FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2015

207 www.fondsprofessionell.at | 3/2015 bewusst sind. Das fängt schon damit an, dass eine Immobilie nicht liquide ist. Bei unserem Immobilienfonds sieht das anders aus: Dort sehen wir aktuell eine Mietrendite von an die sieben Prozent. Das ist natürlich nicht mit der Performance zu vergleichen, es zeigt aller- dings, dass es sich um ein vernünftiges, diver- sifiziertes Immobilieninvestment handelt. Wir sind aktuell auch dabei, neue Fonds zu ent- wickeln, können derzeit dazu allerdings noch nichts Genaueres sagen. Der jüngste Fonds aus Ihrem Haus ist das SemperOwners Portfolio, worum handelt es sich dabei? Als Privatbank leben wir davon, dass wir in der Asset Allocation gut sind, aus dieser Ex- pertise heraus wurde auch das SemperOwners Portfolio entwickelt. Wir bieten unseren Kun- den damit eine komplette Vermögensverwal- tung an. Wo liegt hier das Mindestanlagevolu- men? Unsere Kunden beginnen bei 500.000 Euro. Prinzipiell kann man in den Fonds aber auch mit 10.000 Euro investieren. Beim SemperOwners Portfolio handelt es sich doch um einen zum öffentlichen Vertrieb zugelassenen Fonds, es könnte also jeder investieren, oder? So ist es, es handelt sich in der Tat um einen Publikumsfonds. Es ist trotzdem eher ein Produkt für unsere Kunden. Jene Kunden, die mit einem Vermögen in der Größenordnung von um die 500.000 Euro zu uns kommen, empfehle ich etwa das SemperOwners Port- folio, schließlich entspricht es dem, was ich selber mache. Es ist also nicht nurMarketing, die Eigen- tümer sind tatsächlich selbst investiert? Ja, das war die Intention dahinter, es handelt sich nicht nur um Marketing. Ich habe selbst in den Fonds investiert. Aktuell liegt das Volumen unserer auf dieser Basis verwalteten Publikumsfonds bei etwa 60 Millionen Euro. Und die anderen Eigentümer sind auch investiert? Das unterliegt dem Bankgeheimnis (lacht). Ich kann dazu nur so viel sagen: Das Semper- Owners Portfolio gab es ja schon, bevor wir gekommen sind. Es entspricht auf jeden Fall der Veranlagungsstrategie, die die Eigentümer auch verfolgen. Wird sich durch Ihren Einstieg an der Vorgehensweise im Private Banking etwas Grundlegendes ändern? Im aktu- ellen Fuchsbrief hat die Semper Con- stantia ja nicht so gut abgeschnitten. Im Private Banking wollen wir uns noch stär- ker auf die diskretionäre Vermögensverwal- tung fokussieren. Wir wollen den Kunden ver- mitteln, dass der Wert der diskretionären Ver- mögensverwaltung ein hoher ist, vor allem in schwierigen Zeiten, da man einfach viel schneller reagieren kann und dem Kunden auf demWeg nach unten sehr viel ersparen kann. Das Risiko lässt sich so viel einfacher kon- trollieren. Mit Buy-and-Hold wird das nicht funktionieren. Wie hoch ist der Anteil an der diskretio- nären Vermögensverwaltung im Private Banking derzeit? Für meinen Geschmack noch zu gering. Wir versuchen den Anteil allerdings kontinuierlich zu erhöhen. Das ist uns in den letzten Mona- ten gelungen, und es wird uns auch künftig gelingen. Aktuell würde ich sagen, dass der Anteil bei etwa 30 Prozent liegt. Unser Ziel ist es, deutlich über 50 Prozent zu kommen. Wo lag man mit der diskretionären Ver- mögensverwaltung auf der Performance- seite in den vergangenen Jahren? Bei um die fünf Prozent pro Jahr. Mit dieser konservativen Vermögensverwaltung wird man nicht reich werden; wenn man es aller- dings schafft, über Jahre hinweg in diesem Zinsumfeld vier bis fünf Prozent zu erwirt- schaften, dann ist das sehr gut. Neben dem Private Banking und dem Fondsgeschäft gibt es ja auch noch die Fondsplattform – welche Pläne gibt es für diesen Geschäftsbereich? Das ist ein Geschäftsbereich, den man sich im Rahmen von MiFID II nochmals genau anse- hen muss. Derzeit bringt der Bereich einen positiven Beitrag zum Gesamtergebnis. Aber die Herausforderung ist für die Vermögensbe- rater mit Sicherheit viel größer als für uns. Wir haben eine gute Plattform und arbeiten auch an technologischen Verbesserungen, wir wollen das Geschäft auch langfristig weiter- führen. In der Sekunde, in der wir das Ge- schäft allerdings nicht mehr profitabel führen können, würden wir es nicht mehr machen. Vielen Dank für das Gespräch. GEORG PANKL | FP » In der Sekunde, in der wir das Geschäft allerdings nicht mehr profitabel führen können, würden wir es nicht mehr machen. « Bernhard Ramsauer, Semper Constantia Bernhard Ramsauer: „Im Private Banking wollen wir uns noch stärker auf die diskretionäre Vermögensverwaltung fokussieren. Wir wollen den Kunden vermitteln, dass der Wert der diskretionären Vermögensverwaltung ein hoher ist.“

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