FONDS professionell Österreich, Ausgabe 4/2016

sachwerte I aktuelle beteiligungen 134 www.fondsprofessionell.at | 4/2016 W enn sich das Jahr dem Ende zuneigt, haben die Finanzdienstleister viel zu tun. Schon im Sommer berei- ten sie sich auf das Jahresendgeschäft mit den Klienten vor, die gut verdient haben und freie Liquidität steuerscho- nend investieren wollen. Unternehmer und Freiberufler können beispielswei- se Wohnbauanleihen für den investi- tionsbedingten Gewinnfreibetrag in Anspruch nehmen. Doch die Renditen sind hier inzwischen mau. Bauherren- modelle sind eine beliebte Alternative und daher im vierten Quartal besonders stark nachgefragt. Deshalb stellt FONDS professionell diesmal ein Angebot des frühe- ren IFA-Vorstands Bernd Huber vor. HMW Cornerstone Felsgasse 6 Üblicherweise bevorzugen Investoren zen- trale oder zentrumsnahe Standorte. Die sind aber nicht mehr verfügbar oder kaum noch er- schwinglich. Deshalb müssen die Projektent- wickler in die äußeren Bezirke ausweichen. Im Osten Wiens gibt es einen relativ kleinen, vergleichsweise dünn besiedelten Stadtteil: den elften Bezirk, auch Simmering genannt, in dem rund fünf Prozent der Wiener Bevöl- kerung leben. Es handelt sich um einen Ar- beiterbezirk mit einer vergleichsweise gerin- gen Maturanten- und Akademikerquote und einem unterdurchschnittlichen Haushaltsein- kommen. In Simmering ist Wohnen noch günstig: Die freien Mieten bei Erstbezug betragen laut Wohnungsmarktbericht von EHL und Buwog im Schnitt 9,50 Euro und sonst nur 8,40 Euro. Neu gebaute Eigentumswohnungen kosten nur 2.850 Euro pro Quadratmeter, gebraucht sind sie für 1.900 Euro zu haben. Im benach- barten Bezirk Landstraße, der nordwestlich an die Innenstadt ragt, sind die Preise und Mieten wesentlich höher. Die Felsgasse, in der HMW Cornerstone mit seinen Partnern baut, befindet sich im Zentrum Simmerings und ganz nahe an einer U-Bahn-Station, die direkt in die Innenstadt führt. Die vermietbare Nutzfläche des beste- henden Zinshauses soll durch Ausbau und Aufstockung im Dachgeschoß auf rund 1.300 Quadratmeter verdoppelt werden (plus 242 Quadratmeter Garten, Terrassen und Balko- ne). Die Zahl der Wohnungen soll von 17 auf 22 steigen. Vier Einheiten sind zurzeit noch vermietet; alle anderen werden im Rahmen der Sockelsanierung auf die „Kategorie A“ angehoben und danach vermietet. Laut HMW Cornerstone liegt eine rechtskräftige Bauge- nehmigung vor. Die Bauarbeiten sollen im Juni 2018 beginnen und im Herbst 2019 ab- geschlossen sein. Das kalkulierte Gesamtin- vestitionsvolumen beträgt 5,4 Millionen Euro. Vier Millionen Euro sind für die Anschaf- fung des Zinshauses und die Baukosten ver- anschlagt. Generalplanung, Projektsteuerung und Bauverwaltung sollen 390.000 Euro kos- ten; weitere 520.000 Euro fallen für die recht- liche und steuerliche Grundkonzeption, die Wirtschaftsanalyse und Vermarktung sowie für die Zwischenfinanzierung an. Der Organisator schlägt vor, dass das Pro- jekt zu 30 Prozent mit Eigenkapital und zu 70 Prozent mit Fremdmitteln finanziert wird. Neben Landes- und Förderdarlehen sieht das Finanzierungskonzept freie Kredite in Höhe von 1,66 Millionen Euro vor. Die Miteigen- tümergemeinschaft (MEG) der Investoren nimmt selbst aber keinen Kredit auf. Die An- leger müssen mindestens fünf Prozent über- nehmen und sich selbst um eine Fremdfinan- zierung für ihre MEG-Anteile kümmern. Die Mieten werden in einem Topf gepoolt, aus dem die Bewirtschaftungs- und Manage- mentkosten bezahlt werden. In der langfristi- gen Kalkulation geht HMW Cornerstone davon aus, dass die Immobilie bei Fertig- stellung voll vermietet ist. Steigende Mieteinnahmen sind erst nachAuslaufen des Förderzeitraums nach 15 Jahren ein- geplant. Hier sind zunächst ein Anstieg von rund neun Prozent und danach eine jährliche Steigerung von 1,78 Prozent ge- plant. Das ist kalkulatorisch vertretbar, weil HMWCornerstone in den heute vermieteten Einheiten über den gesamten Investitionszeit- raum die aktuelle Miete von nur 1,71 Euro pro Monat und Quadratmeter ansetzt. Kosten für Leerstand, Schönheitsreparaturen und Instand- setzung sind in den Prognoserechnungen be- rücksichtigt. Im Marktvergleich ist die Kalku- lation relativ vorsichtig. Trotzdem soll die Im- mobilie nach der vollständigen Entschuldung eine jährliche Mietrendite von 7,73 Prozent Prozent nach Steuern abwerfen. Arax/Conda Venture Space Es ist die logische Symbiose zweier Bran- chen, die im konservativen Österreich rasch an Grenzen stoßen: die junge Crowdfunding- Szene auf der einen und Venture-Capital- Fonds auf der anderen Seite, die in homöopa- thischen Dosierungen in heimische Unterneh- men investieren. Ende September haben die Venture-Capital-Firma Arax Capital und die Crowdinvesting-Plattform Conda ihre Initia- tive „Venture Space“ vorgestellt. Die beiden Unternehmen haben gemeinsam eine Kommanditgesellschaft (KG) gegründet, an der sich Anleger online und offline beteili- gen können. Die KG funktioniert wie ein Fonds. Sie soll auf verschiedenen Wegen in bis zu 20 Firmen in den Branchen Technolo- gie, Informations- und Kommunikationstech- nologien investieren. Infrage kommen Start- ups mit ersten Umsätzen (ab 100.000 Euro) und Unternehmen in Wachstumsphasen, die schon Umsätze in niedriger Millionenhöhe generieren. Pro Beteiligung sind bis zu 500.000 Euro Investitionskapital vorgesehen. Drei Dinge sind aus Sicht eines Crowd- Investors ungewöhnlich: Erstens muss er min- Foto: © Roberto1977 – Dreamstime FONDS professionell liefert einen Überblick über die derzeit erhältlichen Sachwertinvestments. Derzeit suchen ein Immobilieninitiator und ein – in dieser Form einzigartiges – Crowdfunding-Projekt nach Anlegern. Beide sind interessant. Sachwert radar

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