FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2015

Private Altersvorsorge: Immobilien, Fondssparen und Lebensversicherung So sorgen Deutsche für den Ruhestand vor Europavergleich: Nur Niederländer aktiver 2.040 Mrd. Euro | Bargeld und Einlagen privater Immobilienbesitz | 6.103 Mrd. Euro 2.035 Mrd. Euro private Altersvorsorge (3. Säule) 539 Mrd. Euro | betriebliche Altersvorsorge (2. Säule) 2013 2010 2005 2000 2.633 Mrd. Euro 1.094 Mrd. Euro 3.887 Mrd. Euro 447 Mrd. 345 Mrd. 1.769 Mrd. Euro Bauland Nichtwohnbauten Wohnbauten 2013 2010 2005 2000 265 Mrd. Euro 223 Mrd. Euro 163 Mrd. Euro 144 Mrd. Euro 83 Mrd. 32 Mrd. 106 Mrd. 143 Mrd. Euro Sonstige Fonds Mischfonds Rentenfonds Aktienfonds 2013 2010 2005 2002 Anzahl der Pensionskassen (rechte Skala) Europäischer Durschschnitt 40 % 966 Mrd. Euro 409 Mrd. Euro 567 Mrd. Euro 137 Mrd. 233 Mrd. 343 Mrd. 31 Pensions- fonds Anzahl der Pensionsfonds Kapitalanlagen Renten- und Pensionsversicherung Fondspolicen Kapitalversicherung Sonstige Fonds Mischfonds Rentenfonds Aktienfonds Bauland Nichtwohnbauten Wohnbauten Kapitalanlagen in Mrd. Euro (linke Skala) Sonstige Fonds Mischfonds Rentenfonds Aktienfonds 2.040 Mrd. Euro | Bargeld und Einlagen 539 Mrd. Euro | betriebliche Altersvorsorge (2. Säule) Italien Spanien Frankreich Türkei Polen Luxemburg Großbritannien Österreich Deutschland Niederlande Anzah der P sionskassen rechte Sk la) Europäischer Durschschnitt 40 % 29 % 29 % 32 % 33 % 36 % 44 % 44 % 45 % 59 % 67 % 159 Pensions- kassen 145 Pensions- kassen Bauland Nichtwohnbauten Wohnbauten Anzahl der Pensionskassen Kapitalanlagen 2 Pensi fon Sonstige Fonds Mischfonds Rentenfonds Aktienfonds 312 www.fondsprofessionell.de | 3/2015 fonds & versicherung I altersvorsorge Land der Vorsorger Die private Altersvorsorge umfasst alle maßnahmen, die jemand während der erwerbsphase ergreift, um seinen Lebensunterhalt auch im ruhstand bestreiten zu können. Die – in den meisten Fällen selbst genutzte – Immobilie ist hier zweifellos für viele das wichtigste Instrument, daneben spielen aber auch Fondssparpläne und kapitallebensversicherungen eine zentrale rolle. Bei den rund 2.000 milliarden euro, die in Form von Bargeld beziehungsweise als kurzfristig verfügbare Sparein- lagen gehortet werden, lässt sich nicht feststellen, wie groß der Anteil jener mittel ist, die als „Altersvorsorge“ betrachtet werden. Quelle: BVI, GDV, Bundesbank Die Altersvorsorge basiert in Deutschland auf drei Säulen: gesetzliche, betriebliche und private Vorsorge. rund 2.600 milliarden euro stecken in den zwei letztgenann- ten Varianten; rechnet man auch das private Immobilienvermögen und das Bar- vermögen hinzu, kommt man auf mehr als zehn milliarden euro. Privat oder betrieblich sorgen knapp 60 Prozent der Deutschen für das Alter vor. Damit sind sie im europavergleich besonders aktiv, wie eine Studie der Frankfurter Direktbank InG-Diba aus dem Jahr 2012 zeigt. Quelle: Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung, Bundesbank, GDV, BVI, InG-Diba wie viel Geld steckt in der betrieblichen, wie viel in der privaten Altersvorsorge? welche kanäle stehen bei den Deutschen hoch im kurs? ein Überblick. W enn das Rentenniveau weiter so sinkt wie in den letzten Jahren, dann kommt man in die Nähe der Sozialhilfe, was die Rentenversicherung nicht nur um ihren guten Ruf bringt, sondern auch um ihre soziale Si- cherungsfunktion.“ Mit diesem Satz löste Norbert Blüm vor einigen Monaten ein Aha-Erlebnis bei vielen Deutschen aus; ausgerechnet der ehema- lige Bundesarbeitsminister, der einst die gesetz- liche Rente als sicher propagierte. Blüm ist bei- leibe nicht der Erste, der sich hinsichtlich des Rentensystems Sorgen macht. Das Problem ist offenkundig: Immer mehr Rentner stehen immer weniger Beitragszahlern gegenüber, wodurch das Rentenniveau sinkt. Ohne eine über die staatliche Rente hinausgehende Vorsorge wird es in Zu- kunft schwierig sein, den gewohnten Lebensstan- dard im Ruhestand aufrechtzuerhalten. Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten. Die betriebliche Altersvorsorge (bAV), die sogenannte zweite Säule, zählt fünf Varianten, bei der privaten Altersvorsorge – dritte Säule – unterscheidet man zwischen staatlich geförderten und nicht geför- derten Sparformen. Um ein möglichst vollstän- diges Bild zu liefern, haben wir auch den pri- vaten Immobilienbesitz und die Cashbestände berücksichtigt. Während das eigene Haus eine durchaus sinnvolle Form der privaten Altersvor- sorge darstellt, erscheint das Halten von Bargeld weniger ratsam. DAnIeL wInkeLmeIer | FP Privates Immobilienvermögen Privates Fondsvermögen Lebensversicherungsbeiträge Anteil der Bevölkerung ausgewählter europäischer Länder mit einer betrieblichen oder privaten Altersvorsorge (Stand: Juli 2012) Die Altersvorsorge basiert in Deutschland auf drei Säulen: gesetzliche, betriebliche und private Vorsorge

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