Situation mit zu be- rücksichtigen. Die Ergebnisse können sich auf- grund abweichender Laufzeiten, Prämienhö- hen oder Veranlagungen gravierend ändern.“ Am Ende der Testphase will Staudinger sei- nen Usern jedenfalls die Möglichkeit bieten, rund 300 Versicherungsprodukte miteinander wie auch mit dem gesamten in Österreich zu Verfügung stehenden Fondsuniversum ver- gleichen zu können. Da derzeit überwiegend gezillmerte Pro- dukte mit einmaliger Abschlussprovision vermittelt werden, hört Staudinger natürlich auch oft die Frage nach dem Mehrwert seines Konzepts und somit auch seines Rechners. Schließlich zeigt der Rechner vor allem die Vorteile von ungezillmerten Tarifen, deren Nutzen für den Kunden natürlich auf der Hand liegen, für den Berater auf den ersten Blick jedoch weitaus weniger lukrativ sind. Neben dem rechtlichen gibt es für den Berater somit auch einen monetären Aspekt. Natürlich ist Staudinger bewusst, dass er mit seinem Rechner nicht nur auf Gegenliebe stößt. Positive Beispiele aus der Praxis zeigen ihm allerdings, dass die Umstellung auf ungezill- merte Tarife gelingen kann. „Von einem Berater, der mittlerweile über 50 Jahre alt ist, habe ich die Rückmeldung bekommen, dass bei ihm früher die Kfz-Versicherung das typi- sche Einstiegsgeschäft war. Heute ist es die Lebensversicherung. Er gewinnt angeblich mit ungezillmerten Tarifen laufend Neu- kunden und kann gut ohne Abschlusspro- vision leben.“ Und ein anderer Makler, der Staudingers Konzept ebenfalls bereits nutzt, meinte kürzlich zu ihm: „Die größte Chance für besteht für mich darin, gegen den Strom zu schwimmen.“ Er hoffe, dass die Masse der Berater so weitermacht wie bisher, da Stau- dingers Konzept momentan noch ein deut- liches Unterscheidungsmerkmal liefert. Verschiedene Lizenzmodelle Staudingers neues Berechnungstool gibt es allerdings nicht umsonst: Je nachdem, ob man Einzelnutzer ist oder eine Gruppenlizenz braucht, gibt es unterschiedliche preislich gestaffelte Angebote für die webbasierte Soft- ware. Das kleinste Paket kostet 25 Euro im Monat, das teuerste liegt bei 1.500 Euro pro Monat (siehe Kasten auf Seite 156). Angst davor, dass die Kosten die Vermittler ab- schrecken werden, hat Staudinger jedenfalls nicht: „Unsere Software minimiert die Be- raterhaftung und erspart dem Makler viel Zeit. Zudem kann er dem Konsumenten auch einen klaren Mehrwert liefern. Allein durch die Zeitersparnis wird der Berater die Kosten der Software wieder sehr schnell verdient haben.“ Und obwohl die Software noch nicht der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde, kann Staudinger bereits über einige Zusagen für die Nutzung seines Tools berichten. GEORG PANKL | FP Abb. 2: Macht ein Umstieg auf ein anderes Produkt aus Kosten- und steuerlicher Sicht Sinn? Finance Life, FlexSolution ZOSU (ungezillmert) Fondsgebundene Lebensversicherung GARANTIEPORTFOLIO V1 | Garantieprodukt ANGEBOTS VERGLEICH Externe Veranlagungskosten: nicht berücksichtigt Kostengewinne aus Produkt: zu 100 % berücksichtigt BRUTTOKOSTEN VERGLEICH Externe Veranlagungskosten: 2,34 % Interne Veranlagungskosten: 0,24 % Kostengewinne aus Produkt: zu 50 % berücksichtigt APK, Bestandstarif (ungezillmert) Fondsgebundene Lebensversicherung APK GARANT (LU0828003284) | Garantieprodukt ANGEBOTS VERGLEICH Externe Veranlagungskosten: nicht berücksichtigt Kostengewinne aus Produkt: keine BRUTTOKOSTEN VERGLEICH Externe Veranlagungskosten: 0,45 % Interne Veranlagungskosten: keine Kostengewinne aus Produkt: keine 0 10.000 5.000 15.000 25.000 20.000 30.000 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 101112131415161718 19 20 -9 -10 -11 -8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 101112131415161718 19 20 -9 -10 -11 -8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 1. Finance Life, FlexSolution ZOSU 29.736 Euro Kosten: nicht berücksichtigt Gewinne: Produkt: 100 % 2. APK, Bestandstarif 16.942 Euro Kosten: nicht berücksichtigt Gewinne: Produkt: keine 1. APK, Bestandstarif 11.112,59 Euro Kosten: berücksichtigt Gewinne: Produkt: keine 2. Finance Life, FlexSolution ZOSU 6.348 Euro Kosten: berücksichtigt Gewinne: Produkt: 50 % Jahre Jahre Im Angebots vergleich sind weder externe noch interne Veranlagungskosten ersicht- lich. Hingegen werden mögliche – nicht garantierte – Kostengewinne zu 100 % einge- rechnet. Ein gravierender Unterschied zur Bruttokostenbetrachtung. Quelle: derrechner.at Im Bruttokosten vergleich kann auf Knopfdruck ermittelt werden, ob ein Produkt- und oder Veranlagungswechsel aus Kosten- und steuerlicher Sicht sinnvoll ist oder nicht. Neben diesen „harten Fakten“ gilt es jedoch auch sämtliche „weichen Faktoren“ sowie die steuerliche Situation zu berücksichtigen. Angebots vergleich 100 Euro p.m., keine Einmalzahlung, 30 Jahre Laufzeit, 5 % Angebotsrendite Bruttokosten vergleich 100 Euro p.m., keine Einmalzahlung, 30 Jahre Laufzeit, 5 % Marktrendite
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