FONDS professionell Österreich, Ausgabe 3/2015

Private Altersvorsorge: Fondssparen und Lebensversicherung So sorgen Österreicher fürs Alter vor Europa: Platz 3 in der Vorsorge-Hitparade 238 Mrd. Euro | Bargeld und Einlagen Immobilienvermögen | 976 Mrd. Euro 202 Mrd. Euro | Private Altersvorsorge (3. Säule) 39 Mrd. Euro | Betriebliche Altersvorsorge (2. Säule) 2014 2013 2010 2005 2000 16,7 Mrd. Euro 25,4 Mrd. Euro 9,5 Mrd. 1,5 Mrd. 29,8 Mrd. Euro 29,5 Mrd. Euro 10,4 Mrd. 3,5 Mrd. Anleihenfonds Mischfonds Sonstige Aktienfonds 2014 2013 2010 2005 2000 56 Mrd. Euro 9 Mrd. 6 Mrd . 8 Mrd. 0,67 Mrd. 52 Mrd. Euro 40 Mrd. Euro 13 Mrd. 25 Mrd. Fondspolizzen Kapitalversicherung Rentenversicherung Erlebensversicherung Italien Spanien Frankreich Türkei Polen Luxemburg Großbritannien Österreich Deutschland Niederlande Europäischer Durschschnitt 40 % 29 % 29 % 32 % 33 % 36 % 44 % 44 % 45 % 59 % 67 % 156 www.fondsprofessionell.at | 3/2015 fonds & versicherung I altersvorsorge Land der Vorsorger Die private Altersvorsorge umfasst alle Maßnahmen, die jemand während der Erwerbsphase ergreift, um seinen Lebensunterhalt auch in der Pension bestreiten zu können. Die – in den meisten Fällen selbst genutzte – Immobilie ist hier zweifellos für viele das wichtigste Instrument, daneben spielen aber auch Fondssparpläne und Kapitallebensversicherungen eine zentrale Rolle. Bei den rund 240 Milliarden Euro, die in Form von Bargeld beziehungsweise als kurzfristig verfügbare Spareinlagen gehortet werden, lässt sich nicht feststellen, wie groß der Anteil jener Mittel ist, die als „Altersvorsorge“ betrachtet werden. Quelle: VÖIG, VVO, eigene Berechnungen Die Altersvorsorge basiert in Österreich auf drei Säulen: gesetzliche, betriebliche und private Vorsorge. Rund 240 Milliarden Euro stecken in den zwei letztgenannten Varianten; rechnet man auch das geschätzte private Immobilienvermögen und das Barvermögen hinzu, kommt man auf knapp 1.500 Milliarden Euro. Privat oder betrieblich sorgen rund 45 Prozent der Österreicher für die Pension vor. Damit sind sie im Europavergleich überdurchschnittlich aktiv, wie eine Studie der Frankfurter Direktbank ING-Diba aus dem Jahr 2012 zeigt. Quelle: VÖIG, VVO, OeNB, Wifo, ING-Diba, Statistik Austria, eigene Berechnungen Wie viel Geld steckt in der betrieblichen, wie viel in der privaten Altersvorsorge? Welche Kanäle stehen bei den Österreichern hoch im Kurs? Ein Überblick. S eitens der großen Regierungsparteien werden seit jeher jegliche Mahnungen nach dringenden Reformen im staatlichen Pensionssystem umgehend als „Panikmache“ abgetan – so auch die jüngste Kritik durch die EU und die Industriestaatenorganisation OECD. Dass diese angebliche „Panikmache“ aber nicht unbegründet ist, belegen ernst zu nehmende Pro- gnosen. Die „Alterslastquote“ nimmt stetig zu und wird mit dem Übergang der Babyboomer in den Ruhestand ihren Höhepunkt erreichen. Das Problem ist offenkundig: Immer mehr Pen- sionisten stehen immer weniger Beitragszahlern gegenüber, wodurch das Pensionsniveau sinkt. Ohne eine über die staatliche Pension hinaus- gehende Vorsorge wird es in Zukunft schwierig sein, den gewohnten Lebensstandard im Ruhe- stand aufrechtzuerhalten. Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten: Die betriebliche Altersvorsorge (bAV), die sogenannte zweite Säule, zählt im Wesentlichen drei Varianten, bei der privaten Altersvorsorge – dritte Säule – unterscheidet man zwischen staatlich geförderten und nicht geförderten Sparformen. Um ein möglichst voll- ständiges Bild zu liefern, haben wir auch den privaten Immobilienbesitz und die Cashbestände berücksichtigt. Während das eigene Haus eine durchaus sinnvolle Form der privaten Altersvor- sorge darstellt, erscheint das Halten von Bargeld weniger ratsam. DANIEL WINKELMEIER | FP Publikumsfondsvermögen Lebensversicherungssumme Anteil der Bevölkerung ausgewählter europäischer Länder mit einer betrieblichen oder privaten Altersvorsorge (Stand: Juli 2012) Die Altersvorsorge basiert in Österreich auf drei Säulen: gesetzliche, betriebliche und private Vorsorge

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