FONDS professionell Deutschland, Ausgabe 3/2015

N och vor dem Sommer haben etliche Initiatoren ihre Angebotspalette ver- breitert. So hatte der Vertrieb in den Ferien Zeit, sich mit Themen wie Regio- nalflugzeugen, Containern, Blockheiz- kraftwerken und sogar mit einem Fluss- kreuzfahrtschiff zu beschäftigen. Das Bunterwerden des Beteiligungsmarktes allein sorgt bei Anlegern natürlich nicht für Begeisterung, um ihr Interesse zu wecken, müssen die Berater in die Pro- duktdetails einsteigen und mit Argumen- ten überzeugen. FONDS professionell stellt drei völlig verschiedene Fonds vor, wovon für zwei die Ergebnisse von Plausibilitäts- analysen des Fondsvertriebs Efonds vorliegen. Inhaber einer Vertriebsvereinbarung erhalten von Efonds die vollständigen Prüfberichte. Buss Investment 1 Der Fondsinitiator Buss Capital bringt fri- schen Wind in den Fondsmarkt. Zu Sommer- beginn brachte er den ersten Containerfonds auf den Markt, der AIFM-konform nach dem Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) strukturiert ist. Der alternative Investmentfonds beteiligt sich an Gesellschaften, die neue und ge- brauchte Container kaufen und vermieten. Es handelt sich dabei einerseits um die weit ver- breiteten Standardcontainer und andererseits um Tankcontainer sowie Offshore- und Spe- zialcontainer. Standardcontainer sind die einfachsten und günstigsten Transportbehälter, die Weltflotte besteht aus rund 36 Millionen TEU (Twenty- foot Equivalent Unit). Etwa 2,5 Millionen TEU entfallen auf Kühlcontainer. Die Stan- dardcontainer sind imWesentlichen gut durch die jüngste Wirtschafts- und Schifffahrtskrise gekommen. Trotzdem ist der Markt aus An- legersicht problematisch, weil die Mietraten im Containerleasing dramatisch eingebrochen sind. Das liegt einerseits an den deutlich ge- sunkenen Neubaupreisen und den günstigen Finanzierungsmöglichkeiten und andererseits am harten Kampf der Leasinggesellschaften um Marktanteile, der auch über die Mietpreise ausgetragen wird. Im Ergebnis führt das dazu, dass Standardcontainer für Anleger derzeit nicht besonders interessant sind. Konsequent setzt Buss Capital auch auf an- dere Transportbehälter. Die Märkte für Tank- und Spezialcontainer sind allerdings wesent- lich kleiner und nicht so transparent. In Tank- containern werden flüssige und gasförmige Produkte transportiert. Sie werden in erster Li- nie von spezialisierten Logistikern eingesetzt. Offshore-Container sind unter anderem für die Versorgung von Öl- und Gasbohrplattformen gefragt. Mieter sind überwiegend Ölkonzerne und Plattformbetreiber. Die speziellen Contai- ner sind in der Anschaffung teurer als Stan- dardboxen, bringen dem Eigentümer aber auch höhere Mieterträge ein. Buss Capital plant, jeweils ein Drittel des Investitionskapitals auf Standard-, Tank- und Spezialcontainer zu streuen. Die Fondsgesell- schaft soll sich an mindestens drei Zielgesell- schaften, die von der Buss-Gruppe und ihrer Niederlassung in Singapur gemanagt werden, beteiligen. Der Fonds wird von der konzern- eigenen Kapitalverwaltungsgesellschaft ver- waltet. Bei den Anlegern will der Anbieter 15 bis 50 Millionen Euro einwerben. Die Min- destinvestition beträgt 10.000 Euro. Der sehr erfahrene Initiator mit einem gu- ten Track Record plant eine Fondslaufzeit bis Ende 2021. Es sind jährliche Auszahlungen an die Anleger ab dem Jahr 2016 vorgesehen. Die prognostizierte Gesamtauszahlung liegt bei rund 129 Prozent. Zuletzt verkaufte Buss Ende 2014/Anfang 2015 im schwieriger ge- wordenen Marktumfeld erfolgreich die Con- tainer von sechs Fonds. Die Fondsbewertung der Efonds-Analys- ten lesen Sie auf der nächsten Seite. Wealthcap Sachwerte 2 In der Theorie sind Mischdachfonds mit Sachwerten ein sehr gutes Anlagein- strument für unerfahrene Einsteiger oder risikoaverse Anleger. In der Praxis fehlt noch der Beweis, dass sich die Portfolio- fonds für Investoren wirklich lohnen. Der Investmentansatz, Beteiligungen im direkten Umfeld zu zeichnen, und die mehrstöckigen Kostenstrukturen egalisieren den Vorteil der breiten Risikodiversifikation. Deshalb verfolgt Wealthcap zu Recht die Strategie, das Portfolio in erster Linie aus An- teilen an institutionellen Fonds aufzubauen. Gemäß der relativ ausführlichen Investitions- kriterien soll der neue Portfoliofonds über diverse Gesellschaften in Immobilien, Private Equity, Energie und Infrastruktur investieren. Immobilien werden den Schwerpunkt bilden. Mindestens 60 Prozent des Portfolios sollen in Europa veranlagt sein. Ebenfalls in dieser Größenordnung sind Beteiligungen an diver- sifizierten Zielgesellschaften vorgeschrieben. Derzeit stehen noch keine Investitionen fest, deshalb ist der Fonds für Anleger noch ein Blindpool. Wie das Portfolio aussehen könnte, deutet der Vorgänger an: An dem 2011 aufgelegten Sachwerteportfolio 1 haben sich 4.300 Anle- ger mit 51 Millionen Euro beteiligt. Das Port- folio besteht aus Beteiligungen an elf institu- tionellen Fonds und einer kleinen Zeichnung eines Wealthcap-Publikumsfonds. Deren Ziel- gebiete sind hauptsächlich Europa und Nord- amerika. Auf diese Weise sind rund 45 Pro- zent des Investitionskapitals in Private-Equi- ty- und Infrastrukturbeteiligungen angelegt. Ein Drittel ist in Immobilien investiert, der Rest entfällt auf erneuerbare Energien. An die Anleger hat der Fonds mit Ausnahme des Frühzeichnerbonus noch nichts ausgezahlt. Ausschüttungen sind ab Dezember 2015 ge- plant. Der neue Fonds soll ab dem Jahr 2018 jährliche Auszahlungen vornehmen. Die an- sachwerte I aktuelle beteiligungen 166 www.fondsprofessionell.de | 3/2015 Foto: © Roberto1977 – Dreamstime FONDS professionell liefert einen Überblick über die aktuell in Zeichnung befindlichen Beteiligungen. In den ruhigen Sommermonaten wappnen sich Anbieter und Vertriebe für das Jahresendgeschäft. Einige neue Fonds stehen in den Startlöchern. Sachwert radar

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