FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2015
ihren Marktanteil seit 2007 kontinuier- lich ausbauen konnten: Lediglich 27,2 Prozent steuerten ausländische Ziel- fondsanbieter damals zum heimischen Dachfondsvolumen bei; aktuell stieg dieser gegenüber der letzten Studie um zwei Prozentpunkte auf nunmehr 46 Prozent an (siehe Grafik unten). Davon profitierten wiederum aktive Fondsan- bieter besonders stark: Das Subfonds- volumen stieg um 22,43 Prozent auf 12,06 Milliarden Euro, bei den passi- ven Fonds waren es demgegenüber 20,37 Prozent auf 4,29 Milliarden Euro. Ein genauer Blick auf die heimischen Dachfondsanbieter bestätigt, dass die ausländischen Subfondslieferanten er- folgreich um die Gunst Dachfonds- lenker werben konnten. So machte etwa der Subfondsanteil der eigenen Fonds bei der Erste-Sparinvest 2007 noch 69 Prozent aus, aktuell liegt man bei 58,36 Prozent. Bei der Raiffeisen KAG waren es 2007 noch stolze 80 Prozent. Seither sank der Anteil an eigenen Subfonds aber kontinuierlich auf zuletzt 59,72 Prozent. Bei Pioneer Investments war der Anteil an Eigenfonds im Dachfondsbestand bereits im Jahr 2007 mit 70 Prozent deutlich niedriger als bei der Raiffeisen KAG. Aktuell liegt man bei 37,61 Prozent. Aber auch bei der Wiener Allianz Investment begann man sich zunehmend für externe Partner zu öffnen. Die Investmentgesellschaft stellte allerdings erst im Jahr 2013 ihre Anlagestra- tegie in den Dachfonds um. Während bis dahin nur Fonds der Allianz-Gruppe bezie- hungsweise ETFs in den hauseigenen Dach- fonds zum Einsatz kamen, kann das Manage- ment seither aus einem Pool von externen Partnern wählen, die bewusst aktive Fondsmanager sind. Das zeigt sich auch deutlich in den Dachfonds der Gesell- schaft. Während vor der Um- stellung zu 87,97 Prozent in hauseigene Fonds investiert wurde und zu 4,52 Prozent in Produkte der Mutter Allianz Global Investors sowie zu 4,15 Prozent in ETFs von iS- hares, sind es heute nur noch 66,39 Prozent eigene Fonds, gefolgt von iShares mit 5,56 und Allianz GI mit 5,33 Pro- zent. Seitdem konnte die Ge- sellschaft ihr Dachfondsvolumen auch stetig steigern: Von zwei Milliarden Euro Mitte 2013 auf 2,6 Milliarden Euro zum Jahresende 2014 stieg dieses an – lediglich eine Mandats- verschiebung in der ersten Jahreshälfte 2015 versetzte dem Investmenthaus nun einen klei- nen Dämpfer. Das Dachfondsvolumen schrumpfte daher um 526 Millionen Euro auf 2,1 Milliarden Euro. Damit rutsche Allianz In- vestment unter den Dachfondsanbietern von Rang vier auf den sechsten Platz ab und ist nunmehr hinter Kepler-Fonds (3,2 Mrd. Euro) und der Gutmann KAG (2,9 Mrd. Euro) zu finden. Strategieänderung Einen besonders großen Nutzen aus der Strategieänderung bei Alli- anz Investment zog Fidelity World- wide Investment. Während der Subfondsanteil der US-Invest- mentgesellschaft bei den Alli- anz-Dachfonds zuletzt noch 1,42 Prozent betrug, waren es aktuell 2,74 Prozent oder 57,9 Millionen Euro. Damit ist Fidelity zum viertwichtigsten Subfondsanbieter von Allianz Investment aufgestiegen. Und nicht nur die Dachfondslenker der Al- lianz kauften verstärkt Fidelity-Fonds ein: In der aktuellen Studie stieg der Subfonds- anteil von Fidelity gegenüber dem Jahresende 2014 gleich um 83 Prozent auf 537 Millionen Euro. Damit konnte sich das Unternehmen unter den ausländischen Subfondsanbietern von Platz elf auf den fünften Rang vorarbei- ten. Die US-amerikanische Investmentgesell- schaft stand unter den ausländischen Sub- fondslieferanten vor sechs Jahren noch auf dem Siegertreppchen. Insgesamt verlor Fide- lity bis Ende 2013 153 Millionen Euro an As- sets und hat sich seither wieder kontinuierlich ver- bessert. Zu verdanken sei das vor allem demAusbau des heute siebenköpfigen Vertriebsteams, wie Adam Lessing, Head of Austria and Eastern Europe, sagt: „Wir haben das Sales- Team und die Kundenbe- treuung in Österreich in den letzten Jahren erheb- lich verstärkt. Dadurch ha- ben wir unsere Botschaft, dass Fidelity ein Qualitäts- anbieter in einer großen Dr. Adam Lessing von Fidelity konnte sich vom 11. auf den 5. Platz verbessern: „Wir haben das Sales-Team und die Kundenbetreuung in Österreich in den letzten Jahren erheblich verstärkt.“ 194 www.fondsprofessionell.at | 3/2015 vertrieb & praxis I dachfonds-studie 2 l 2015 Foto: © Marlene Fröhlich Entwicklung der Subfondslieferanten: Inländer vs. Ausländer Die Grafik zeigt, dass ausländische Subfondslieferanten ihre Assets seit 2007 kontinuierlich steigern konnten. Aktuell steuern sie 46,37 Prozent zum heimischen Dachfondsvolumen bei. Quelle: Eigenrecherche 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 % Inländer Ausländer 2014 ’15 2008 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2009 2010 2011 2012 2013
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