FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2015

20 www.fondsprofessionell.at | 3/2015 news & products I investmentfonds REGULIERUNG Fondslobby nimmt mit Millionenetat in Brüssel Einfluss Europas Fondsindustrie beschäftigt etwa 80 Lobbyisten mit einem jährlichen Budget von mindestens zwölf Millionen Euro, um die Brüsseler EU-Regulierung in ihrem Sinne zu beeinflussen. Das geht aus einer Recherche von FONDS professionell im Transparenz- register der EU hervor. Die 13 nationalen und europäischen Investmentfondsverbände, die ihre Daten dem Brüsseler Register gemeldet haben, finanzierten im Jahr 2014 demnach 61,1 Vollzeitstellen für Interessenvertreter, die sich um EU-Politik kümmern. Das stärkste Engagement zeigt dabei die britische Invest- ment Association mit 14 Vollzeitstellen, ge- folgt vom europäischen Branchenverband Efama mit 11,2 Stellen. Das Budget für EU- Politik der Branchenverbände lag 2014 kumu- liert bei 9,7 bis 11,6 Millionen Euro – im Re- gister werden meist Spannen statt konkreten Summen angegeben. Neben den Verbänden konnte FONDS professionell 17 Asset Mana- ger identifizieren, die ihre Daten im Trans- parenzregister offenlegten, darunter bekannte Namen wie Blackrock, Fidelity, Amundi oder Union Investment. Sie finanzierten 2014 in Summe 15,2 Vollzeitstellen für Interessenver- treter, deren Budget bei 2,6 bis 3,7 Millionen Euro lag. Insgesamt verfügten Verbände und Asset Manager demnach über Finanzmittel von 12,3 bis 15,3 Millionen Euro. Noch nicht berücksichtigt sind in diesen Zahlen die Daten von Banken und Versicherern mit Asset- Management-Einheiten, deren Interessen sie über die Konzernrepräsentanz in Brüssel mitvertreten. http://ec.europa.eu/transparencyregister VV-FONDS Jeder vierte VV-Fonds verschwindet wieder vom Markt Das Segment der vermögensverwaltenden Fonds boomt seit Jahren – doch Mittelzuflüs- se und Volumen sind extrem konzentriert. Darauf weist das Analysehaus Asset Standard in einer aktuellen Auswertung hin. Demnach verwalten 24,7 Prozent der VV-Fonds derzeit jeweils weniger als 15 Millionen Euro. 16,3 Prozent der 2.049 von Asset Standard beob- achteten Produkte kommen sogar auf weniger als zehn Millionen Euro und sind damit in ihrer Existenz bedroht. „Zu kleine Fonds las- sen sich kaum wirtschaftlich betreiben, sodass unseren Auswertungen zufolge jeder vierte vermögensverwaltende Fonds wieder vom Markt verschwindet“, so Asset-Standard-Ge- schäftsführer Norbert Neunhoeffer. Der Ana- lyse zufolge beherrschen einige große Spieler den Markt: Die 30 größten Asset Manager vereinigen 75 Prozent des VV-Fondsvolu- mens auf sich. Diese Konzentration stelle für den Gesamtmarkt eine Gefahr da, so Neun- hoeffer: „Meine Befürchtung: Sollte einer der prominenten Manager mal richtig daneben- greifen, werden die Medien auf die vermö- gensverwaltenden Fonds einprügeln, was das ganze Segment in Misskredit bringen kann.“ www.assetstandard.com Foto: © ifeelstock I Dreamstime.com; Scope Ratings, Frankfurter Shareholder Value, Hartcourt, Robeco Sam, Frankfurt-Trust Finanzprofis in Bewegung (Die aktuellsten News täglich auf www.fondsprofessionell.at) Stefan Bund, Scope Ratings Die Berliner Ratingagentur Scope hat ihren Vorstand erweitert und Stefan Bund zum Chief Analy- tical Officer ernannt. Bund stieß im Mai 2014 als Managing Director zu Scope Ratings und zeichnete in dieser Position bis- lang für die gesamte Analytik des Kerngeschäftsfelds Asset Based Finance verantwortlich. Ronny Ruchay, Frankfurter Shareholder Value Ronny Ruchay stärkt seit Anfang August das Portfoliomanagement der Frankfurter Shareholder Value Management. Ruchay war zuvor Senior Investment Manager bei der CVM Value Invest in Berlin und Frankfurt und wird bei Share- holder Value Management das Team für deutsche und interna- tionale Aktien unterstützen. Jack Loudoun, Hartcourt Hartcourt, die auf alternative Anlagen spezialisierten Boutique von Vontobel Asset Manage- ment, hat Jack Loudoun zum stellvertretenden Portfolioma- nager für den Absolute Return Bond Fund eingestellt. Er arbei- tete davor als Portfoliomanager bei der Deutschen Asset & Wealth Management. Olaf Martin, Robeco Sam Neuer Senior-Portfoliomanager des auf Sustainability Investing fokussierten Asset Managers Robeco Sam ist Olaf Martin. Er wird zukünftig für die Anlagestra- tegie des 42 Millionen Euro schweren Robeco Sam Sustain- able Global Equities verantwort- lich zeichnen. Martin wechselte von der Zürcher Kantonalbank. Frank-Peter Martin, Frankfurt-Trust Frank-Peter Martin übernimmt Anfang September als CIO und Geschäftsführer die Verant- wortung für das gesamte Port- foliomanagement der Frankfurt- Trust Investment-Gesellschaft. Martin war zuvor 15 Jahre Part- ner und CIO beim Bankhaus Metzler, das er Ende 2014 ver- lassen hatte. Im Gebäude des EU-Parlaments in Brüssel gehen auch Vertreter der Fondsindustrie ein und aus.

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